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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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redete ich auf ihn ein.
    Aber ich hätte genauso gut ein Möbelstück fragen können.
    James Dolan, der zweifache Kaufhausbesitzer, schwieg.
    Ich befürchtete, daß er die vierundzwanzig Stunden nicht lebendig überstehen würde.
    Trotzdem konnte das FBI so gut wie nichts unternehmen.
    ***
    Als Phil mit Morrison das Geschäft verließ und die Tür abschloß, entlud sich das Gewitter über New Jersey.
    Mein Freund fuhr mit dem Taxi zum Polizeirevier.
    Hier machte Morrison eine interessante Entdeckung. Das Grundstück, auf dem das Haus mit dem Tabakgeschäft stand, gehörte dem Bundesstaat New York. Damit war dieser Mord nicht mehr Angelegenheit der zuständigen City Police, sondern fiel in den Aufgabenbereich des FBI.
    Phil zeigte sich keineswegs begeistert darüber, denn wir waren mit Arbeit überlastet. Aber er mußte die Tatsache zur Kenntnis nehmen.
    Mein Freund nahm die Zigarrenkiste und das primitive Lotterielos an sich, schwang sich in das Taxi und gab die Adresse von Dolans Villa an.
    Ich saß bereits hinter meinem Steuer, als das Taxi hinter meinem Jaguar stoppte. Der Fahrer schaltete auf Standlicht. Im Rückspiegel beobachtete ich, wie Phil ausstieg. Mein Freund hatte mich bereits gesehen. Er ging um meinen Jaguar herum und riß die Tür auf.
    »Hallo, Jerry. Was machst du hier draußen? Mr. High hat mich alarmiert. Er meint, du brauchst Unterstützung«, sagte mein Freund.
    »Thanks, schon erledigt«, erwiderte ich schlecht gelaunt.
    »Moment, old Boy. Dann kann ich den Taxifahrer entlohnen. Auf dem Weg hierher hab‘ ich auch eine Kleinigkeit erlebt.«
    Phil machte die paar Schritte zurück zum Wagen mit der auffallend gelben Markierung, die alle Taxen in New York kenntlich macht, drückte dem farbigen Fahrer das Geld nebst Trinkgeld in die Hand und stieg in meinen Jaguar.
    Das Taxi setzte zurück. Mit aufheulendem Motor schoß der Wagen die Allee hinunter und verschwand an der nächsten Querstraße.
    »Es macht keine gute Laune, wenn man sieht, wie jemand in sein Verderben rennt Und man darf nicht eingreifen«, knurrte ich und warf einen Blick zur Luxusvilla hinüber.
    »Mr. High hat mich in kurzen Zügen informiert. Stimmt es, daß der Multi-Millionär erpreßt worden ist?«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Zwanzig Minuten lang habe ich versucht, die Gründe herauszufinden. Aber dieser Mann ist stumm wie ein Fisch. Nicht einmal ein kleiner Zwischenfall, der ihn fast das Leben gekostet hätte, konnte ihn gesprächig machen. Dolan fürchtet sich vor seiner Frau und seinem Geschäftsführer. Aber was können wir machen? Die Gangster haben ihm vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit gegeben, sich zu entscheiden. Aber ich weiß nicht, wofür er sich entscheiden soll.«
    »Doch jedenfalls für irgendein schmutziges Spiel. Sonst würde sich Dolan nicht scheuen, die Wahrheit zu sagen, Jerry.«
    »Ich werde mir diesen Warden bei nächster Gelegenheit vorknöpfen, unter Umständen sagt unser Archiv über den Mann einiges aus.«
    Während ich den Motor startete, begann Phil in kurzen Zügen über den Mord an dem Zigarrenhändler Gus Roninger zu berichten.
    »Hast du das Mordwerkzeug?« fragte ich, als Phil eine Atempause machte.
    »No, ich hielt es für günstiger, wenn die Waffe solange auf dem Revier in New Jersey blieb, bis der Film entwickelt ist. Unter Umständen sind die Aufnahmen daneben gegangen und müssen wiederholt werden. Morrison hat versprochen, noch heute abend die Sache zu erledigen. Er hat es auch übernommen, die Angehörigen von Mr. Roninger, sofern solche existieren, zu benachrichtigen. Er will uns morgen früh den Obduktionsbericht ‘rüberschicken.«
    Mit meinen Gedanken war ich immer noch bei dem seltsamen Dreigespann Mr. Warden, Mrs. und Mr. Dolan. Ich hatte mir die Eintragungen auf der Identitätskarte, dem Ausweis von Warden, sehr genau gemerkt. Er war am 12. August 1912 in Texas geboren, also 49 Jahre alt. Demnach mußte er den letzten Krieg mitgemacht haben und zumindest in Washington registriert sein.
    Den letzten Rest des Weges, die Third Avenue bis zur 69. Straße, legten wir schweigend zurück.
    Ich parkte meinen Jaguar im Hof unserer Fahrbereitschaft. Nachdem ich meine Rückkehr ins Buch eingetragen hatte, kletterte ich die Treppen hoch.
    ***
    Als wir unser Office betraten, lag auf Phils Schreibtisch ein verschnürtes Paket. Der Absender war Lieutenant Morrison vom Revier in New Jersey, Phil zerschnitt den Bindfaden und entfernte mit aller Vorsicht das Packpapier. Das Mordwerkzeug lag in
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