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0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

Titel: 0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut
Autoren: Wir stießen auf die Höllenbrut (2 of 3)
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Kopf.
    »Nein! Alles spricht dafür, dass er es von vornherein auf den Grauen abgesehen hatte. Er schoss schnell hintereinander und in die gleiche Richtung. Er konnte nur dieses Ziel meinen. Wir waren auch nicht weiter von ihm entfernt als der Graue. Er hätte uns ebenso leicht treffen können wie ihn.«
    »Gerade das gibt mir zu denken. Wer hat ein Interesse daran, den Grauen zu ermorden?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Ich bin kein Hellseher, Jerry. Ich hoffe nur, dass die Kollegen endlich kommen. Oder benutzen die neuerdings Fahrräder?«
    Ich horchte zur Tür hin. Aber noch war nichts von einer fernen Polizeisirene zu hören.
    »Sie werden schon kommen«, sagte ich.
    »Ich gehe wieder runter in den Keller«, meinte Phil. »Ich möchte unsere Miss Salberg nicht so allein unten sitzen lassen.«
    »Das dürfte angebracht sein.«
    Während Phil sich nach hinten wandte, ging ich zur Tür. Vorsichtig huschte ich hinaus und sprang in den Schatten außerhalb des Lichtscheins, der durch die Tür fiel. Immerhin konnte der Mörder des Grauen noch irgendwo in der Dunkelheit lauern, obgleich das nicht sehr wahrscheinlich war.
    Die frische Nachtluft tat wohl. Ich warf einen Blick hinauf zum nächtlichen Himmel. Unendliche Finsternis hing über den Häusern. Nicht ein Stern war zu sehen. Dichte Wolkenmassen mussten sich über Manhattan türmen.
    Was war das nur für ein Tag gewesen? Rein routinemäßig entschließt sich das FBI fast in allen Fällen, in denen ein reicher Mensch plötzlich zu-Tode kommt, zu einer Überprüfung der Todesumstände. Versicherungsbetrug und Mord, um eine große Erbschaft endlich zu erhalten, sind nicht gar so seltene Delikte.
    Aus diesem Grunde war Phil und mir auf getragen worden, dem plötzlichen Tod des alten Roger Porten nachzuspüren. Er hatte einen Autounfall erlitten. So hieß es.
    Aber der Polizeiarzt von der Unfallabteilung der Stadtpolizei sagte, dass Porten etwa anderthalb Stunden vor dem Unfall an einem Herzschlag gestorben sei. So weit, so gut. Aber wie kommt ein Toter ans Steuer seines luxuriösen Cadillac? Wie kann er als Toter einen solchen Wagen in Gang setzen und anderthalb Stunden nach seinem Tode damit noch einen Unfall herbeiführen?
    Phil und ich waren misstrauisch geworden. Um so mehr, als der eigentliche Sachbearbeiter dieses Falles, Detective-Lieutenant Matthew von der Unfallabteilung, seit gestern Abend verschwunden war.
    Aber richtig ging das Durcheinander erst los, als uns im Office ein anonymer Anruf erreichte. Wir sollten die Toten ruhen lassen, sonst würden wir ihnen bald Gesellschaft leisten. Damit wir sähen, wie ernst es gemeint wäre, sollten wir uns im Morrispark umsehen. Dort würden wir Lieutenant Matthew finden.
    Es war mittags gegen ein Uhr, als wir die Leiche von Lieutenant Matthew gefunden hatten. Im Morrispark, südlich der 124. Straße. Ein paar Stunden später gab uns Lieutenant Wools, der Leiter der Mordkommission, den ärztlichen Untersuchungsbefund durch: Herzschlag.
    In der Zwischenzeit hatten Phil und ich ein paar interessante Besuche gemacht.
    Roger Porten hatte einen leiblichen Sohn, der in Kalifornien lebte, und einen Stiefsohn, der es vorgezogen hatte, bei seinem reichen Stiefvater zu bleiben. Das saubere Früchtchen hieß Johnny und hatte sich zu der Zeit, als der alte Porten auf so mysteriöse Art starb, mit einem ebenso sauberen Früchtchen namens Hazel Bloadfield herumgetrieben.
    Es sprach alles dafür, dass dieses Mädchen zu einem Callgirlring gehörte, und es sprach ferner einiges dafür, dass Johnny Porten von Anfang an gewusst hatte, wie nützlich es sein würde, ausgerechnet für diese Nacht ein Alibi zu haben.
    Ein anderer Besuch, den wir machten, galt einem Wirt in der Downtown. Er war allgemein unter dem Namen »Funny Issy« bekannt, Lustiger Issy, weil er angeblich stets zu einem Scherz aufgelegt war.
    Issy hatte viele Jahre im Zuchthaus verbracht, gehörte aber zu den Leuten, die von einer langjährigen Strafe wirklich kuriert werden. Er erwarb die Kneipe und blieb ehrlich, mehr noch, er gab uns sogar gelegentlich Tipps über dies und jenes.
    Funny Issy hatte einige Tipps parat, als wir ihn heimlich aufsuchten. Da eine Fahndung gegen einen gewissen Stanley Queerd lief, der in Mountain View im Bundesstaat New Jersey einen Kinobesitzer beraubt und erschlagen hatte, da ferner die Wahrscheinlichkeit bestand, dass sich Queerd mit dem gestohlenen Wagen nach New York begeben hatte, hatten wir Funny Issy gefragt, ob er sich denken könnte,
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