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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers
Autoren: Jason Dark
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bitte! Sie haben mich alarmiert. Jetzt müssen Sie auch die Folgen tragen, und die McLellans werden es mir bestimmt verzeihen. Davon bin ich überzeugt.«
    »Da kennen Sie die Clans aus Schottland schlecht. Man soll sie nicht zum Feind haben…«
    »Holen Sie bitte den Karton oder die Schachtel.«
    Anderson war schließlich einverstanden. Er mußte einsehen, daß es nicht anders möglich war. Kaum hatte er sich einige Schritte vom Tisch entfernt, als es geschah.
    Auch Suko hatte mit dieser Überraschung nicht rechnen können, denn die Tür hinter ihm wurde mit einem heftigen Ruck aufgestoßen. Sie klatschte gegen die Wand, und als dieses Geräusch ertönte, fuhr Suko herum, seine Hand am Griff der Beretta.
    Er ließ ihn los, als wäre er kochend, denn in der Tür sowie rechts und links daneben hatten sich drei Gestalten aufgebaut. Ein älterer Mann und zwei jüngere.
    Alle drei hatten eins gemeinsam. Sie waren mit schweren Revolvern bewaffnet!
    ***
    »Wenn du nicht die Finger von dem Schädel läßt, schieße ich dir deinen in Stücke!« drohte der ältere, der seine Waffe so auf Suko gerichtet hatte, daß die Mündung auf die Stirn des Chinesen deutete.
    Suko hob sicherheitshalber die Hände. Die drei sahen aus, als würden sie keinen Spaß verstehen, und Andy Anderson, den Suko nicht sah, stöhnte auf. »Das sind die McLellans.«
    Jetzt wußte der Inspektor Bescheid. Der Clan aus Schottland. Sicherlich waren sie gekommen, um nach ihrem Schädel zu sehen, damit ihm nichts geschah.
    Ein seltsames Trio, dem Suko ansah, daß es zu einer Familie gehörte.
    Der Alte war der Kleinste. Ein richtig kerniger Grasbeißer, ein Rumpelstilzchen-Typ mit breiten Schultern, schwarzen Haaren, einem hageren Gesicht und einem Ausdruck in den Augen, der auf finstere Entschlossenheit hinwies. Als einziger trug er einen Kilt. Suko schaute auf das Muster. Es war grünschwarz. Demnach liefen alle Mitglieder der Familie so herum, wenn sie ihre Kilts anzogen.
    Es war in Schottland so, daß jeder große Clan auch seinen bestimmten Kilt besaß. Und die Clans waren auch heute noch mächtig. Es gab zwar nicht mehr die blutigen Fehden zwischen ihnen, aber anlegen sollte man sich mit einem Clan nicht, denn da kannten die Schotten kein Pardon.
    Und gerade dieser alte McLellan schien ein richtiger Giftzwerg zu sein.
    Hätte nur noch gefehlt, daß er Gift und Galle spie.
    Seine Söhne überragten ihn um Haupteslänge, was allerdings kein Kunststück war: Sie hatten sich zu beiden Seiten der Tür aufgebaut und machten ebenfalls einen entschlossenen Eindruck. Finster die Gesichter, dunkel die Haare, ebenso dunkel wie die Augen. Suko schätzte sie auf Mitte 20, und ihre Körper erinnerten ihn an die Figuren von Leuten, die Bodybuilding betrieben.
    Der Alte übernahm wieder das Wort. »Verschwinde nach hinten, Chinese!«
    »Weshalb?«
    »Weil ich es sage.«
    »Ist das ein Grund?«
    »Und wie, Gelber. Das ist ein Grund. Ich bin hier der Clan-Führer. Und nach meinen Befehlen richtet man sich.«
    »Ich gehöre nicht zu Ihrem Clan, Mister.«
    »Das ist mir egal. Wenn ein McLellan befiehlt, haben andere zu kuschen.«
    »Das finde ich nicht«, erwiderte Suko. »Zudem möchte ich Sie darüber aufklären, daß Sie einen Scotland-Yard-Beamten bedrohen. Haben Sie verstanden?«
    »Und wie.« Der Alte verzog sein Faltengesicht. »Habt ihr gehört, Jungs, was er gesagt hat?«
    »Klar.«
    »Und haben wir McLellans Angst?«
    »Nie.«
    »Da sehen Sie es, Mister. Die McLellans kennen keine Angst. Und wenn hier die Queen persönlich stünde, würden wir unsere Forderungen durchdrücken. Wir wollen den Schädel.«
    Suko gab sich weiterhin gelassen. »Ohne Bemalung?«
    »Das spielt keine Rolle.« Der Alte schielte zu Andy Anderson hinüber.
    »Los, du Witzfigur, sorge dafür, daß wir irgend etwas bekommen, in das wir den Schädel einpacken können. Wir haben nicht viel Zeit und sind bereits viel zu lange aufgehalten worden.«
    »Natürlich, Sir, selbstverständlich, sofort.« Anderson entfernte sich. Suko konnte ihn nicht sehen, da sich dessen Tätigkeiten in seinem Rücken abspielten. Er hörte nur, wie etwas über den Boden schleifte.
    Wahrscheinlich ein Karton, den Suko ebenfalls gern gehabt hätte, um den Schädel einzupacken.
    »Und du, Chinese, geh ein wenig zur Seite!« befahl der Alte. »Ich brauche Platz.«
    Der Inspektor war Menschenkenner genug, um festzustellen, daß dieser Mann nicht spaßte. Wäre er allein gewesen, hätte er es vielleicht versucht. So aber
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