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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels
Autoren: Der Prophet des Teufels
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Polizei.
    Um zwölf Uhr kam die Mordkommission unter Detective-Lieutenant Joseph Angel. Erst dann wurde Cynthia Dangon unterrichtet. Wie Miss Ardmore mit vor Entrüstung bebender Stimme erklärte, hatte Cynthia fest geschlafen.
    Der Arzt übernahm es, die alte Dame schonend vorzubereiten, während die Mordkommission die übliche Untersuchung anstellte.
    Der Polizeiarzt war sicher, dass eine akute Vergiftung vorliege. Am Kinn des Toten befand sich eine blutige Schramme, die so aussah, als habe er sich beim Rasieren geschnitten.
    Der Doc ließ den Rasierapparat und den Pinsel untersuchen. Am Pinsel fand sich nur Seifenschaum, an der Klinge des Apparates dagegen eine verhältnismäßige große Menge von dem Gift.
    Und außerdem war aus dieser Klinge ein kleines Stückchen herausgebrochen, sodass man sich damit notwendigerweise schneiden musste. Damit war das Mordwerkzeug gefunden. Aber wer hatte es präpariert?
    Lieutenant Angel fand die Lösung sehr schnell. Als er die verschiedenen Flakons auf dem Toilettentisch von Cynthia Dangon untersuchte, stellte er auf Anhieb fest, dass eines davon so viel Gift enthielt, dass man zwanzig Menschen damit hätte vergiften können.
    Cynthia behauptete, weder das Fläschchen noch den Inhalt zu kennen. Aber ihre Fingerabdrücke wurden auf dem Fläschchen gefunden.
    Sie behauptete zwar, die Abdrücke müssten entstanden sein, als der Lieutenant ihr den Flakon zeigte und sie danach griff.
    Das aber bestritt Lieutenant Angel, mit dem wir uns noch am gleichen Vormittag unterhielten.
    Lieutenant Angel war erst vor zwei Monaten aus Los Angeles nach New York gekommen.
    Er hatte in Los Angeles bei der Polizei Dienst getan und seinen Wohnsitz aus familiären Gründen gewechselt. Aufgrund einer Empfehlung des dortigen Polizeichefs war er sofort eingestellt worden.
    Ich konnte mir kaum vorstellen, warum Angel Detective geworden war. Es sah eher wie ein Pastor aus und benahm sich auch so.
    Er trug eine Brille, war schmal, bleich und dürr. Wenn er redete, so hatte ich immer das Gefühl, er wolle eine Predigt halten. Aber was er sagte, war logisch und traf den Nagel auf den Kopf.
    Er meinte, es gäbe keinen Zweifel an der Schuld des Mädchens. Als Phil beiläufig sagte, wie eine Mörderin sehe Cynthia nicht aus, lächelte Angel fast mitleidig. Er erinnerte an verschiedene Fälle, in denen Frauen und Mädchen mit Madonnengesichtern die scheußlichsten Verbrechen verübt hatten.
    Am folgenden Tag wurde ich wieder an das Verbrechen erinnert.
    Im Daily Mirror, den ich mir am Morgen auf dem Weg zum Office kaufte, fand ich eine kurze Notiz.
    Sie besagte, dass eine gewisse Köchin, namens Rosie Holly, Selbstmord durch Erhängen verübt habe. Rosie Holly war Angestellte im Hause Rhodes.
    Sie wohnte in der 99. Straße West Nummer 256. Diese Straße lag in einer der vornehmsten und teuersten Gegenden.
    Neben mir lagen das Fernsprechverzeichnis und die Adressbücher der Stadt New York. Ich suchte die 99. Straße. Unter Nummer 256 fand ich den Namen Rebecca Rhodes.
    Gestern war die Verwandte der alten Dame wegen Mordes an dem Sohn des Hauses dem Geschworenengericht übergeben worden und in der letzten Nacht beging die Köchin Selbstmord.
    Sollte da ein Zusammenhang bestehen? War das Mädchen unschuldig? Sollte mein Gefühl richtig gewesen sein? War es vielleicht die Köchin, die das Liebesverhältnis hatte und Alexander Rhodes vergiftete?
    Die Sache ließ mir keine Ruhe.
    Ich telefonierte mit der Stadtpolizei und wurde mit Lieutenant Angel verbunden. Als ich ihm meinen Gedankengang entwickelte, lachte er.
    »Ihr gutes Herz in allen Ehren, Mister Cotton«, sagte er, »Aber in diesem Fall sind Sie auf dem Holzweg. Die Köchin ist über vierzig, keine Schönheit und so dick, das bestimmt kein Mann an ihr Gefallen finden könnte. Der Grund ihres Selbstmordes hat nichts mit dem Fall Cynthia Dangon zu tun. Die Holly, die seit einem Jahr dort angestellt ist, hat gewaltig gestohlen und wurde gestern Abend in flagranti erwischt.«
    »Von wem?«, unterbrach ich.
    »Von der Gesellschafterin Ardmore natürlich, die auch dem Haushalt vorsteht. Sie stellte die Köchin zur Rede, und diese gab alles zu. Miss Ardmore forderte sie auf, das Haus spätestens am Morgen zu verlassen und stellte ihr in Aussicht, Mrs. Rhodes werde Strafanzeige gegen sie erstatten. Als die Holly heute Morgen um sieben nicht wie üblich in der Küche erschien, sah das Hausmädchen nach ihr und fand sie tot.«
    »Da passt doch etwas nicht zusammen,
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