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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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einer Klarsichthülle. Es handelte sich um einen wertvollen indonesischen Kris, wie er in vielen Museen New Yorks oder in den Villen der reichen Waffensammler zu finden war. Außer der. Waffe befand sich noch ein Umschlag in dem Paket, den Phil aufriß.
    Es fielen zwei Fotos von dem indonesischen Kris auf die Schreibtischplatte und drei ungerahmte Dias. Mein Freund hielt sie gegen Licht.
    »Es sind die Prints«, sagte Phil und griff zum Hörer. Mein Freund alarmierte unser Archiv, das auch nachts besetzt ist, und ließ die Dias abholen Ich nahm den Dolch hoch. Er besaß eine außergewöhnlich lange Klinge, eine gefährliche Waffe in der Hand eines skrupellosen Gangsters, Der Bursche mußte ebenso skrupellos wie leichtsinnig sein. Er entwendete den Dolch, benutzte ihn als Mordwaffe und ließ ihn am Tatort mit seinen Fingerabdrücken zurück. Damit sprach er sich selbst das Todesurteil. Oder aber er war überzeugt, nicht erwischt zu werden.
    Während wir die Treppen hinuntergingen, zermarterte ich mein Gedächtnis nach den beiden Typen, wie sie Phil geschildert hatte.
    Der Catcher mit dem wabbligen Kinn war Dutzendware. Aber dieser ausgemergelte Mensch mußte jedem im Gedächtnis haften, der ihm einmal begegnet war.
    Ich wunderte mich, daß der Mord an Gus Roninger mich mehr beschäftigte als die Geschichte mit James Dolan.
    Zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner von uns, wie eng beide Affären zusammenhingen.
    ‘ Als wir das Archiv betraten, hatte der Kollege die Dias bereits in den Projektor gespannt. Die Fingerabdrücke erschienen auf einem Bildschirm in der Größe einer Tageszeitung. Jede einzelne Linie war genau zu erkennen.
    Das Register der Prints ist auch nach dem Zehnfingersystem geordnet. Der Spezialist war in der Lage zu sagen, daß es sich um die Abdrücke des Zeige-, Mittel- und Ringfingers handelte Mehr aber auch nicht. Um den Namen des Täters herauszufinden, bedürfte es zweier Voraussetzungen. Einmal mußte der Bursche in unserem FBI-Archiv registriert sein. Und zweitens gehörte dazu Zeit. Die aber hatten wir im Augenblick nicht.
    Phil und ich suchten noch eine halbe Stunde lang in den Dreierstreifen. Mein Freund wollte das wandelnde Skelett und ich Mr. Warden identifizieren.
    Unter dem Namen Warden war der Geschäftsführer nicht registriert. Ich versuchte, mich zu erinnern. Denn irgendwo war ich diesem Menschen schon begegnet. Aber wo?
    Nach zwanzig Minuten gab ich auf, verließ vor Phil unser Archiv und ging in unser Office.
    Ich ließ mich in meinen Sessel plumpsen, läutete die Zentrale an und verlangte ein Blitzgespräch mit dem Archiv in Washington.
    Nach wenigen Minuten war Washington in der Leitung. Ich stellte mich vor und gab meine Wünsche durch. Der Kollege vom Zentralarchiv versprach, in spätestens einer halben Stunde wieder anzurufen. Ich bedankte mich und legte auf.
    Das zweite Gespräch führte ich mit unserem FBI-Labor und bat, das Geschoß abholen zu lassen, das ich in Dolans Luxusvilla aus der Wand gekratzt hatte.
    Dann legte ich die Beine auf den Tisch, stützte den Kopf in die rechte Hand und dachte nach.
    Kurz darauf betrat Phil unser Office. Mein Freund schüttelte den Kopf.
    »Nichts gefunden«, knurrte Phil und steckte mich mit seinem herzhaften Gähnen an.
    »Wenn du nichts dagegen hast, lasse ich mich jetzt nach Häuse fahren. Wie ist es mit dir? Hast du noch zu tun, Jerry?«
    »Warte auf ein Gespräch aus Washington«
    »Ich werde morgen unsere Pressesteile bitten, bei der täglichen Konferenz den Zeitungen Bilder von der Mordwaffe anzubieten«, sagte Phil, »allerdings halte ich es für verfrüht, in aller Öffentlichkeit nach dem weißen Mercury S zu fahnden.«
    Ich nickte, Phil verabschiedete sich, und ich blieb zurück. Einen Augenblick lang verspürte ich Appetit auf einen starken schwarzen Kaffee. Dann war ich aber zu träge, die Kantine mobil zu machen.
    Vor einer Stunde hatte ich bereits versucht, Mr. High, unseren Distriktchef, zu erreichen. Dieser war aber unterwegs zum Club. Dort durften wir ihn jederzeit anrufen.
    Ich ließ mich von der Zentrale verbinden. Nach wenigen Sekunden meldete sich der Club. Ich verlangte Mr. High zu sprechen.
    Es dauerte nur einen Augenblick, bis der Chef an der Strippe war. Ich erstattete ihm Bericht.
    »Meinen Sie nicht, daß es Sinn hal, wenigstens die Villa von Dolan bewachen zu lassen?« fragte Mr High
    »Doch, Chef. Aber dann müßten wir auch einige Leute in den Garten setzen. Und dazu gibt Dolan keine Genehmigung.«
    »Okay,
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