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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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werden. Sehen Sie sich die Ausstattung doch einmal näher an, Lieutenant. Keine einzige Kiste ist bisher so sauber mit weißem Papier ausgeschlagen. Ich glaube mich nicht zu täuschen, daß der Mörder es auf den Inhalt dieser Kiste abgesehen hatte. Er wußte genau, wo sie stand. Er ermordete aber trotzdem völlig geräuschlos den Zigarrenhändler, bevor er die Kiste ausräumte.«
    »Und warum nahm er nicht gleich zum Inhalt auch die Verpackung mit, Mr. Decker?«
    »Vielleicht fürchtete er, damit zu schnell aufzufallen. Vielleicht gab es auch andere Gründe. Aber jedenfalls messe ich diesem Zettel mit der Zahl eine große Bedeutung bei.«
    »Sie meinen, Mr. Decker, es handelt sich hier um eine Filiale der verbotenen Glückslotterie?«
    »Ja, Lieutenant.«
    Morrison stieß einen spitzen Pfiff durch die Zähne aus.
    ***
    »Sie scheinen die Leute zu kennen, die auf Mr. Dolan ein Scheibenschießen veranstalten wollen?« schaltete ich mich in die Unterhaltung ein.
    Der Mann mit den angeklatschten Haaren zückte die Schultern und murmelte;
    »Was geht es mich an.«
    »Es geht Sie eine ganze Menge an, wenn Gangster einen braven Steuerzahler erpressen wollen und Sie in der Lage sind, Angaben zu machen, um die Burschen auszuschalten. Nach dem Gesetz sind Sie sogar dazu verpflichtet«, belehrte ich ihn.
    Der Mann machte ein Gesicht, als habe er eine Gallone Essigessenz geschluckt.
    »Ich werde mir die Finger nicht verbrennen, Mister. Denn ich schätze keine Bleistücke in meinem Körper«, konterte der Mann.
    Ich sah ein, daß es in dieser Situation sinnlos war, dem Burschen weitere Belehrungen über die Rechten und Pflichten eines Staatsbürgers zu erteilen. Deshalb wandte ich mich an James Dolan: »Meinen Sie nicht, daß es besser ist, Sie packen jetzt aus?«
    »Willst du uns keine Erklärung geben, was dieser pitschnasse Bursche in deinem Haus treibt?« funkte der andere Mann dazwischen.
    Langsam platzte mir der Kragen über soviel Höflichkeit. Trotzdem zwang ich mich zur Ruhe und sagte:
    »Mr. Dolan hat das FBI gebeten, seinen Schutz zu übernehmen. Ich bin G-man Cotton vom New Yorker FBI. Ich bin nicht zu meinem Privatvergnügen hier, wie Sie vielleicht annehmen. Darf ich um Ihre Identitätskarte bitten?«
    »Jeder kann behaupten, daß er FBI-Agent ist…« sagte der Bursche. Wortlos reichte ich ihm meinen Ausweis, der in einer Zellophanhülle steckte. Der Kerl verzog sein Gesicht zu einem geringschätzigen Grinsen, als er meinen Ausweis betrachtete. Er reichte ihn mir schnell zurück, als könne er sich die Finger daran verbrennen.
    »Darf ich nun um Ihre Identitätskarte bitten«, sagte ich scharf.
    »Mr. Warden ist mein Geschäftsführer«, schaltete sich Dolan ein.
    »Trotzdem möchte ich die Identitätskarte sehen.«
    »Well, wenn ihr euch was in den Kopf gesetzt habt«, knirschte Warden mit den Zähnen und suchte in seinen Taschen nach der Identitätskarte. Es dauerte eine Weile, bis er sie ans Licht beförderte. Ich nahm sie entgegen und legte sie auf den Tisch.
    »Nehmen Sie bitte Platz, Mr. Warden. Ihre Anwesenheit könnte von Nutzen sein. Und diese Lady?« wandte ich mich fragend an Dolan.
    »… ist meine Frau«, knurrte der Millionär.
    Ich wies Mrs. Dolan ebenfalls einen Platz an.
    »Ich nehme an, daß die Herrschaften in den letzten zehn Minuten das Haus betreten haben, als wir uns hier im Salon auf ziemlich einsilbige Art und Weise unterhielten, Mr. Dolan?«
    Der Kaufhausbesitzer schüttelte den Kopf.
    »No, Mr. Cotton, meine Frau und Mr Warden befanden sich im zweiten Stock, Ich wollte sie nicht in unsere Unterhaltung hineinziehen.«
    »Aus welchem Grunde?«
    Der Mann zuckte die Achseln Aber ich war überzeugt, daß es eine Menge Gründe gab, die mir Dolan verheimlichte. Und ich war ebenso überzeugt, daß Mrs. Dolan und der Geschäftsführer auch Bescheid wußten. Aber sie würden genau so wenig auspacken.
    »War es eine Kurzschlußhandlung, als Sie das FBI alarmierten, eine Kurzschlußhandlung, die Sie jetzt schon wieder bereuen?« fragte ich ärgerlich Mr. Dolan wich dem stechenden Blick seines Geschäftsführers aus und sah seine Frau hilfesuchend an. Aber sie blieb abweisend kalt.
    Der Millionär schluckte und sagte dann kaum hörbar:
    »Well, ich hätte das FBI nicht alarmieren sollen,«
    »Deshalb haben Sie mich vorhin ausgesperrt, als ich im Garten nach dem Burschen fahndete, der nach Ihrem Leben trachtete?« fragte ich.
    »Sie irren, Mr. Cotton, die Glasschiebewand schließt sich selbsttätig,
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