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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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von Parrish, er hat Baker verfolgt. Er sitzt jetzt in der Light View Bar.«
    »Das ist doch in der Nähe vom Thomas Jefferson Park, oder?«
    »Kurz davor.«
    »Wer ist der Chef der Bar?«
    »Chris Ormand! Er hat im Dachgeschoss sogar seine Privatwohnung.«
    »Nimm den Jaguar und hol mich hier ab, ja?«
    »Bis gleich.«
    Ich hängte ein und setzte mich wieder an meinen Tisch. Der Kaffee war inzwischen kalt geworden, aber das merkte ich gar nicht.
    Phil hupte draußen. Ich legte das Geld für mein Essen auf den Tisch und ging hinaus. Phil rutschte auf den rechten Platz, und ich ließ mich in den tiefen Sitz fallen.
    »Rate mal, welche Bars zu Chris Ormand gehören?«
    »Yokohama Bar.«
    »Gut, weiter.«
    »Black Cigar.«
    »Ja.«
    Phil nickte: »Black Cigar, Yokohama, Light View und noch eine ganze Reihe anderer Bars und Klubs. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind irgendwie nicht ganz lupenrein. Alle sind schon ein- oder mehrmals aufgeflogen und vorübergehend geschlossen worden. Aber in der letzten Zeit hat Ormand entweder ein paar wichtige Elemente rausgeworfen oder er macht es jetzt geschickter. Ich konnte nicht eine Meldung aus den letzten sechs Monaten finden.«
    Die Light View Bar war ein schmaler, hoher Glaskasten mit Flachdach, direkt am Harlem River, mit einem herrlichen Blick über das Wasser hinüber zum Randall Island Park.
    Um diese Zeit waren hier nur ein paar Spaziergänger. Ich fand leicht einen Parkplatz, und wir gingen hinüber zum Eingang. Im Parterre lagen ein Reisebüro und irgendwelche Wohlfahrtsvereine. Im ersten Stock waren ein paar Ärzte, Spezialisten für jede Krankheit, vorausgesetzt, man hatte ein genügend großes Bankkonto. Die beiden vorletzten Stockwerke waren Grillroom und Bar. Ganz oben wohnte Chris Ormand, wie das winzige Goldschildchen verriet.
    Vor dem Eingang stand Parrish und las Zeitung. Wir wechselten kein Wort. Aber als er die Zeitung zusammenlegte und mit dem Blatt zum Eingang hinwedelte, wussten wir, dass Baker noch drin war. Wir gingen hinein. Zuerst kamen wir in einen Vorraum.
    »Wäre schade, wenn uns der Gute entwischen würde«, sagte Phil und musterte die vier Lifttüren.
    Wir stiegen in den ersten Lift und fuhren nach oben. Als wir ausstiegen, sahen wir Mr. Baker. Er verfärbte sich. Dann wollte er auf die Lifttür zugehen.
    »Guten Tag, Mr. Baker. Sie wollen schon gehen? Aber die Bar macht doch eben erst auf. Kommen Sie, trinken Sie noch einen Schluck mit uns«, sagte ich freundlich.
    »Nein, ich hatte mein silbernes Zigarettenetui, ein Erbstück vergessen. Ich gehe schon wieder…«
    Er stotterte so verlegen herum, dass ich ihm Platz machte und ihn in den Lift ließ. Er seufzte erleichtert auf und schloss die Tür hinter sich.
    »Verständlich. Er ist noch ganz durcheinander«, sagte Phil und sah dem Lift nach.
    »Vielleicht hast du recht«, gab ich zu, »aber ich finde es nun einmal komisch, wenn ein Mann mit geringem Einkommen in einem der teuersten Lokale sein silbernes Zigarettenetui vergisst.«
    »Was ist daran so sonderbar?«, fragte plötzlich hinter uns eine tiefe Stimme. Wir fuhren herum. Neben dem Bareingang stand ein Mann. Groß, schmal, weißhaarig und braungebrannt. Nach Klatschspaltenfotos erkannten wir Ormand. Ich sah ihn mir genauer an. Er sah aus wie der hauptamtliche Playboy aus dem Film. Er lächelte leicht.
    »Zu uns kommen nicht nur reiche Leute, was wundert Sie daran, wenn einer dieser Leute sein Zigarettenetui wiederhaben möchte?«
    »Das ist eben die Frage«, sagte ich. »Was bewahrt ein Nichtraucher in einem Etui auf?«
    »Mensch«, sagte Phil. Ormand sah uns lauernd an.
    »Vielleicht darf ich erfahren, was Sie wünschen, die Bar wird erst um 20 Uhr 30 geöffnet.«
    »So«, sagte ich, »das ist fein, dann haben Sie ja noch etwas Zeit für uns.«
    »Mit wem habe ich die Ehre?«, fragte er zurückhaltend. Ich zeigte meinen Ausweis. Er musterte erst den Ausweis, dann mich, dann Phil, dann wieder den Ausweis.
    »FBI. Hm, seit wann kümmert sich das FBI um Nachtlokale?«
    »Wir kümmern uns nicht um Ihr Lokal, oder haben Sie da etwas Besonderes?«, fragte Phil. Ormand sah ihn kurz an, dann lachte er.
    »Ha ha ha. Etwas zu verbergen, Na, wenn ich das hätte, würde ich das wohl kaum einem G-man auf die Nase binden, was?«
    »Wir haben ein paar Fragen, die einen Mord betreffen. Können wir uns vielleicht in Ihrem Büro unterhalten?«, fragte ich. Er zuckte die Schultern und öffnete eine Tür. Wir kamen in ein büroartiges Wohnzimmer. Ormand ging
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