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0262 - Der Meisterplan

Titel: 0262 - Der Meisterplan
Autoren: Unbekannt
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dachte einen. Augenblick nach. Die Korvette flog genau auf das jetzt ungeschützte Duplikatorschiff zu. Natürlich besaß Redhorse gegen das größere Schiff keine Chance. Aber er konnte mit seinem Manöver die CREST III entlasten, die sich jetzt wieder den pausenlosen Angriffen vier tefrodischer Schlachtschiffe gegenübersah.
    „Ich glaube, Redhorse weiß genau, was er tut", sagte Rhodan.
     
    *
     
    „Gucky hat es geschafft!" sagte John Marshall erleichtert. „Tolot und Noir befinden sich jetzt wieder an Bord der CREST."
    „Hoffentlich sind es auch die richtigen Männer und keine Duplikate", sagte Son Hunha verbissen.
    „Werden Sie jetzt um Himmels willen nicht hysterisch, Leutnant", sagte Redhorse.
    Er sah, wie sich Hunha auf die Unterlippe biß. Wahrscheinlich hatte er den Offizier zu hart angefahren, doch er wollte jede Panik vermeiden. Vor allem die Männer in der Zentrale mußten die Ruhe bewahren.
    „Was nützt es, wenn es Gucky gelungen ist, aus der Gefangenschaft zu entkommen?" fragte Hunha.
    „Die Tefroder sind im Besitz von drei Zellstrukturschablonen, mit denen sie sich jederzeit Ersatz verschaffen können.
    „Denken Sie jetzt nicht darüber nach" empfahl ihm Redhorse. „Wir werden dieses Duplikatorschiff vernichten, bevor das erste Duplikat den Vervielfältiger verlaßt."
    Hunha lachte spöttisch. „Das glauben Sie!" Seine Stimme wurde leiser. Sein Kopf sank auf die Brust, und er begann unverständliche Worte vor sich hinzumurmeln.
    Der Cheyenne schüttelte den Kopf. Was war in den sonst so zuverlässigen Leutnant gefahren? fragte er sich.
    Hunha erhob sich und stand einige Sekunden schweigend vor dem Panoramabildschirm. Dann wandte er sich um und ging langsam davon.
    Redhorse sprang auf und folgte ihm. Er legte eine Hand auf Hunhas Schulter. „Immer mit der Ruhe, Leutnant", sagte er gelassen.
    Hunha schüttelte Redhorses Hand von sich ab.
    „Wollen Sie einen grundlosen Krieg führen?" schrie er Redhorse an. „Sehen Sie doch endlich ein, daß alles verloren ist."
    „Halten Sie ihn auf, Don" sagte Marshall warnend.
    Hunha wollte weitergehen. Diesmal griff Redhorse fester zu und riß ihn herum. Hunha wollte protestieren, als ihn Redhorses Faust am Kinn traf. Der Marsianer gab einen ächzenden Laut von sich und taumelte rückwärts gegen eine Positronik. Dort sank er langsam zu Boden. Er schaute Redhorse aus aufgerissenen Augen an.
    Hunha wischte mit dem Handrücken über das Kinn. Er erhob sich langsam. Wenn er sich jetzt nicht gefangen hatte, mußte ihn Redhorse unter Arrest stellen. Das würde sich auf die Moral der übrigen Besatzung schlecht auswirken.
    „Jeder hat einmal eine schwache Minute, Leutnant", sagte Redhorse begütigend.
    Hunha errötete und senkte den Kopf. Schweigend kehrte er an seinen Platz zurück. Marshall nickte Redhorse zu. Der Cheyenne atmete auf. Er war froh, daß Hunha die Krise schnell überstanden hatte.
    Mehr als zuvor würde er jetzt mit Hunhas Zuverlässigkeit rechnen können.
    Redhorse blickte auf seine Faust. Er grinste. Manchmal half eine indianische Medizin mehr als jeder psychologische Überredungsversuch. Bedauerlich, daß er diese Art der Therapie nicht auch bei den tefrodischen Kommandanten anwenden konnte.
    „Die CREST hat einen Gegner abgeschossen!" rief Hunha begeistert. Er beugte sich weit in seinem Sitz vor. Es schien unglaublich, daß er wenige Augenblicke vorher seinen Mut verloren hatte.
    Redhorse nahm den Kommandoplatz wieder ein. Die Rolle, die die KC-1 im Augenblick spielte, behagte ihm wenig. Sie waren zur Untätigkeit verdammt. Bisher hatten sie keinen Funkbefehl von der CREST III erhalten. Man hätte fast auf den Gedanken kommen können, die Korvette wäre in Vergessenheit geraten.
    Redhorse lächelte grimmig. Ohne Grund konnte er sein Versteck nicht verlassen. Für die Korvette gab es keine Möglichkeit, in den Kampf einzugreifen. Obwohl die KC-1 mit einer Transformkanone ausgerüstet war, hätte sie gegen die tefrodischen Gigantschiffe keine Chance besessen.
    Als gleich darauf das zweite tefrodische Schiff von der CREST III vernichtet wurde, jubelten die Männer innerhalb der Zentrale der KC-1 auf. Redhorse beobachtete, wie sich die beiden Schiffe, die bisher das Duplikatorschiff abgesichert hatten, von diesem lösten und ebenfalls in die Gefechtszone vorstießen.
    Redhorse faßte einen blitzschnellen Entschluß.
    „Wir greifen das Duplikatorschiff an", befahl er. „Dadurch erfahren wir wenigstens, was dieses Schiff noch zu leisten
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