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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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durch den Raum und ließ sich auf eine breite Couch fallen. Dann angelte er von dem kleinen Tisch, der daneben stand, eine Flasche Whisky. Er mixte sich einen Drink, nahm einen tiefen Schluck und sah uns an. Wir standen noch neben der Tür. Da er uns keinen Platz anbot, suchten wir selbst eine Sitzgelegenheit. Phil plumpste in den nächstbesten Sessel. Ich setzte mich auf die Kante des schweren Schreibtisches.
    »Machen Sie sich’s nur nicht so bequem, Sie werden gleich wieder rausfliegen«, sagte Ormand.
    »Was wollte Baker von Ihnen?«, fragte ich. Er sah kurz auf, senkte den Blick aber gleich wieder auf sein Glas.
    »Ich dachte, Sie wollten mich über einen Mord befragen«, sagte er.
    »Bakers Tochter ist ermordet worden«, sagte ich. Er lächelte.
    »Und Sie denken nun, ich sei es gewesen?«
    »Vor vier Wochen ist ein junges Mädchen in der Yokohama Bar ermordet worden.«
    »Na und?« Er zuckte die Schultern.
    »Ist doch Ihre Bar, oder?«, fragte ich.
    »Sie denken, dass ich es deshalb auch gewesen sein müsste, weil ich zufällig den Gewinn kassiere?«
    »Kein Mensch sagt, dass Sie es gewesen sind. Aber Sie müssen zugeben, dass ein paar Spuren in Ihre Richtung führen«, sagte ich und beobachtete ihn weiter.
    »So, so«, sagte er und sah dabei nicht von seinem Glas auf. Es war, als wollte er sich an dem Whisky festhalten.
    »Sehen Sie, Mr. Ormand, es sind in der letzten Zeit verschiedene junge Mädchen oder Frauen ermordet worden. Jedes Mal hat man neben der Leiche die Asche einer schwarzen Zigarre gefunden. Jetzt ist die Tochter von Mr. Baker ermordet worden. Der Mann, der sie vorher entführt hatte, nannte sich Black Cigar. Sie besitzen eine Bar mit diesem Namen. Das ist doch schon eine ganze Menge, oder?«
    Er sah kurz hoch, dann verzerrte sich sein Gesicht und er fluchte.
    Plötzlich ging die Tür auf und zwei junge Männer kamen herein. Sie hatten beide schwarze Haare, schwarze Smokings und Figuren wie aus dem Prospekt eines Muskel-Versandhauses.
    »Was los, Chef?«, fragten sie in einem Ton.
    Der Chef schüttelte den Kopf.
    »Sollen wir die Burschen feuern?«, fragte der eine der beiden.
    »Schert euch raus!«, schrie Ormand. Sie blieben gelangweilt stehen, sahen erst sich an, dann uns, dann ihren Chef, dann grinsten sie anzüglich und schlenderten langsam auf die Tür zu.
    »Ah, haltet mal«, sagte Ormand. Die beiden blieben stehen und warteten.
    »Kann euch ja mal vorstellen, das sind zwei Gentlemen vom FBI, und das sind Bud und Bob Brooks«, stellte er uns vor. Die beiden kamen heran und sahen auf uns herunter, als würden sie das Kaliber unserer Schießeisen nachmessen.
    »Prägt euch die Gesichter ein«, sagte Ormand zu den beiden. »Es kann sein, dass ihr ihnen noch einmal begegnet.«
    Die beiden Leibwächter schauten uns an und verschwanden.
    »Nette Leibwächter, Sie haben wohl viele Feinde, was?«, grinste Phil, aber Ormand ging nicht darauf ein.
    »Solange Sie sich anständig benehmen, haben Sie nichts zu befürchten«, sagte er gnädig und dann ließ er sich wieder in sein Sofa fallen.
    »Wir wurden vorhin unterbrochen, Sie wollten uns gerade etwas erzählen«, ermunterte ich ihn.
    »Ja, es gibt noch mehr«, sagte er leise. Er hatte jetzt seine Überheblichkeit abgelegt, aber er schien auch nicht besonders unsicher zu sein. Vermutlich kostete es ihn eine große Überwindung, überhaupt mit FBI-Beamten in einem Zimmer zu sitzen.
    »Mehr Verbindungen?«, fragte ich. Er nickte und drehte das Glas in seinen Händen.
    »Sehen Sie, das ist so, nicht, dass ich etwas für die Polizei übrig habe, ihr habt mir schließlich schon oft genug Scherereien gemacht.«
    »Na, nicht ohne Grund, oder?«, unterbrach ihn Phil. Er ging nicht darauf ein.
    »Aber wenn ich bisher in Schwierigkeiten kam, waren es immer kleine Sachen. Doch Mädchenmorde, das sind schmutzige Geschäfte, nein, damit will ich nichts zu tun haben.«
    »Wir müssen die Verbrechen auf klären, wenn Sie nichts damit zu tun haben, müssten Sie doch selbst froh sein, wenn der Mörder gefunden wird«, sagte ich. Er kniff die Lippen zusammen und starrte mich an.
    »Sie haben da ganz nette Muskeln, wirklich gute Sparringqualität. Wenn Sie nun ein bisschen Grütze im Kopf hätten, dann kämen Sie zu mir. Sie würden das Zehnfache verdienen, und Sie hätten ein ruhiges Leben.«
    »Na, Mister Ormand, Sie sind doch intelligent und haben doch immer Glück im Leben gehabt, oder?«
    »Sie können sich ein Beispiel an mir nehmen«, brummte er zufrieden.
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