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0250 - Die sechste Epoche

Titel: 0250 - Die sechste Epoche
Autoren: Unbekannt
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laufen zu lassen. Aber wieso schießt der Kahn dann nicht in den Raum? Mit der hohen Schubleistung kommt Rudo niemals auf dem Boden an. Oder doch? Dann hat er eben seine Gravofelder um ein Hundertstel heruntergeschaltet."
    Kasoms Selbstgespräch war laut genug gewesen, um von den meisten Offizieren verstanden zu werden. Atlan war noch immer blaß. Dr. Sagener senkte den Blick. Da schaute der Arkonide wieder zu dem Schiff hinauf. Zwei Sekunden später wußte er, daß Kasoms Behauptungen richtig waren.
    Die CREST III wurde immer größer und trotzdem hatten ihre weitgespreizten Landebeine noch nicht den Boden berührt.
    Vor Atlan krachte etwas mit enormer Wucht gegen den Stahlpanzer. Es röhrte und röchelte fürchterlich.
    Dann wurde es still.
    „Das ist der Roboter mit der Tuba gewesen, Sir", grinste Kasom. „Respekt vor den positronischen Kollegen. Die geben nicht so schnell auf wie wir."
    „Materialverschwendung", regte sich Katunga auf. „Welcher Idiot hat die Musiker auf das Feld befohlen?"
    „Sie, wenn Sie gestatten", entgegnete der Lordadmiral trocken. „Ich habe Ihren Funkbefehl mitgehört."
    Kasom bog sich. Er lachte nicht mehr lange. Als die CREST III nur noch zweihundert Meter hoch war hatte der jüngste Kadett begriffen, daß dieser Übergigant niemals ein fünfzehnhundert Meter durchmessendes Schiff der Imperiumsklasse sein konnte. Da kam etwas ganz anderes an; etwas, das einem erfahrenen Raumpiloten wie Atlan die Sprache verschlug und ihn fassungslos in die gleiche Richtung starren ließ.
    Melbar Kasom revidierte seine Meinung. Cart Rudo hatte seine Antigravfelder durchaus nicht heruntergeschaltet, um durch diesen Trick höhere Schubleistungen entwickeln zu können.
    Dieses Schiff brauchte die Werte, damit man seine Masse trotz der Neutralisation der Gleam-Schwerkraft sicher beherrschen konnte.
    Nun wurde es auch verständlich, warum die vier Schlachtschiffe das Gelände verlassen mußten. Die CREST II hätte noch Platz gehabt; dieser Übergigant nicht mehr.
    Atlan bemühte sich, seine tiefe Erregung zu verbergen. Kasom und die anderen Männer machten kein Hehl aus ihrer Begeisterung. Sie drängten sich hinter dem Stahlschild zusammen, hielten sich gegenseitig fest und schrien sich ihre Meinungen zu. Es handelte sich um Schätzwerte über die Größe des neuen Flottenflaggschiffes.
    Atlan wartete, bis die riesigen Auflageteller der Landebeine den Boden berührten. Kurz darauf ließ das Dröhnen nach. Das Arbeitsgeräusch der Triebwerke erstarb mit einem letzten Grollen. Es wurde still.
    Die CREST III war im Mittelpunkt von Feld sieben gelandet. Demnach mußte ihre Polachse etwa drei Kilometer entfernt sein. Wenn man davon ausging, ließ sich ein ungefährer Wert über den Durchmesser der Kugelzelle ermitteln - wenigstens bei einem Raumer der Imperiumsklasse.
    Hier war es nicht mehr möglich. Die Sinneseindrücke verwischten sich: das Gehirn weigerte sich, die von den Augen aufgenommenen Eindrücke zu verarbeiten. Es war eine unterbewußte Reaktion.
    Atlan sah nur Ausschnitte des Rumpfes. Oberst Katunga bat um Ruhe. Die Soldaten der Raumlandebrigade sprangen hinter ihren Deckungen hervor und stellten sich wieder auf.
    Einige Musikroboter kamen näher. Die meisten waren beschädigt. Sie bliesen, pfiffen und trommelten an den Orten, wo sie von den Druckwellen abgesetzt worden waren. Trotzdem stimmte jeder Takt.
    Atlan hielt Dr. Sagener am Arm fest.
    „Einen Moment, Doktor! Jetzt kommt es auf zwei Minuten auch nicht mehr an. Was haben Sie mir zu sagen? Oder dürfen Sie noch immer nicht sprechen?" Sagener verneigte sich. „Sir, ich habe die Ehre, Ihnen den ersten terranischen Serienneubau der GALAXIS-Klasse vorstellen zu dürfen. Die offizielle Bezeichnung lautet ULTRA-Schlachtschiff."
    „Wieso hat die CREST keine Zusatztriebwerke an der unteren Polrundung hängen?" schrie Atlan plötzlich unbeherrscht. „Wieso nicht? Ich möchte keine Höflichkeitsphrasen hören, sondern technische Daten! Jedes Schiff, das bisher aus eigener Kraft und ohne Transmitterhilfe den Beta-Nebel erreichte, war auf dreistufige Zusatzaggregate mit einer Reichweite von zweihundertfünfzigtausend Lichtjahre pro Einheit angewiesen. Das machte zusammen siebenhundertfünfzigtausend Lichtjahre. Einschließlich der Schiffsmaschinen reichte die Kapazität für Hin- und Rückflug zum Schrotschußtransmitter aus. Wo sind die Zusatztriebwerke der CREST III - wo ist der lange Schweif aus drei Kalupeinheiten?"
    Sagener wartete, bis sich
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