Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0265 - Des Satans Tätowierer

0265 - Des Satans Tätowierer

Titel: 0265 - Des Satans Tätowierer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weiter. Von innen drangen immer mehr kristallene Arme gegen mich vor. Sie entstanden an den vier Wänden und versuchten, eine Verbindung zu schaffen.
    Ich steckte den Dolch wieder weg. Nein, so schaffte ich es nicht. Mittlerweile war mir der Schweiß ausgebrochen. Mein Atem ging keuchend. Verzerrt war mein Gesicht. Die Angst nahm zu.
    Trotz dieses Gefängnisses bemerkte ich, daß draußen ebenfalls eine Auseinandersetzung tobte. Ich schaute durch eine freie Fläche im Gestein und sah das Aufzucken der Blitze. Da wurde heiß gekämpft. Magische Entladungen fanden statt. Hin und wieder huschte jemand vorbei. Anhand des Schattens glaubte ich, Myxin, den kleinen Magier, zu erkennen. Er hatte seine Kräfte zurückerhalten und ging gegen die beiden tätowierten Gegner vor. Mir nutzte das nichts. Ich saß in meinem Gefängnis, das zwar von den Blitzen getroffen wurde, aber hielt. Es wankte nicht einmal, die Wände verschmorten nicht, und für mich wurde die Zeit immer knapper. Sollte Arkonada es tatsächlich schaffen?
    Wieder dachte ich an das Kreuz. Himmel, es war eine starke Waffe. Ich hatte es schon oft genug eingesetzt, auch aktiviert, und es hatte mir geholfen. Wieso hier nicht?
    Die vier Buchstaben an den Seiten rührten sich nicht. Die Insignien der Erzengel blieben stumm. Gegen diese Magie kamen auch sie nicht an.
    Inzwischen war das Innere des Steins schon so weit zugewachsen, daß ich mich kaum noch bewegen konnte. Die Luft wurde mit jeder Sekunde knapper. Ich lehnte mich nach hinten, hatte den Mund weit aufgerissen, mein Gesicht war verzerrt, und ich merkte plötzlich die Erschütterungen, die den Stein trafen.
    Es waren die Blitze, die Myxin absandte. Er versuchte, mit seiner Magie die Steine zu zerstören. Etwas Unglaubliches, denn sie waren schließlich das Refugium für ihn und Kara!
    Die Erschütterungen pflanzten sich fort. Ich bekam sie ebenfalls zu spüren. Manchmal hatte ich das Gefühl, als würden die Steine anfangen zu schwanken. Vielleicht kippten sie auch und dann…
    Nein, ich durfte mich nicht aufgeben. Noch lebte ich, und deshalb wollte ich nicht anderen meine Befreiung überlassen, solange noch ein Funken Energie in mir steckte. Eine alte, nicht christliche Mythologie war die Basis, aus der diese Magie entstanden war. Mit dem Kreuz direkt konnte ich sie nicht bekämpfen. Aber in ihm waren Zeichen eingraviert, die mit der christlichen Mythologie nur bedingt zu tun hatten.
    Ich wußte, daß die alten Ägypter einiges von der atlantischen Magie unbewußt übernommen hatten. Zudem dachte ich an einen Fall, der sich in der Viamala-Schlucht zugetragen hatte, als mir das Allsehende Auge geholfen hatte.
    Konnte es mich auch hier retten?
    Es war mühsam für mich, die magische Kreide aus der Tasche zu holen. Ich trug sie zum Glück immer bei mir, brachte auch den Arm hoch und streckte die Hand vor, um mit der Kreide an die Innenwände des Steins das Zeichen zu malen.
    Meine Hand zitterte. Das Allsehende Auge wollte nicht so recht gelingen, mir fehlte die Luft und die nötige Konzentration, aber ich durfte jetzt nicht aufgeben. Mit zittriger Hand zeichnete ich es mit Hilfe der magischen Kreide auf die Innenwand des Steins. Dieses Allsehende Auge, das später von der christlichen Mythologie übernommen wurde, bedeutete das Leben. Mehr wollte ich nicht. Wieder nahm ich mein Kreuz. Keuchend drang der Aktivierungsspruch über meine Lippen. Ich mußte dabei Pausen einlegen. Die Chancen standen 50 zu 50! Das Kreuz würde reagieren und den Kristallisierungsprozeß im Steininnern noch beschleunigen. Aber… Weiter dachte ich nicht, sondern schaute zu. Blitze umgaben mich.
    Lautlose Explosionen fanden statt. Das Kreuz kämpfte gegen die andere Magie, es strahlte ab, fand seine Ziele, und es war auch das Allsehende Auge dabei. Kontakt.
    Die Brücke stand!
    Diesmal blendete mich das Rot. Es füllte das Dreieck um das Allsehende Auge völlig aus, während das Auge selbst dieselbe Farbe angenommen hatte wie die übrige Umgebung.
    Ein Türkis bis ins Blau hineingehendes Violett. Kaum zu beschreiben war dieser Farbwirrwarr. Im nächsten Augenblick war ich nicht mehr Herr meiner Sinne. Andere Kräfte übernahmen die Kontrolle. Sie machten mit mir, was sie wollten. Ich wurde geschüttelt, spürte Stiche durch meinen Körper tanzen, der Druck löste sich, und irgend etwas explodierte um mich herum, wobei ich nicht wußte, was es war.
    Ich umklammerte mein Kreuz wie einen Rettungsbalken. Beide Hände hatte ich um dieses
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher