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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin
Autoren: Karl-Heinz Günther
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einen Kriminalroman, der auch tatsächlich gedrückt wurde. Er schrieb weiter und hatte Erfolg.«
    Ich setzte Bubble eine weiße Perücke auf und öffnete den Riemen seiner Hose. Unter dem Hemd kam ein Kissen zum Vorschein. Die fleischfarbenen Plastikhaftschalen, die er im Munde trug, und die sein Gesicht voller machten, legte er selbst auf den Tisch. Hohlwangig und weißhaarig saß nun Mr. Cedric Hull, der erfolgreiche Schriftsteller, vor uns.
    »Bubble spielte also nun drei Rollen zur gleichen Zeit. Je nach Bedarf Hull oder Latter. Abends saß er als Stothart an der Kasse der Geisterbahn. Eines Tages heiratete Jim Milton und begann ein anständiges Leben. Bubble hatte sich inzwischen den Privatdetektiv Clive Wynter als williges Werkzeug engagiert. Er war der einzige Mensch, der in den ganzen Schwindel eingeweiht war. Tragischerweise kam'' Diana Milton in Hollywood auf die Idee, mit den ihr anvertrauten Laine Sisters einen tollen Reklame-Boom zu starten. Sie wandte sich an ihren Bruder Jim, der widerwillig für den Kontakt mit der Latter-Gang sorgte. Als Latter benahm sich Bubble so, als käme die iáee für ein echtes Kidnapping von dem unbekannten Boß, der er ja in Wirklichkeit selbst war. Diana Milton als Kontaktperson mußte sterben. Auch Hammond wurde gefährlich, weil er mit seinen Morden die Polizei in Kochalarm versetzt hatte. Latter gab ihm also den Auftrag, in die Hull-Villa einzubrechen und einen Buddha zu stehlen. Er bestellte also einen Einbruch bei sich selbst und ließ Hammond durch Wynter erschießen. Simmons mußte Jim Milton töten und kam dabei selbst um. Dann kam die Lösegeldübergabe im Central Park. Der Junge hatte von Anfang an Zeitungspapier in seinem Paket, denn Wynter hatte zwei gleichaussehende Pakete in seiner Aktentasche. Während wir dem Jungen mit dem Papierkram nachliefen, trug er die 250 000 Dollar seelenruhig zur Hull-Villa. Anschließend fuhr er zur Lackfabrik und gab sich als Bote Latters zu erkennen. Mockon und Bigger fesselten ihn wunschgemäß, und er galt bei uns als unglücklicher Held. Um uns irrezuführen, hatte er so getan, als wenn er in der Bronx ein paar Namen erfahren hätte. Unter anderem nannte er uns Tuffy Johnson. Sie wissen alle, wie Johnson reagiert hat. Dadurch wurde er für uns erst recht verdächtig. Doch nun wurde Bubble die Schauspielerei zum Verhängnis. Er betrat als Latter das Haus, in dem Stothart wohnte, und verließ es auch als dieser. Wir zerbrachen uns den Kopf, wo Latter geblieben war. Zufällig wurde Wynter in meinem Office Zeuge des Anrufs von Bigger. Das war um 20 Uhr. Da ich mit Bigger erst um 23 Uhr am Friedhof verabredet war, konnte Wynter vor mir dort sein. Er versteckte seinen Thunderbird, wartete auf Bigger und erschoß ihn. Dann fuhr er den Toten in dessen eigenen Wagen hierher. Als Latter am Sonntag immer noch in der Irwin Street war, fuhr ich selber hin und entdeckte den Namen Stothart. Sofort suchte ich nach einer Akte und fand sie schließlich im Stadthaus. Daraus ergab sich einwandfrei, daß Bubble, alias btothart, auf Grund seines früheren Berufes einen tollen Maskenwirbel veranstalten konnte. Ich ahnte die Zusammenhänge, und das Ergebnis der ballistischen Abteilung gab mir recht. Ich lockte Wynter mit Mr. Aikens Hilfe aus der Hull-Villa. Dann überprüfte ich seine protokollierten Aussagen. Anschließend ließ ich einen selbstverfaßten Brief an Hull zurück, der glauben mußte, Wynter hätte ihn geschrieben. Um ihn- in dieser Ansicht zu bestärken, warf ich alle Kleidungsstücke Wynters in zwei Koffer, die wir mitnahmen, dann verhaftete ich den Detektiv. Heute kam dann das Ende. Bubble, alias Hull, nahm die Einladung zu einem Treff auf der Geisterbahn an, in der Annahme, dort Wynter zu treffen, von dessen Verhaftung er ja keine Ahnung hatte. Er wollte ihn töten, aber es kam alles anders.«
    Ich erzählte den Rest und trank dank--bar den Whisky, den mir Mr. High übeiden Tisch reichte.
    Bleibt nur noch zu sagen, daß Bubble auf meinen Bluff hereinfiel und den tatsächlich begangenen Mord an seinem Bruder zugab.
    Er und Wynter gingen kurze Zeit später die 21 Schritte von der Todeszelle zum Elektrischen Stuhl. Was zurückblieb, war eine blutige Story in den Annalen des FBI.
    ENDE
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