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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin
Autoren: Karl-Heinz Günther
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Ahnung, daß es so gefährlich ist.«
    Er packte seinen Koffer fertig und schloß ihn ab. Simmons beugte sich vor.
    »Wann fährst du denn dieses Teufelszeug wieder?«
    »Mittwoch früh. Wenn ich losfahre, wird es noch dunkel sein. Ganz abgelegene Straßen. Die ganze Strecke ist abgesperrt. Zweihundert Meter vor mir fährt eine Patrol Car der State Police. Hinter mir das gleiche Bild. Und in der Luft hängen zwei Hubschrauber von der Army. Die halten allerdings etwas Abstand, falls es mal schiefgeht. Ein Stein auf der Straße, und es wird eine Himmelfahrt.«
    Simmons kratzte sich den Kopf. »Mann, da geht es aber bei uns ruhiger zu!«
    Er brach ab, da in diesem Augenblick Andrea Milton das Wohnzimmer betrat. Simmons erhob sich.
    »Ja, dann will ich mal nicht länger stören, Jim! Ich wünsche dir einen guten Flug nach Washington. Wenn du zurück bist, lasse ich mich wieder einmal sehen.«
    ***
    Am Dienstagmorgen fuhren wir zur Aiken-Villa hinaus.
    Phil nickte anerkennend, als er den schneeweißen Prachtbau sah.
    Drei Minuten später saßen wir Adam Aiken gegenüber. Er war ein sehr rüstiger Mann von etwa sechzig Jahren. Nachdem er uns Whisky und Zigaretten angeboten hatte, kam er sofort auf den Kern der Sache.
    »Ich habe von der Entführung erst aus der Zeitung erfahren. Ehrlich gesagt, war ich mir noch nicht klar darüber, welche Schritte ich unternehmen sollte. In einem solchen Fall ist die Entscheidung nicht leicht. Mir liegt sehr viel daran, daß den Mädels nichts passiert. Offiziell werde ich also dem FBI jede Einmischung untersagen. Es wird an Ihnen liegen, Ihre Ermittlungen so unauffällig wie möglich zu führen. Mr. O’Leare und ich sind übereingekommen, die Lösegeldsumme im Ernstfall gemeinsam zu tragen.«
    Phil drückte seine Zigarette aus und sah den Millionär an.
    »Mr. Aiken, hätten Sie etwas dagegen, wenn wir Ihr Telefon in den nächsten Tagen überwachen ließen? Es hätte den Vorteil, daß wir sofort über die Pläne der Gangster unterrichtet wären. Sollten Ihnen die Bedingungen brieflich zugehen, müßten Sie uns natürlich auf dem laufenden halten.«
    Er nickte. »Ich lasse Ihnen völlig freie Hand, meine Herren.«
    ***
    Als wir in unser Office kamen, klingelte gerade das Telefon.
    Phil nahm den Hörer ab. »FBI New’ York, Decker!«
    Ich sah an seinem Gesicht, das es mit diesem Anruf etwas Besonderes auf sich hatte. Als er auflegte, sah er mich ernst an.
    »Es w'ar ein Lt. Gresh von der Mordkommission Brooklyn. Wir sollen uns mal die Morgenzeitungen ansehen. Sie bringen ein Bild und einen Aufruf an die Bevölkerung. Im Luna-Park von Coney Island ist am Sonntagabend eine unbekannte Frau ermordet worden.«
    »Das habe ich gelesen«, unterbrach ich meinen Freund. »Sie ist während einer Geisterbahnfahrt erstochen worden. Man hat sogar eine ziemlich brauchbare Beschreibung des vermutlichen Täters.« Phil nickte. »Du liegst völlig richtig, Jerry. Aber inzwischen ist die Tote identifiziert worden. Rate mal, um wen es sich handelt?«
    Unwillkürlich mußte ich an einen Zusammenhang denken. Auch die Laine Sisters waren am Sonntagabend entführt worden, und zur gleichen Zeit verschwand Diana Milton. Ich beugte mich gespannt vor.
    »Diana Milton?«
    »Ins Schwarze getroffen, Jerry! Ihre Schwägerin war eben im Büro von Lt. Gresh. Als er hörte, daß es sich um die Milten handelt, hat er die Frau sofort zu uns geschickt. Sie muß jeden Augenblick eintreffen.«
    ***
    »Da komme ich nicht mehr mit, Jerry«, sagte Phil. »Man entführt zwei Filmstars und bringt zur gleichen Zeit deren Reklamechefin um. Begreifst du das?«
    Ich überlegte. »Es gibt eigentlich nur eine Erklärung, Phil. So unsinnig wie es klingen mag. Diana Milton mußte von der Entführung gewußt haben.«
    »Das wäre eine Möglichkeit, Jerry! Aber hatte Diana Milton so etwas nötig? Sie hat doch bestimmt ganz ordentlich verdient.«
    »Es gibt Menschen, Phil, die nie genug bekommen. Sie wußte immerhin sehr genau, welchen Wert die Laine Sisters für die Continental-Filmgesellschaft dar stellen.«
    Das Telefon schlug wieder an. Diesmal nahm ich den Hörer.
    »Cotton, FBI New York?«
    Die Stimme des Anrufer überschlug sich bald. Ich sagte:
    »Hallo, Mister, sprechen Sie bitte etwas langsamer, ich kann sonst kein Wort verstehen.«
    »Entschuldigen Sie, Mr. Cotton«, hörte ich die Stimme. »Hier ist O’Leare! Ich habe gerade die Zeitungen vor mir liegen. Die unbekannte Tote von Coney Island ist Diana Milton. Ich weiß schon nicht
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