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0254 - Geister-Party

0254 - Geister-Party

Titel: 0254 - Geister-Party
Autoren: Rolf Michael
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die Burg wieder zu erobern!«
    »Am besten ist es, wenn wir erst mal hier lebendig rauskommen!« warf Carsten Möbius ein. Mochte der Kuckuck wissen, warum er heute genügend Patronen für seine Feuerspritze dabei hatte. Jedenfalls mischte sich der peitschende Knall seines Revolvers in das Klirren der Eisenwaffen.
    »Carsten hat recht! Wir müssen uns absetzen! Schnell zum Wagen!« rief Zamorra. »Sie versperren uns sonst den Weg…!«
    Sein scharfer Verstand erkannte, daß sie in eine Art Scheingefecht verwickelt waren, während die Masse der Angreifer zum Auto eilte.
    Ohne den Wagen war die letzte Fluchtmöglichkeit abgeschnitten …
    ***
    Nicole Duval war keine gewöhnliche Frau. Das Leben an der Seite des gefürchteten Dämonenjägers hatte eine Kämpferin aus ihr gemacht. Selbst ohne Waffen war sie gefährlich. Vielseitiges sportliches Training allein oder mit Zamorra zusammen gaben die Kraft und Gewandtheit, die ihr bisher immer das Leben retteten.
    Ohne zu zögern rannte sie hinter dem Wagen her, der die Serpentinenstraße zum Schloß hinaufführte. Aber sie kürzte den Weg ab und lief querfeldein. Niemand – weder die angreifenden Skelettkrieger noch der jetzige Herr über Château Montagne, nahm die Frauengestalt wahr, die mit wehenden Haaren auf das Getümmel zurannte.
    Sie kannte Michael Ullich ziemlich gut und wußte, daß er ein Heldenstück riskieren würde, um Zamorra zu befreien. Im Voraus erkannte sie, daß der Wagen dabei ungeschützt bleiben mußte.
    Mit eisernem Willen kämpfte sich Nicole vorwärts. Das Laufen war den Berg hinauf sehr anstrengend. Die vorangegangenen Strapazen hatten den zierlichen Körper sehr stark beansprucht. Doch sie durfte nicht aufgeben. Sonst waren sie alle verloren.
    Hundert Meter vor ihr stand der Mercedes. Die Türen des Wagens waren weit geöffnet. Nicole hoffte sehnlichst, daß auch der Zündschlüssel steckte.
    Ein eisiger Schreck umkrallte ihr Herz als sie erkannte, daß sich mehrere Skelettkrieger von den Kämpfenden lösten und sich in Richtung des Wagens bewegten. Das mußte sie verhindern. Denn Professor Zamorra war zu weit ab, um sich rechtzeitig durchschlagen zu können.
    Nicole Duval ignorierte die quälenden Seitenstiche und den stoßweise keuchenden Atem. Gleichzeitig mit dem ersten der unheimlichen Krieger langte sie an dem Fahrzeug an. Nicole konnte gerade noch das auf sie geschwungene Sägeschwert eines skelettierten Aztekenkriegers abducken. Im nächsten Moment wurde die Französin zu einem wahren Karate-Vulkan. Kämpfend bahnte sie sich einen Weg zur Fahrerseite des Wagens. Sich in das Fahrzeug werfen und die Tür zuschlagen, war eins. Ratschend schabte gleich darauf die Schneide eines Dragonersäbels über den Lack.
    Nicole achtete nicht darauf. Sie hatte oft genug der Welt des Unheimlichen gegenübergestanden, um sich vom Grauen nicht übermannen zu lassen.
    Den Zündschlüssel drehen, Kuppeln und Gasgeben war ein fließender Vorgang.
    Wie von einem Katapult geschleudert machte der große Wagen einen Satz voran. Geschickt lenkte Nicole Duval das Fahrzeug durch die auseinanderstiebenden Reihen der Skelettkrieger auf Zamorra und seine Freunde zu. Die verstanden ohne besondere Aufforderung, was jetzt zu tun war. Während Zamorra und Michael mit ihren Schwertern eine Gasse schlugen, rannte Carsten Möbius los. Die Beifahrertür des Mercedes wurde fast aus der Halterung gerissen, als der Millionenerbe sie öffnete und sich auf den Sitz warf.
    Im selben Augenblick fuhr die Französin an. Der Wagen brach sich genau zwischen Zamorra und seinem Freund Bahn.
    »Rein, Micha! Ich decke den Rückzug!« schrie der Parapsychologe. Ullich zögerte keinen Augenblick. Durch die aufgerissene Tür schleuderte Zamorra den Ju-Ju-Stab ins Innere des Wagens. Dann ergriff er »Gwaiyur« mit beiden Händen und ließ es kreisen.
    »Weg hier, Zamorra!« hörte er hinter sich Ullichs Stimme. »Es werden immer mehr …«
    Der Parapsychologe wußte, daß der Freund Recht hatte. Château Montagne war verloren. Leonardo hatte gesiegt. Im Augenblick wenigstens.
    Aber Nicole und er waren noch am Leben. Und wo Leben ist, da ist Hoffnung.
    Eine Schlacht war verloren, nicht der Krieg!
    Das Gute war immer noch unbesiegt.
    Ohne noch einen Blick auf das Schloß zu werfen wandte sich Zamorra um und hechtete in den Wagen. Zwei Schüsse aus Carstens Revolver warfen die beiden Skelettkrieger zurück, die versuchten, Professor Zamorra noch zu erhaschen.
    Aus dem Stand heraus gab Nicole
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