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0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
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Eine Erschütterung lief durch den Dampfer. Der Kapitän begann mit dem Anlegemanöver.
    »Es ist soweit, Jerry«, sagte Phil erleichtert.
    »Well, in wenigen Minuten werden wir mehr wissen«, brummte ich. Wir kletterten die steile Leiter hinauf.
    Die Liberia befand sich in unmittelbarer Nähe des Piers, das hell erleuchtet war. Eine Menge Leute standen auf dem Kai. Auf die Entfernung konnte ich ihre Gesichter nicht erkennen. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass Joe Pantricks unter ihnen war.
    Phil und ich stellten uns hinter die Schiffsaufbauten, sodass wir den Steg jederzeit im Blickfeld hatten, der vom Land an Bord geschoben wurde. Zuerst tauchten einige Angestellte der Zollbehörde auf. Es waren drei Mann. Der Kapitän empfing sie und führte sie in seine Kajüte zur Prüfung der Bücher.
    Der Zoll war über unseren Einsatz informiert worden. Die drei Männer verhielten sich genauso, wie es abgesprochen war. Sie prüften die Bücher und verließen das Schiff wieder. Der Kapitän war erstaunt. Aber er sagte kein Wort.
    Phil setzte eine Zigarette in Brand.
    Ich behielt die Gangway im Auge.
    Der Dampfer Liberia lag bereits sieben Minuten am Pier. Langsam wurde ich ungeduldig.
    »Na, sind die Burschen doch schlauer gewesen als wir?«, brummte Phil und blies den Rauch gegen den schwach erleuchteten Nachthimmel.
    Ich schwieg ärgerlich. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt.
    »Wir hätten die Burschen in der Hewlett Bay stellen sollen«, knurrte Phil, »dann wäre jetzt alles erledigt.«
    Von rechts rollte ein giftgrüner Lincoln ins Blickfeld. Ich rieb meine übermüdeten Augen. Der Wagen stoppte fünfzehn Yards vor dem Anlegesteg. Zwei Mann sprangen an der linken Seite heraus. Sie bewegten sich mit Riesenschritten auf den Steg zu.
    Am Anfang des Stegs stand eine Matrosenwache von zwei Mann, die Anweisung hatte, niemanden durchzulassen. Sie durfte nur eine Ausnahme machen, wenn jemand die Sendung von Trader & Co. abholen wollte. Ich sah, wie die Wache ihre Aufmerksamkeit den beiden Besuchern widmete. Zuerst schüttelten die Matrosen die Köpfe. Dann zögerten sie und gaben den Weg frei.
    Joe Pantricks tappte in die Falle. Er trottete den Steg hoch. Ein Gorilla folgte ihm. Der Bursche hatte das Format eines soliden Kleiderschranks mit Aufbau. Er konnte quer vor seiner Brust gut eine Tommy Gun verstecken, ohne das es auffiel.
    Am Ende des Stegs stand der Zweite Offizier. Auch er war von uns informiert worden.
    Wieder sprach Pantricks einige Worte, ehe er sein Ziel erreichte. Der Zweite winkte einen Matrosen herbei, der die beiden Besucher bis an die Ladeluke des Frachtraumes brachte.
    Es war nicht außergewöhnlich, dass sich der Empfänger vom Zustand seiner Sendung im Frachtraum überzeugte, um zu entscheiden, auf welche Art das Stückgut transportiert werden sollte.
    Darum brachte der Matrose Pantricks und seinen Gorilla in den Frachtraum. Auch dieser Matrose war von uns genau instruiert worden.
    »Nur im Notfall von der Schusswaffe Gebrauch machen, Phil. Denn wir brauchen Pantricks lebendig, als Zeugen gegen Pete den Krummfinger. Vergiss das nicht. Außerdem ist Pantricks ganz selten bewaffnet. Ich nehme mir deshalb den Gorilla vor. Beschäftige du solange den Boss.«
    Mein Freund nickte. Wir lösten uns aus dem Schatten der Schiffsaufbauten und schlenderten zur Luke hinüber. Ich kletterte als erster die Leiter hinunter. Der Matrose hatte den Gangster in den vorderen Teil des Schiffes geführt. Die Burschen drehten mir den Rücken zu. Erst als ich den Fuß auf den Boden setzte, drehte sich der Gorilla im Zeitlupentempo um.
    »Hallo, Pantricks, suchst du die Ladung von Trader & Co.?«, rief ich und gab die Leiter frei.
    Der Matrose hielt sieben Schritt Abstand von den Rauschgifthaien.
    Pantricks wirbelte herum. Sein Gesicht drückte in der ersten Sekunde Erstaunen aus, dann verzerrte es sich zu einer Ekel erregenden Fratze.
    »Was willst du, Ratte?«, zischte der Gangster.
    »Dich an unser Telefongespräch erinnern. Nehmt die Hände hoch, ihr seid verhaftet!«, sagte ich mit doppelter Lautstärke.
    »Ich verdammten Schnüffler wisst genau, dass ich nicht bewaffnet bin«, knurrte Pantricks mit hämischen Grinsen.
    »Aber dein Gorilla sieht so aus, als trüge er eine ganze Waffenkammer spazieren«, konterte ich.
    Absichtlich ließ ich meine Pistole im Halfter stecken, um dem Gorilla keine Veranlassung zu geben, seine Waffe zu ziehen. Tatsächlich hatte mein Trick Erfolg. Der Bursche starrte aus runden
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