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0250 - Die sechste Epoche

Titel: 0250 - Die sechste Epoche
Autoren: Unbekannt
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Nacken und sah den langsam aufsteigenden Achthundertmeter-Riesen nach. Sie flogen mit Minimalbeschleunigung.
    „Verlegung nach Feld einunddreißig, Sir", erklärte Oberst Katunga. „Der Befehl dazu kam vom Flottenflaggschiff. Die CREST III schwenkt in die Landekurve ein."
    Atlan sah sich im Kreise der Offiziere um. Weiter rechts marschierte das Robot-Musikkorps auf. Man nannte es im Flottenjargon Krachkommando.
    Die Männer einer Raumlandebrigade sprangen von den Transportwagen und rannten unter dem anfeuernden Gebrüll eines Majors zur roten Gefahrenlinie hinüber. Dort stellten sie sich auf. Sie trugen Paradeuniform und Funkbildhelme neuester Konstruktion.
    „Großer Bahnhof, was?" erkundigte sich Atlan anzüglich. „Gleich eine ganze Brigade! Meine Herren, hier geschehen neuerdings seltsame Dinge. Wozu, um alles in der Welt müssen vier STARDUST-Raumer ihre Abstellplätze verlassen, um einem Imperiumsschiff Platz zu machen? Wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich läßt, mißt dieser Hafensektor sechs mal sechs Kilometer. Wenn die Schlachtschiffe ordnungsgemäß gelandet waren, hätte die CREST III noch bequem Platz gehabt. Wozu der Aufwand?"
    Niemand wußte eine Antwort. Katunga verschanzte sich hinter den Flaggschiffsbefehlen, und Dr.-Ing.
    Sagener schwieg.
    Ortungsergebnisse kamen durch. Die CREST III, das Ersatzschiff für die lahmgeschossene CREST II, näherte sich immer mehr. Wenig später wurden ihre typischen Umrisse erkennbar.
    Sie stieß im direkten Landeanflug im Winkel von etwa sechzig Grad aus den oberen Luftschichten hervor. Als sie von kurz aufflammenden Ringwulsttriebwerken vertikal über dem Hafensektor aufgefangen und im Schutze der Antigravitationsfelder angehalten wurde, war Atlan der Auffassung, Oberst Cart Rudo würde ausnahmsweise einmal eine Gentleman-Landung vorführen.
    Das war ein Irrtum. Die CREST III, die von unten betrachtet einer riesigen Halbkugel mit einem weitausladenden Ring in Mittschiffshöhe glich, fiel so schnell, daß die Schallwellen ihres Manschinengetöses nur noch wenig Zeit hatten, vor dem Flugkörper den Boden zu erreichen.
    Das Brüllen und Tosen wurde unerträglich. Schließlich kamen die ersten Druckwellen durch. Sie schlugen steil von oben kommend auf den Platz, wirbelten Staubwolken auf und heulten nach allen Richtungen davon.
    Oberst Cart Rudo hob die Fallgeschwindigkeit mit einem erneuten Bremsschuh auf. Ultrahelle Impulsflammen brachen aus den abwärts gerichteten Schlünden der Hochenergie-Felddüsen.
    Ohne ein Wort zu verlieren, ging Atlan hinter bereitstehenden Terkonitstahlschilden in Deckung. Kasom kam zuletzt an. Er hatte sich den heißen Odem der CREST III fast zu lange um die Nase wehen lassen.
    „Sir, der Kahn wird immer größer", schrie Kasom und deutete nach oben.
    „Was dachten Sie wohl?" wunderte sich Atlan. „Das ist meistens so, wenn sich ein Flugkörper dem Boden nähert. Ihre Entdeckung ist phänomenal."
    Dr. Sagener lachte seltsam. Es klang, als könne er sich kaum noch beherrschen.
    „Sir, so habe ich es nicht gemeint", brüllte Kasom noch lauter. Er war verstört. „Ich habe einige Meßdaten empfangen. Die CREST III steht noch etwa drei Kilometer über uns und trotzdem ist sie nicht mehr in voller Größe zu überblicken."
    „Höchstens noch tausend Meter", vermutete Oberstleutnant Faser mit größtmöglicher Lautstärke. „Mir braucht niemand zu erzählen, wie ein Imperiumsraumer aus dieser Entfernung aussieht. Tausend Meter und keinen mehr. Wenn man ihn nur noch ausschnittweise sehen kann, ist er nicht mehr höher."
    „Müssen Sie immer recht haben?" tobte Kasom, „Verdammt, ich habe die Messungen mitgehört."
    Atlan war plöt zlich erblaßt. Er drehte sich langsam und fast ruckartig um. Den Männern schien, als hätten sie plötzlich einen Roboter vor sich.
    Dr. Sagener fühlte den brennenden Blick des Admirals. Weit über ihnen orgelten die Triebwerke des neuen Flottenflaggschiffes im Leerlauf. Trotzdem wurde der Orkan immer stärker.
    Die Männer in den Paradeuniformen waren längst hinter den Schutzschilden verschwunden. Nur die Musikroboter hielten auf dem freien Gelände aus.
    „Da oben wird man sich jetzt vor Lachen die Bäuche halten", meinte Kasom erbost. „Die haben uns doch genau auf den Bildschirmen. Das Empfangskommando geht in Deckung, und die quäkenden Robots fliegen gleich davon. Na also, eben segelt der erste los. Köstlich! Rudo macht sich einen Spaß daraus, die Triebwerke etwas stärker als üblich
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