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0254 - Geister-Party

0254 - Geister-Party

Titel: 0254 - Geister-Party
Autoren: Rolf Michael
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höllischen Gegner kein menschliches Leben respektieren!«
    »Damit steht mein Plan fest!« erklärte Carsten Möbius. Entschlossen griff er zum Autotelefonhörer. Geschickt wählte er eine Geheimnummer des Konzerns.
    » Hier ist Alexander der Große! « nannte er seine streng geheim gehaltene Tarnexistenz. » Erbitte Geheimkodierung für eine Alpha-Order! «
    Der Mann in der Zentrale des Möbius-Konzerns zuckte zusammen.
    Wenn der Junior-Chef in diesem Tonfall redete, war höchste Dringlichkeit geboten. Sofort gab er die Identifikation, die jeden Zweifel einer Fehlschaltung ausschloß.
    »Die ›Albatros‹ ist sofort zum Flugplatz Lyon zu beordern!« sagte der Millionenerbe knapp. »Ausrüstung der Maschine nach Plan Edelweiß! Zeit in ungefähr … wie viele Kilometer sind es noch bis Lyon, Micha?«
    Professor Zamorra pfiff leise durch die Zähne, während Ullich eine Entfernungsangabe schätzte. In diesem Moment war Carsten Möbius der Typ, wie ihn sein Vater gern hatte. Hart und entschlossen mit eiskaltem Verstand und nüchtern kalkulierend. Jeder Zug der Melancholie, der sonst das sympathische Gesicht des Jungen prägte, war in diesem Augenblick verschwunden. Jetzt war er der Mann, der einmal einen Riesenkonzern regieren würde. Wenn sich der alte Stephan Möbius mal zur Ruhe setzte, konnte er sicher sein, daß sein Lebenswerk in seinem Sinne weitergeführt wurde.
    »Die Maschine hat mit laufenden Motoren auf uns zu warten und sofort startbereit zu sein! Machen Sie das den Leuten in Lyon auf dem Tower klar. Es geht um Menschenleben. Bestätigen Sie! «
    Während der Mann in der Zentrale bestätigte, drückte seine Hand schon mehrere Knöpfe. Mit dem ersten stellte er das eben geführte Gespräch, das auf einem Tonband aufgezeichnet wurde, direkt zum alten Möbius durch. Eine Alpha-Order bedurfte grundsätzlich seiner Ratifizierung.
    »Mein Sohn weiß, was er tut!« erklärte Stephan Möbius sein Einverständnis zu der Aktion. Da aber spurteten die beiden Piloten der »Albatros« wie der Privat-Jet des Konzerns genannt wurde, bereits über das Rollfeld des Airport Frankfurt zu der Maschine. Denn das war der zweite Knopfdruck des Mannes in der Zentrale gewesen. Mit brummenden Motoren hob der zweistrahlige Düsen-Jet ab und flog nach Lyon.
    »Los, Micha! Gib Gas oder fahr schneller!« befahl Carsten Möbius.
    »He, was soll diese Eile?« fragte der blonde Junge. »Uns treibt doch niemand!«
    »So?« kam es leicht spöttisch aus dem Mund des Millionenerben. »Dann sieh mal ganz diskret in den Rückspiegel.«
    In Ullichs Kehle blieb ein Aufschrei stecken.
    Die Geisterreiter Leonardos hatten ihre Spur gefunden …
    ***
    »Meine Krieger werden Zamorra erwischen und töten, o großmächtiger Asmodis!« rief Leonardo de Montagne. Er hatte den uneingeladenen Gast, der soeben in den großen Saal trat, sofort erkannt. Asmodis hatte viele Tarnexistenzen.
    Niemand konnte sofort erkennen, daß der hochgewachsene Mann im dunkelgrauen Anzug, dem blütenweißen Hemd und der modischen Krawatte einer der oberen Höllenfürsten war. Nur das ölige, nach hinten zurückgekämmte pechschwarze Haar, die sonderbar gekrümmten Augenbrauen und der boshafte Gesichtsausdruck gaben dem Gesicht etwas Dämonisches.
    Doch Leonardo war bereits in der Hölle gewesen und kein sterblicher Mensch. Für ihn war es ein Leichtes, hinter die Tarnung eines Schwarzblütigen zu blicken.
    »Meine Reiterei hat sich an seine Fersen geheftet und wird ihn nicht entkommen lassen, hoher Gebieter!« dienerte Leonardo. »Wie du siehst, war es gut, daß du den genialen Einfall hattest, mich zurückzusenden. Jetzt habe ich endlich Gelegenheit, mich an Professor Zamorra zu rächen. Willst du Zeuge sein, wenn er stirbt?«
    »Was hätte ich davon?« Asmodis schüttelte den Kopf. »Ich kam eigentlich nur, um dir zu sagen, daß du ihn unter keinen Umständen den Flugplatz erreichen lassen darfst. Denn sonst hat er die Chance, zu entkommen!«
    »Aber es gibt doch überall Dämonenwesen, die ihn aufspüren!« warf der Schwarzzauberer ein.
    »Das ist jetzt nicht mehr so einfach!« erklärte der Fürst der Finsternis mit, seltsamem Grinsen. »Durch das Amulett, das jetzt wieder in deinem Besitz ist, konnten wir Dämonen ihn ausmachen. Diese Ausstrahlung positiver Kräfte war nicht zu übersehen. Doch weder der Ju-Ju-Stab noch das Schwert strahlen solche weißmagische Energien aus. Gelingt es Zamorra, irgendwo unterzutauchen, müssen wir ihn suchen, wie die Polizei jemanden
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