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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels
Autoren: Der Prophet des Teufels
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und unser Fotograf mich auf meinem Schmerzenslager verewigen könne, aber man weigert sich. Die Burschen wollten mir Schlaftabletten geben, die ich nicht nahm und als der Arzt mit der Spritze kam, drohte ich ihm, ich würde ihm mit der freien Hand eine verpassen. Ein Glück, dass Sie gekommen sind, Jerry. Hat der Sergeant Sie angerufen?«
    »Klar, hat er das. Sonst wäre ich ja nicht hier.«
    »Dann gehen Sie sofort ans Telefon, rufen Sie meine Redaktion an und bestellen Sie eine Stenotypistin und den Fotografen. Die Sache muss noch in die Morgenausgabe.«
    Ich versprach es, aber es war nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es kostete mich noch zehn Minuten, um den Arzt dazu zu bekommen, dass er eine Ausnahme machte und von den strengen Vorschriften, die jeden Besuch zwischen acht Uhr abends und acht Uhr morgens verboten, abwich.
    Ich blieb da, bis Louis seine Story losgeworden war.
    Über alledem war es zwei Uhr fünfzehn geworden. Zusammen mit dem Mädchen, das das Stenogramm aufgenommen hatte und dem jungen Mann, der die Bilder geschossen hatte, verließ ich das Krankenhaus.
    Die Straße war leer, nur von Zeit zu Zeit surrte ein eiliger Kraftwagen vorüber, und im UN-Hauptquartier leuchteten einige erhellte Fenster.
    Ich hatte meinen Jaguar hundert Fuß entfernt geparkt und dicht dahinter stand der Pressewagen der News.
    Die Nacht war kühl und wolkig, kein Stern war zu sehen. Wir gingen mit schnellen Schritten und hatten gerade die Hälfte des Weges zurückgelegt, als sich aus dem kleinen Park an-Tudor City ein paar dunkle Gestalten lösten.
    Instinktiv wusste ich, was kommen würde.
    »Los, laufen Sie«, raunte ich den beiden von der News zu, und blieb selbst stehen.
    Ich hörte das Klappern der Absätze des Mädchens auf dem Pflaster und dann eine raue Stimme.
    »Halt! Stehen geblieben!«
    Die Absätze klapperten noch schneller, und da setzten sich die drei Männer ebenfalls in Trab, um die beiden einzuholen.
    Dazu aber mussten sie an mir vorüber, und anscheinend hatten sie keine Ahnung, mit wem sie es zu tun hatten.
    ***
    Ich ließ sie bis auf zehn Schritt herankommen, dann zog ich meine 38er Smith & Wesson aus dem Halfter.
    »Hände hoch!«, befahl ich.
    Der Mittlere streckte die Hände in die Luft, aber die beiden anderen dachten nicht daran. Sie stoben in entgegengesetzter Richtung auseinander.
    Drei Leute, die sich je zwanzig Fuß entfernt befanden, konnte ich nicht gleichzeitig im Visier behalten, es krachte von rechts, das Geschoss pfiff mir haarscharf am Ohr vorbei.
    Es knallte von links, aber der Kerl war ein armseliger Schütze.
    Die Kugel schlug in eine Hauswand, aber mein Schuss musste ihn erwischt haben.
    Ich hörte einen Schrei und im gleichen Augenblick war die ganze Gegend in blendendes Licht getaucht.
    Für zwei Sekunden musste ich die Augen schließen, und dann hörte ich nur noch die sich im Eiltempo in Richtung des East River entfernenden Schritte.
    Der Mann, den ich getroffen hatte, lag am Boden. Ich stellte fest, dass ich ihn an der rechten Hüfte erwischt hatte.
    Dann erst bemerkte ich den Fotografen, der dabei war, den Film in seinem Apparat weiterzudrehen.
    »Ein herrliches Foto habe ich da«, grinste er und klopfte auf seine Kamera, »Wenn das nicht ’ne Bombe wird…«
    Jetzt erst begriff ich, was der plötzliche Lichtblitz zu bedeuten gehabt hatte.
    »Sie haben vielleicht Nerven«, grinste ich.
    »Wo soll ich den bei meinem Beruf hinkommen, wenn ich die nicht hätte«, antwortete er trocken und fügte hinzu: »Darf ich Ihnen einen Abzug schicken?«
    »Sie sollen sogar. Wenn ich mich nicht sehr täusche, so haben Sie die beiden Kerle erwischt. Wenn man sie erkennen kann, dann sind sie geliefert.«
    Schwere, eilige Schritte dröhnten.
    Ein Cop auf Patrouillengang, der die Schießerei gehört hatte, kam angerannt Ich hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase und ersuchte ihn, für einen Unfallwagen zu sorgen, der den verwundeten Gangster ins Polizeikrankenhaus fahren sollte.
    Fünf Minuten später war der Unfallwagen da, der Gangster bekam einen Notverband, wurde verfrachtet und in die Center Street gefahren, wohin ich schnellstens folgte.
    Jetzt endlich hatte ich einen Grund, meine Nase in den Fall Rhodes zu stecken.
    Ich war angegriffen worden, als ich Louis Thrillbroker besuchte und dieser war überfallen worden, weil er über den Mordfall Dinge berichtet hatte, die gewissen Leuten nicht passten.
    Also war die Verbindung zwischen dem Überfall auf einen G-man und dem
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