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0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schritt vorwärts und löste damit den zeitlosen Sprung aus.
    Im nächsten Moment befanden sie sich auf dem Plateau.
    »Da«, schrie Nicole und deutete auf Asmodis, der über Zamorra kauerte und ihm wohl die Kehle zudrückte. Schon spurtete Nicole los. Sie sah das Schwert Gwaiyur auf dem Boden liegen, warf sich vorwärts und erfaßte es. In einem blitzschnellen Rundschlag, über den sie sich später immer noch lange Zeit wunderte, zog sie die Waffe hoch, ließ sie niederfahren und schlug Asmodis die Hand ab.
    ***
    Ungläubig staunend fühlte Zamorra, wie sich der Griff der Teufelsklaue löste. Wie durch rote Schleier sah er Asmodis’ abgetrennte Hand zu Boden fallen. Der Fürst der Finsternis brüllte, fuhr zurück und stürzte. Er wälzte sich über den Boden und umklammerte den Stumpf seines rechten Unterarms.
    Zamorra richtete sich auf. Er fühlte, wie seine Kräfte ganz langsam zurückkehrten. Allein die kaum glaubliche Verwundung des Dämons gab ihm neuen Auftrieb. Er nahm Nicole das Zauberschwert aus der Hand.
    Asmodis kam langsam auf die Knie, reckte den Armstumpf hoch. Er war in sich geschlossen. Zamorra hatte erwartet, schwarzes Dämonenblut hervorsprudeln zu sehen, aber nichts dergleichen geschah. Offenbar war Asmodis trotz seines Schmerzes noch stark genug, die Wunde sofort magisch zu verschließen.
    Zamorra drückte ihm die Schwertspitze vor die Brust. Der Dämonenfürst wich zurück, kippte wieder nach hinten und kam auf den Rücken zu liegen. Finster starrte er Zamorra an, machte aber keine Anstalten, sich zu wehren. Er wußte, daß er verloren hatte.
    Zamorra zögerte. Asmodis war wehrlos. Wenn er seine einmalige Chance nutzte und ihn jetzt tötete -war er dann nicht ein Mörder? Aber andererseits hätte Asmodis an seiner Stelle keine Sekunde lang gezögert, und das hatte er bewiesen. War es nicht Zamorras Pficht, den Fürsten der Finsternis zu vernichten? Ihn vom Erdboden aus der Hölle auszutilgen?
    Er preßte die Lippen zusammen und nickte. Dann drückte er zu.
    Aber da war plötzlich etwas, das ihn lähmte. Eine Stimme hallte auf, eine Stimme, die er kannte.
    Merlin!
    Und da war auch die schwarze Kugel wieder, und in ihr Merlins Gesicht. Die Kugel bildete sich genau zwischen Zamorra und Asmodis, ließ das Schwert Gwaiyur aufglühen.
    »Halte ein, Zamorra«, dröhnte Merlins Stimme aus unbekannten Weiten. »Töte ihn nicht, den dunklen Bruder! Erschüttere nicht das Gleichgewicht der Kräfte!«
    »Dunkler Bruder…?« murmelte Zamorra verwirrt und zog das Schwert etwas zurück. »Soll das heißen, Merlin, daß…«
    »Du spielst mit Kräften, die du nicht überschauen kannst«, unterbrach ihn Merlin. »Es ist geijug gekämpft. Die Felsen von Ash’Naduur werden nicht mit schwarzem Blut getränkt!«
    Zamorra starrte das Gesicht in der Kugel an. Er war fast schon geneigt, an eine Täuschung zu glauben, an einen Trick des Dämons, um seine Haut doch noch einmal zu retten. Aber - diese schwarze Kugel hatte er schon einmal gesehen, und Asmodis konnte davon nichts wissen. Er konnte die Gedanken dieser drei Menschen nicht lesen, kein Bild nach ihrer Erinnerung schaffen!
    »Merlin, dies ist vielleicht auf Jahrzehnte oder Jahrhunderte die einzige und letzte Chance, ihn unschädlich zu machen! Warum rettest du ihn? Warum nimmst du mir diese Chance? Stellst du dich damit nicht gegen unser aller Interesse?«
    »Du wirst ihn nicht töten«, beharrte Merlin. »Du würdest damit mehr zerstören, als du ahnst.«
    Asmodis erhob sich. Er reckte dem Merlin-Gesicht seinen Armstumpf entgegen. »Sieh, was er mir angetan hat!« brüllte der Fürst der Finsternis. »Sieh es dir an!«
    »Du kämpftest, und das ist das Risiko jedes Kämpfers«, sagte Merlin. »Deine Wunde wird vor Satans Thron für dich zeugen, daß Du dein Bestes tatest.«
    Die Kugel wurde blasser, aber bevor Merlin verschwand, richtete er das Wort noch einmal an Zamorra.
    »Die Vergangenheit greift nach dir. Jemand braucht deine Hilfe. Geh nach Rom… Amun-Re…«
    Und er verschwand.
    Zamorra starrte Asmodis an. Kurz überlegte er, nickte aber dann und machte eine befehlende Handbewegung. »Geh, Asmodis«, verlangte er. »Geh deiner Wege. Eines Tages werden wir wieder aufeinandertreffen, und dann fällt die endgültige Entscheidung.«
    Asmodis fauchte grimmig. »Das wird geschehen«, knurrte er. Und löste sich auf.
    Zamorra sah dorthin, wo er gerade noch gewesen war. Dann zuckte er mit den Schultern. Irgendwie gefiel ihm der Ausgang dieses Kampfes nicht,
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