Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
025 - Die Spinne

025 - Die Spinne

Titel: 025 - Die Spinne
Autoren: Maurice Limat
Vom Netzwerk:
Farnese Teddy aus dem Schlaf klingelte.
    Schlaftrunken hörte Teddy, was ihm sein Freund vom Quai des Orfevres mitteilte. Ließ sein übliches „beim Zeus“ los und kleidete sich rasch an. Yvonne konnte ihn noch nicht einmal zu einer Tasse Kaffee bewegen.
    Ein paar Sekunden später brauste der schwarze Citroen schon in Richtung der neuen Boulevards rund um Paris davon.
    Gewiss, den Wagen hatte man noch nicht gefunden. Aber Passanten hatten ihn gesichtet und die Nummer notiert.
    Teddys Wagen schoss jetzt um die Ecke der Rue Haxo und kam ein wenig ins Schleudern, denn der Übergang von den modernen, einwandfreien Fahrstrassen in die Schlaglöcher des abbruchreifen Viertels kam etwas plötzlich. Dann fegte er.
    Sein Interesse richtete sich allerdings nicht auf die glücklich gelöste Stadtplanung von morgen. Der Gedanke an das Schreckliche, das er wahrscheinlich vorfinden würde, erfüllte ihn voll und ganz.
    Endlich erblickte er mehrere armselige alte Häuser. Sie verloren sich beinahe im Grau der Landschaft. Von weitem sah er die Polizeiautos. Einen Augenblick später drückte er dem, Kommissar die Hand.
    Im Justizpalast war man seit Max Valettis Flucht und der Entführung der schönen Elna nicht müßig gewesen und mancher heißen Spur nachgegangen. Denn es ging darum, den Ex-Gangster, den sein Geisteszustand zu einer öffentlichen Gefahr machte, so schnell wie nur möglich zu finden.
    Farnese hatte ihm tags zuvor erzählt, dass man die Spur von Jose Larrues Wagen gefunden zu haben glaubte. Irgendwo in der östlichen Vorstadt von Paris. Und bei Tagesanbruch war jemand auf dem Kommissariat von Lilas erschienen.
    Arbeiter, die sehr früh zur Arbeit unterwegs waren, hatten dort in der Gegend der alten Befestigungsmauern eine Frau ganz grässlich schreien hören. Die Gegend war ohnehin nur noch teilweise bewohnt, da die alten Gebäude abgerissen wurden, um neuen Betonriesen Platz zu machen.
    Die Leute vermochten das Haus nicht genau auszumachen, da alles dunkel war.
    Die Sache ließ sich also gut an. Farnese konnte mit Befriedigung feststellen, dass die verdächtigen Schreie aus der Gegend kamen, in dem auch der gestohlene Wagen sein musste.
    „Nun, wie steht’s?“
    „Oh, es ist so gut wie sicher, dass Valetti hier ist.“
    „Und sie?“
    „Man hat gegen Morgen entsetzliche Schreie gehört. Gewiss, die Gegend ist fast ausgestorben, also sind wenig Zeugen da. Aber zwei alte Damen, die auf einen Platz im Altersheim warten, haben es gehört, obwohl sie ein bisschen schwerhörig sind. Es sei ihnen durch Mark und Bein gegangen. Wir haben das Haus umstellt, bis wir hineindürfen.“
    „Ist die Sonne schon aufgegangen?“
    „Nein, außerdem sieht man sie kaum. Aber in ein paar Minuten können wir hinein.“
    „Herr Kommissar, da drin liegt vielleicht das Opfer eines Verbrechens. Also ein Fall von höherer Gewalt.“
    „Wir müssen uns an das Gesetz halten. Bis jetzt haben wir nur Vermutungen. Nur Geduld, es sind ja bloß noch drei Minuten.“
    Teddy waren die Hände gebunden. Entsetzen packte ihn, wenn er an Elna dachte, die der Verrückte in seiner Gewalt hatte.
    Er empfand jedoch kaum Sympathie für die zwar berückende, aber teuflische Frau. Während seiner Krankheitstage In Paris hatte sich Jose Larrue ihm anvertraut, und so wusste Teddy Bescheid über Elnas gefährliches Doppelwesen.
    Endlich hörte er die üblichen Aufforderungen der Polizei, sah, dass sie zum Angriff auf das verdächtige Haus ansetzte.
    Eine Weile erfolgte nichts, dann peitschte ein Schuss, und ein Polizist brach zusammen.
    Farnese fluchte und brüllte Befehle. Jetzt gab es kein Halten mehr, man hatte es mit einem Banditen zu tun. der noch dazu verrückt war.
    Aber der Mann hatte sich in den ersten Stock eines vom Alter geschwärzten Haus zurückgezogen und schoss von dort auf die Polizisten. Es konnte nur Valetti sein.
    Farnese setzte seine Männer nicht gern unnötig der Gefahr aus. Schließlich brauchte man ein solches Individuum nicht zu schonen. So wurde Teddy aufgefordert, sich ein wenig abseits zu halten. Dann bereitete man einen Angriff mit Tränengas vor.
    Teddy erreichte schließlich, dass man auch ihm eine Gasmaske gab. Es war zwar ein bisschen gegen die Vorschriften, aber schließlich verdankte ihm die Polizei auch manch wertvollen Hinweis. So mischte er sich unter die Männer, die Valetti aus seinem Schlupfwinkel herausholen sollten.
    Der Gangster hatte noch ein paar Mal geschossen, ohne jedoch jemanden zu treffen. Farnese,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher