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0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus
Autoren: Jason Dark
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ich bin öfter zu ihm gekommen. Da redete er von Vampiren und schwarzen Särgen.«
    Suko verengte ein wenig die Augen. »War er vielleicht betrunken?«
    »Das auch.«
    »Dann kann es…«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Inspektor. So ist es aber nicht. Wenn mein Vater betrunken ist oder war, dann ging er zwar leicht schwankend und reagierte entsprechend langsamer, aber er wußte noch immer, was er sagte. Und diese Begriffe wie Vampir und schwarze Särge, die sind nicht seiner Phantasie entsprungen, glauben Sie mir.«
    »Haben Sie nachgeforscht?«
    »Natürlich. Er war dann immer sehr sauer, hat mich angeschrieen und gesagt, daß ich mich aus allem heraushalten sollte, aber ich habe Angst um ihn bekommen, Inspektor. Können Sie das verstehen?«
    »Sehr gut sogar.«
    Susan atmete tief ein, nahm die Tasse und leerte sie. Als sie das Gefäß abstellte, fragte sie: »Können Sie sich vielleicht mal mit meinem Vater unterhalten, wenn es Ihre Zeit erlaubt? Ich weiß, das ist ein wenig viel verlangt, ich war auch schon bei der Verkehrspolizei, da hat man mich ausgelacht, doch als ich hier in meiner Not anrief und das Wort Vampire erwähnte, da wurde ich zu Ihnen gebracht.«
    »Das war gut, denn ich werde mich um diese Sache kümmern.«
    Erstaunt schaute Susan den Inspektor an. »Wann wollen Sie denn…«
    Suko stand auf. »Sofort, und Sie werden mich zu Ihrem Vater begleiten. Okay?«
    »Ja, ja, sicher. Ich mache das. Wir müssen aber in das Leichenhaus gehen.«
    Suko lächelte. »Das macht nichts.« Er griff nach seiner dicken Jacke.
    »Sind Sie mit einem Wagen hier?«
    »Nein, ich habe kein Geld für ein Auto. Dazu reicht der Lohn nicht. Ich bin mit der U-Bahn gekommen.«
    »Gut, dann nehmen wir einen Leihwagen vom Yard.« Mit der Maschine wollte Suko nicht fahren. Ihm allein hätte es nichts ausgemacht, bei dem Wetter auf der Harley zu sitzen, aber Susan Water wollte er die Strapaze nicht zumuten. Suko sagte Glenda noch Bescheid. Er erfuhr von Susan die genaue Anschrift und gab sie an Glenda weiter.
    »Ins Leichenhaus willst du?« fragte sie.
    »Ja, weshalb nicht?«
    »Gib acht, daß sie dich nicht behalten.«
    »Das wüßte ich aber«, erwiderte der Inspektor und schloß die Tür von außen. Noch war er optimistisch…
    ***
    Der Kerl war gedankenschnell an mir vorbeigehuscht, hinter mir stehengeblieben, und die Mündung der Waffe drückte sich hart durch die Kleidung in mein dünnes Fleisch am Rücken.
    Ich hütete mich, auch nur einen Finger zu rühren. Dabei brauchte ich nur an den seltsamen Vampir zu denken, um erkennen zu können, wie gefährlich die Männer waren, die uns umzingelt hatten. Sie hatten mit dem Vampir kurzen Prozeß gemacht, uns würde es nicht besser ergehen.
    Auch Myxin wurde bedroht. Zwei Gewehrmündungen zeigten auf seinen Körper. Der Magier stand steif auf dem Fleck. Er hatte es nicht nötig, den Befehlen der anderen nachzukommen, denn ihm machten Bleigeschosse nichts aus. Er hätte auch fliehen können, denn er beherrschte die Gabe der Telekinese, und doch ließ er es bleiben.
    Myxin wollte mich nicht allein lassen und außerdem erfahren, was die Männer mit uns vorhatten.
    Wenn ich an das Wort Männer dachte, dann kam mir auch gleichzeitig ihre Zahl in den Sinn. Mit wie vielen Typen wir es zu tun hatten, konnte ich nicht genau sagen, rechnete aber mit fünf Gegnern: Zwei bedrohten mich, zwei andere Myxin, und ich dachte auch noch an den Typ, der seinen Waffenlauf durch das Fenster an der Rückseite geschoben hatte.
    Der Schnee fiel schwer und dicht. Die beiden Kerle, die Myxin bedrohten, trieben ihn vor, und der kleine Magier ließ es sich auch gefallen. Schon nach wenigen Schritten waren von den dreien nur mehr Schatten zu sehen, denn ihre normalen Umrisse verschwanden innerhalb des wirbelnden Vorhangs.
    Ich hörte hinter mir die zischende Stimme. »Geht nach draußen!«
    Einer zweiten Aufforderung hätte es nicht bedurft. Ich setzte mich in Bewegung und wurde schon nach zwei kleinen Schritten von dem wirbelnden Vorhang eingeschlossen.
    Und dann traf mich der gemeine Schlag in den Rücken. Es war ein Hieb mit dem Gewehrkolben. Ich hatte nicht damit gerechnet, wurde nach vorn katapultiert und fiel lang in den Schnee.
    Der Schmerz tobte in meinem Körper. Ich hatte das Gefühl, an einer gewissen Stelle im Rücken geteilt worden zu sein. Meine Atmung war nicht mehr in Ordnung, mir fiel es schwer, Luft zu holen, und es war der kalte Schnee, der auf meiner Gesichtshaut lag und sie kühlte, so
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