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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin
Autoren: Karl-Heinz Günther
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nach der Premiere sofort nach Hollywood zurück, um die Arbeiten daran fortzusetzen. Bisher hat uns der neue Film drei Millionen Dollar gekostet. Wenn den Laine-Schwestern was passiert, kann ich Konkurs anmelden. Die ganze bisherige Arbeit wäre zwecklos, verstehen Sie? Es gibt keine Doubles für die Mädchen. Ich brauche sie wie das tägliche Brot.«
    Ich stieß einen Pfiff aus. »Sie meinen, die Gangster werden sich an Ihre Gesellschaft wenden, um das Lösegeld zu bekommen?«
    Er nickte. »Genau das befürchte ich, Mr. Cotton. Und ich sage Ihnen jetzt schon, wenn die Summe einigermaßen vertretbar ist, werden wir zahlen.«
    »Wir haben verstanden, Mr. O’Leare. Allerdings mache ich Sie darauf aufmerksam, daß nur der Onkel der Mädchen eine gesetzliche Handhabe hat, die Nachforschungen des FBI zu unterbinden. Wir werden uns mit ihm in Verbindung setzen und Ihnen dann Bescheid geben. Haben Sie eine Adresse?«
    O’Leare nickte zerstreut. »Er heißt Adam Aiken und hat eine Villa an der Flushing Bay. Jedes Kind kennt Aiken-Bonbons.«
    ***
    Der rothaarige Bill Simmons stieg schnaufend die Stufen zur 6. Etage hinauf. Er hatte darauf verzichtet, den Lift zu benutzen. Endlich stand er vor der Tür mit dem Schild Milton. Er
    (J rückte auf den Klingelknopf und wartete. Drinnen näherten sich Schritte, dann wurde die Tür geöffnet.
    Andrea Milton war eine bildhübsche, junge Frau. Das blauschwarze Haar verriet ihre italienische Abstammung.
    Simmons war beeindruckt. »Entschuldigen Sie die Störung, Mrs. Milton. Ich wollte… ich bin…«
    »Ich weiß«, unterbrach sie ihn lächelnd. »Sie sind einer von Jims Kriegskameraden. Allerdings fürchte ich, daß er nicht viel Zeit für Sie hat. Er packt gerade seinen Koffer. Aber kommen Sie doch herein.«
    Sie ließ ihn eintreten, und er hängte seinen Hut an einen Garderobenhaken.
    »Jim will verreisen?« fragte er erstaunt.
    Sie nickte. »Er muß oft weg, Mr. ...?«
    »Miller! Don Miller, Mrs. Milton«, kam ihr Simmons zu Hilfe.
    »Richtig, ich hatte es schon wieder vergessen.«
    Sie führte ihn ins Wohnzimmer. »Jim! Besuch füi dich!«
    Jim Milton richtete sich auf. Simmons drückte ihm die Hand.
    »Da staunst du, was Jim? Der alte Don Miller taucht wieder einmal auf.« Jim Milton nickte. Er mochte etwa dreißig Jahre alt sein und hatte ein hübsches Gesicht.
    »Don Miller!« sagte er. »Da bin ich allerdings wirklich überrascht. Setz dich doch, Don!«
    Simmons ließ sich auf der Ecke der Couch nieder, auf der ein Koffer lag.
    »Ich höre gerade von deiner Frau, daß du verreisen willst?«
    Jim lachte. »Verreisen ist wohl etwas übertrieben. Ich habe wieder einen Transport zu machen. Um 14 Uhr geht meine Maschine von La Guardia-Airport ab.«
    »Du fliegst?« fragte Simmons erstaunt.
    »Ja, Don! Morgen früh muß ich mich in Washington bei meiner Firma melden. Dann geht es wieder los.«
    »Was sind das denn eigentlich für Transporte, die du machst?«
    Jim lächelte. »Nitroglyzerin. Aber wohin, darf ich nicht sagen, das ist militärisches Geheimnis.«
    »Bist du denn Soldat?« fragte Simmons verblüfft.
    Jim schüttelte den Kopf. »Nein, Don! Es ist ein Privatunternehmen, aber wir fahren im Aufträge der Army.«
    »Mensch«, staunte Simmons. »Das ist doch eine gefährliche Sache, was? Kann denn dabei nichts passieren?«
    Jim sah sich um, aber Andrea war schon wieder in die Küche gegangen. Er dämpfte seine Stimme.
    »Es ist ein Himmelsfahrtskommando, Bill!«
    »Nenne mich nicht Bill. Ich bin Don Miller, mit dem du in Korea gewesen bist. Merk dir 'das endlich einmal!«
    »Schon gut,' Don! Ich bin dieses Versteckspielefi eben nicht mehr gewöhnt. Schließlich habe ich dir keine Einladung geschickt. Wenn dir mein Ton nicht paßt, kannst du ja wieder gehen« Bill Simmons grinste. »Nun reg dich nicht auf, Jim! Immerhin komme ich, um dir tausend runde Bucks zu bringen. Ist das vielleicht nichts?«
    Jim sah ihn erstaunt an. »Tausend Dollar?«
    Simmons nickte. »Der Boß meinte, du hättest sie dir verdient, weil du uns den Job mit den Laine Sisters verschafft hast. Hat übrigens tadellos geklappt, die Sache. In drei Tagen lassen wir die Mädchen wieder laufen, und alles ist vorbei.«
    Jim Milton strich hastig das Geld ein. »Ich verdiene momentan 40 000 in einem halben Jahr. Aber dafür muß ich bei jeder Fahrt daran denken, daß ich in die Luft gehen könnte. Nach jedem halben Jahr, setze ich ein Jahr aus. Sonst halte ich es mit den Nerven nicht durch. Andrea hat keine
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