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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers
Autoren: Jason Dark
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Dienst. Ich schlage dich…«
    Zu was sie mich ernennen wollte, verschluckte sie, denn mit einem heftigen Stoß flog die Bürotür auf, und über die Schwelle trat ein Mann namens Suko, der aussah, als hätte er die letzten beiden Nächte durchgemacht.
    So richtig verhauen.
    Ich fing natürlich an zu lachen. Auch Glenda konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, doch Suko zog ein bitterböses Gesicht, und als ich näher hinschaute, da stellte ich fest, daß mein Freund wohl einiges abbekommen hatte.
    Schwer ließ er sich auf den Besucherstuhl fallen. Sein Kinn schimmerte bläulich, und am Nacken glaubte ich ebenfalls einige geschwollene Stellen zu sehen.
    »Verdammt, was ist passiert?«
    »Mich hat es erwischt.«
    »Wer?«
    »Der McLellan-Clan.«
    Ich zog ein verdutztes Gesicht. Auch Glenda wußte mit dieser Antwort nichts anzufangen. Sie hob nur die Schultern, fragte aber besorgt, ob sie für Suko etwas tun könnte.
    »Ja, bringe mir bitte einen feuchten Lappen, wenn es geht, auch einen Schluck Wasser.«
    »Natürlich.«
    Als Glenda aus dem Büro war, fragte ich Suko nach den Einzelheiten. Er berichtete, und so erfuhr ich von dem seltsamen Maler und den Folgen des Besuchs bei ihm.
    »Ein schreiender Totenschädel«, murmelte ich. »Wo gibt es denn so etwas?«
    »Bei den McLellans.«
    Glenda war zurückgekommen und legte Suko einen feuchten Lappen in den Nacken. »Hast du denn schon eine Erklärung für dieses Schreien?« erkundigte sie sich.
    »Nein.«
    »Ich auch nicht«, gab ich ehrlich zu. »Dieser Schädel scheint aber sehr wichtig zu sein, sonst hätte dieser Clan nicht Waffengewalt gegen dich angewendet.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und wo könnt ihr ihn finden?« fragte Glenda, wobei sie zuschaute, wie Suko sich zurücklehnte.
    »In Schottland«, erwiderte ich. »Da regieren doch die Clans.« Ich hob meine Hand und preßte den Finger gegen die Stirn. Eine automatische Bewegung, die oft dann erfolgte, wenn ich nachdachte. »Den Namen McLellan habe ich auch schon gelesen oder gehört.«
    »Wahrscheinlich auf Etiketten der Whiskyflaschen.«
    »Richtig, Suko, genau da.«
    »Wann fahren wir denn nach Schottland?« erkundigte sich mein Freund grinsend.
    »So schnell wie möglich. Vorher jedoch möchte ich meinen Vater anrufen. Wenn sich jemand mit Schottlands-Clans auskennt, dann ist es der alte Horace F. Sinclair.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Suko und schaute Glenda bittend an, während ich aus dem Vorzimmer in unser Büro ging. Suko bat Glenda um eine Tasse Tee, die sie ihm sofort kochte.
    Ich telefonierte mit meinen Eltern und bekam meine Mutter an den Apparat.
    Jetzt wurde das Gespräch teuer. Sie wollte natürlich wissen, wie es mir ging und wann ich endlich mal wieder zu Besuch kommen würde.
    »Vielleicht sogar in den nächsten Tagen, Mum«, sagte ich. »Denn ich muß nach Schottland.«
    »Beruflich, nicht?«
    »Ja, ich…«
    »Dann wird es sowieso nichts, wie ich dich kenne. Aber ich gebe dir mal Dad.«
    Mein Vater reagierte nicht so gefühlsbetont. Auch er freute sich natürlich über meinen Anruf, doch ich kam ziemlich schnell zur Sache. Natürlich waren ihm die McLellans ein Begriff. Angeblich sollte diese Familie den drittgrößten schottischen Clan darstellen, und ich erfuhr so einiges über die Whisky-Fabrikanten.
    Es waren ziemlich rauhe Gesellen. Ich machte mir Notizen, und als ich auflegte, war ich um viele Dinge schlauer.
    »Können wir?« rief Suko aus dem Nebenraum.
    »Und wie«, erwiderte ich.
    ***
    Gilda McLellan fiel aus dem Rahmen.
    Waren alle McLellans schwarzhaarig, so zeigte ihre wuschelige Haarflut eine rötlich blonde Farbe. Es war wirklich eine Flut, denn die Haare ließen sich kaum bändigen, so daß Gilda sie im Nacken zu einem Pferdeschwanz gedreht und mit einem grünen Band zusammengeflochten hatte. Ihr Gesicht zeigte eine natürliche Frische, und auf die zahlreichen Sommersprossen war sie sehr stolz.
    Sie war ein ganz anderer Typ als ihre Brüder und ihr Vater, sie war ein regelrechter Vulkan.
    Da vibrierte sie, und die Wutausbrüche dieser kleinen Person waren nicht nur in der Familie gefürchtet, sondern auch bei den zahlreichen Arbeitern und Angestellten der Whiskydestille.
    Gilda hielt nach dem Tod ihrer Mutter die kaufmännischen Fäden der Firma in der Hand, und sie dachte nicht daran, weicher zu sein als einer der Männer.
    So konnten ihr Vater und die beiden Brüder ihr auch die Firma überlassen, um nach London zu fliegen, denn dort mußten sie etwas sehr Wichtiges
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