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0253 - Judys Spinnenfluch

0253 - Judys Spinnenfluch

Titel: 0253 - Judys Spinnenfluch
Autoren: Jason Dark
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Rigg niemand mehr helfen konnte.
    Er war tot!
    Dieser grauenhafte Anblick stachelte mich an, denn ich wollte die anderen retten. Sie sollten nicht auch noch ein Opfer der verfluchten Bestien werden.
    Ob es unter ihnen auch noch Tote gab, konnte ich nicht feststellen. Zunächst lagen sie alle irgendwo reglos innerhalb der gesponnenen Netze. Hinter mir hörte ich Suko die Treppe hinabkommen, und vor mir sah ich eine Spinne, deren Augen mich direkt fixierten. Sie stand wie ein Drahtseiltänzer auf dem Netz. Dabei zitterte sie, denn unter ihr lag ein Mann, dessen verzweifeltes Stöhnen ich vernahm.
    »Mister…« keuchte er, »verdammt, Mister, helfen Sie mir, oder hauen Sie ab aus dieser Hölle …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Bleiben Sie ruhig liegen«, sagte ich. »Bewegen Sie sich nicht. Um Himmels willen, keine überflüssigen Bewegungen. Verstanden?«
    »Ja«, röchelte er.
    Ich konzentrierte mich auf die Spinne und hörte Sukos Atem neben mir.
    »Du mußt den Kopf treffen!« flüsterte der Chinese. »Nur den Kopf, John! Versuch es.«
    Da machte uns die Spinne einen Strich durch die Rechnung.
    Während ich noch zielte, vielleicht zu lange zielte, setzte sie sich in Bewegung, und sie war verdammt schnell.
    Sie lief nicht nur, sondern stieß sich auch ab, ich sah sie übergroß vor mir auftauchen, und im nächsten Augenblick erging es mir nicht anders als Suko.
    Die Spinne packte mich.
    Allerdings schoß sie keinen Netzfaden aus ihrer Drüse, sondern bekam mich zwischen ihren Beinen zu fassen. Rechts und links stießen die Zangen in meinen Körper, sie drückten so hart zu, daß ich aufschrie, für einen Moment die Übersicht verlor und die Drehbewegung der Spinnenbeine zwangsläufig mitmachte, wobei sie mich zuerst hochhob und dann über ihren Körper hinweg nach hinten schleuderte, bevor sie mich losließ.
    Für eine mir endlos lang erscheinende Sekunde schwebte ich in der Luft.
    Im nächsten Moment kam der Aufprall.
    Ich fiel in das Netz!
    Es war ein Fall, den ich selbst nicht steuern oder bremsen konnte.
    Ich spürte etwas Nachgiebiges unter mir, wollte nach oben federn, wurde jedoch festgehalten, und es kam mir vor, als wären es unsichtbare Hände, die das taten.
    Das jedoch war ein Irrtum.
    Nicht Hände hielten mich fest, es war das Netz selbst, dessen Fäden so klebrig waren, daß sie mich nicht loslassen wollten.
    Ich wälzte mich.
    Das war verkehrt. Während ich mit der linken Seite nicht mehr loskam, gleichzeitig auch einen Schuß hörte, sah ich den Schatten über mir.
    Es war eine Spinne.
    Sie wollte mich killen!
    ***
    Suko hatte geschossen!
    Sein Freund John Sinclair war von der Spinne hochgeschleudert und losgelassen worden. Er landete im Netz, aber diese Spinne kümmerte sich nicht um ihn, sondern eine andere. Ihr war der Geisterjäger als Beute zugeworfen worden.
    Suko schauderte, als er das sah. Helfen konnte er John in diesen Augenblicken nicht, denn die andere Spinne hatte sich nun ihn als Opfer ausgesucht.
    Der Inspektor dachte noch daran, wie es ihn beim erstenmal erwischt hatte und er in die Falle dieses Monstrums getappt war.
    Das sollte ihm nicht noch einmal passieren.
    Zeit, die Dämonenpeitsche zu ziehen, ließ ihm die Spinne nicht.
    Sie war zu schnell, und Suko mußte sich auf seine Beretta verlassen.
    Er hatte sie gezogen, schwenkte den Waffenlauf ein wenig nach links, sah den Kopf der Spinne überdeutlich und feuerte.
    Trocken peitschte der Schuß. Das fahle Mündungsfeuer leuchtete für einen Augenblick den Kopf der Spinne an. Als es ineinanderfiel, da gab es auch den Schädel nicht mehr.
    Die geweihte Kugel hatte ihn zerstört.
    Suko atmete auf.
    Ein Lächeln zuckte über seine Lippen. Das genau hatte er gewollt. Zwei Stufen vor ihm hauchte diese mordende Bestie ihr Leben aus. Der Kopf war nicht mehr vorhanden, auch der Körper verging, allerdings zerfiel er nicht zu Staub, wie es bei dem Mädchen der Fall gewesen war. Diese Spinne verwandelte sich zurück, und die Metamorphose vollzog sich innerhalb von Sekunden.
    Eine seltsame graue Wolke entstand. Sie hüllte den Spinnenkörper ein, der schräg auf den Stufen lag. Suko sah nur einen zuckenden Schatten, der sich hin- und herbewegte, wobei er von Sekunde zu Sekunde kleiner wurde.
    Dann lag ein Mensch vor ihm.
    Tot…
    Suko schauderte. Er hatte die Spinne mit einem Kopfschuß getötet. Und das war auch bei dem Menschen zu sehen. Die Leiche bot einen schlimmen Anblick.
    Die Zeit, sich darum weiter zu kümmern, hatte Suko nicht. Er
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