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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers
Autoren: Jason Dark
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Zudem wußte er nicht, ob sein Freund und Kollege John Sinclair schon im Büro eingetroffen war. John kam aus Germany zurück, wo er einen Fall zusammen mit Kommissar Mallmann in Trier gelöst hatte. Er mußte mit in den Fall einsteigen.
    Nach zehn Minuten fühlte sich Suko wieder so fit, daß er fahren konnte.
    Der Chinese war ein Mann, der es gelernt hatte, Schmerzen oder andere Wehwehchen zu unterdrücken. Das stellte er auch in diesem Fall wieder unter Beweis.
    Als er die Tür zurammte, zuckte der Maler zusammen. Er lief herbei und fragte: »Wollen Sie wirklich fahren?«
    »Ja, ich muß.«
    »Aber…«
    Suko winkte ab. »Machen Sie es gut, Anderson. Und falls Sie noch einmal so einen Schädel bekommen, rufen Sie wieder an. Wir kümmern uns um den Fall.«
    »Natürlich, Sir, aber wenn ich ehrlich sein soll, auf schreiende Schädel kann ich verzichten.«
    »Ich auch«, erwiderte Suko und startete.
    ***
    »Na?« fragte mich Glenda Perkins, meine Sekretärin, zur Begrüßung, »hat dir Trier gefallen?«
    »Ja, es war sehr nett.«
    »Und die Mädchen vom Rhein sollen ja etwas…«
    Ich winkte ab. »Du vertust dich, Glenda. Trier liegt nicht am Rhein, sondern an der Mosel.«
    »Aber da kommt doch auch Wein her.«
    »Sicher. Ich habe ihn nach dem Fall zusammen mit Will Mallmann getrunken und dabei nur von einem Kaffee gesprochen, meine Liebe.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    Ich drehte mich um und ging auf sie zu. »Gern.«
    Glenda streckte die Arme aus. »Keine unsittlichen Berührungen im Büro, Herr Oberinspektor. Das ziemt sich nicht.«
    Ich zog ein langes Gesicht. »Habe ich dich unsittlich berührt?«
    Da lachte Glenda und ging.
    Ich ging auch. Allerdings in mein Büro, das ich mit Suko, dem Chinesen, teilte.
    Der alte Haudegen war nicht da.
    Nachdem ich meinen Mantel auf den Haken geschleudert hatte, begann ich, mich zu wundern. Ich wußte nicht Bescheid. Wenn mir jemand weiterhelfen konnte, dann Glenda. In der offenen Tür zu ihrem Büro lehnte ich mich gegen den Pfosten und schaute ihr zu, wie sie die Kaffeemaschine anstellte. Glenda trug an diesem Morgen einen zweifarbigen Pullover. Eine Hälfte war gelb, die andere zeigte ein tiefes Blau. Dazu trug Glenda den passenden blauen Rock aus Cord. In ihr schwarzes Haar hatte sie gelbe Spangen gesteckt.
    »Schick«, sagte ich, »schick…«
    »Stehst du schon wieder hinter mir und beobachtest mich?«
    »Ich gestehe.«
    »Schäm dich.«
    »Ist der Pullover schon für Rom?« wollte ich wissen.
    »Vielleicht nehme ich ihn mit.« Glenda drehte sich um und lächelte mich an.
    »Da werden sich die Römer aber freuen.«
    »Sollen sie auch.«
    Glenda war von Sarah Goldwyn eingeladen worden, mit ihr für eine Woche in die Ewige Stadt zu fahren. Die Horror-Oma hatte diese Reise in einem Preisausschreiben gewonnen, suchte einen Partner und fand ihn in Glenda Perkins.
    »Gibt es eigentlich etwas Neues vom Todesnebel?«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Soviel ich weiß, nicht. Suko hat zwar alles versucht, aber ein Mittel gegen den Nebel zu finden, erscheint in diesem Fall unmöglich.«
    Ich nickte. So sah es leider aus. Fast wäre es uns gelungen, eine Waffe gegen diesen zerstörerischen Nebel zu entdecken. Im letzten Augenblick hatten wir leider Pech gehabt. [1]
    »Und wo Suko jetzt steckt, weißt du auch nicht?«
    »Doch. Er wollte zu einem Maler fahren.«
    Ich lachte auf. »Will er sich in Öl verewigen lassen?«
    »Unsinn, das ist ein Fall. Suko hat davon erzählt, daß dieser Maler irgend etwas mit Totenschädeln zu tun haben soll. Genaueres weiß ich allerdings auch nicht.«
    »Er wird es ja berichten.«
    »Wie war es eigentlich bei dir?«
    »Bescheiden«, erwiderte ich. »Fast hätte es Will und mich erwischt.« Ich erzählte in knappen Worten, was wir in dem unheimlichen Kerkerschloß erlebt hatten.
    »Und da waren tatsächlich Fäden, die mordeten?« fragte Glenda Perkins flüsternd.
    »Ja.«
    Sie schüttelte sich. »Das möchte ich nicht erleben, John.«
    »Ich auch nicht mehr«, erwiderte ich und deutete auf die Kaffeemaschine. »Die Suppe ist fertig.«
    »Suppe?« wiederholte Glenda mit verächtlich klingender Stimme.
    »Suppe, sagt er dazu. Meine Güte, Suppe…«
    »Aber eine gute.«
    »Du hast mich beleidigt.« Glenda setzte sich. »Nimm dir deinen Kaffee selbst.«
    »Das mache ich auch.«
    Glenda schaute zu, wie ich mir die Tasse, einschenkte. »Wie du das kannst«, murmelte sie. »Toll, wirklich. Du bist ein As, John Sinclair. Der große Einschenker vom
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