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0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

Titel: 0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
Autoren: Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
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Fingerabdrücke hatte uns Lieutenant Crosswing zugleich mit der Personenbeschreibung geliefert.
    »Wie ist das, Pete Parson?«, fragte ich, »wollen Sie nun auspacken oder nicht?«
    »Go to hell«, war seine Antwort.
    ***
    »Sie sind sowieso reif, Parson«, sagte ich. »Ich weiß alles, auch ohne dass Sie es mir erzählen. Ich kann es mir einfach zusammenreimen. Sie haben damals alles auf sich genommen, weil Armstrong Ihnen versprochen hat, Ihren Anteil an dem Raub für Sie aufzubewahren, und dann wurde er umgebracht. Das können Sie nicht getan haben, denn Sie hatten nicht das geringste Interesse daran und außerdem saßen Sie hinter Gittern.«
    »Nein, das war ich nicht. Armstrong hätte mich nie betrogen«, knirschte er. »Aber ich kann Ihnen den Kerl nennen. Es war Al Hovard, mit dem er Krach gehabt hatte. Wenn Sie den Lumpen zu schnappen kriegen, so werde ich gern mit ihm zusammen auf den Stuhl gehen.«
    Er hielt inne und merkte zu spät, dass er sich verraten hatte.
    »Übertreiben Sie nicht«, sagte ich, »kein Mörder geht gern auf den elektrischen Stuhl. Doch weiter? Und dann beknien Sie die Witwe Armstrongs, sobald Sie aus dem Zuchthaus entlassen waren.« Ich versuchte, ihn weiter reden zu lassen und wider Erwarten gelang es.
    »Der alte Drachen hatte die ganze Beute in seiner Kassette. Ich erfuhr das bereits im Zuchthaus. Man hat ja so seine Beziehungen. Als ich herauskam, schrieb ich ihr einige Male, aber sie antwortete nicht, und dann setzte ich mich mit Louis in Verbindung, der mir meinen Verdacht bestätigte. Er ließ mich auch ein, und ich stellte die Alte. Sie werden mir nicht glauben, wie frech sie wurde. Sie behauptete, sie habe überhaupt nichts. Und als ich sie aufforderte, mir das zu beweisen, und die Kassette aufzuschließen, hatte sie die Frechheit, mir mit der Polizei zu drohen. Sie sagte, sie werde mich schon zum Scnweigen bringen, und wenn ich sie weiter belästige, so werde sie mich dahin zurückbringen, wo ich hergekommen sei. Da sah ich rot und zog den Schal, den sie um den Hals trug, zu. Als ich dann die Kassette öffnete, war sie leer.«
    »Und was machten Sie mit der Kette und dem Schlüssel?«
    »Ich warf sie einfach weg, irgendwohin auf den Teppich.«
    »Und dann?«
    »Dann ließ Louis mich wieder hinaus, und wir verabredeten, er solle versuchen, herauszubekommen, wo das Zeug aus der Kassette hingekommen sei.«
    »Sie reden immer von Zeug, Parson. Geben Sie doch zu, dass es der fehlende Teil, der Beute aus den Räubereien der Armstrong-Gang war.«
    »Das habe ich ja nie bestritten, aber es war mein Anteil und außerdem hatte Armstrong mir versprochen, während ich sitze, für meine Frau zu sorgen. Solange er am Leben war, hielt er sein Wort, aber die Alte war zu geizig. Als Katie, das ist meine Frau, sie anrief, sagte sie ihr, sie solle sich zum Teufel scheren. Sie wisse von nichts. Da nahm ich mir vor, den Drachen hochzunehmen, wenn ich jemals rauskommen sollte. Ich war sogar so weit, dass ich dem Staatsanwalt schrieb und angab, ich hätte mich von Armstrong übertölpeln lassen und auch seine Schuld auf mich genommen, aber Armstrong war tot und so hatte der Staatsanwalt kein Interesse daran.«
    »Und warum haben Sie Louis ermordet?«
    »Weil er ein Rindvieh war und dadurch, dass er die Hintertür verschlossen hielt, alles verpatzt hat. Weil ich fürchten musste, er werde singen, wenn Sie ihn hochnehmen.«
    ***
    Ich ließ ihn abführen. Sein Geständnis war mitstenografiert und von ihm 58 unterschrieben worden und so würde er es kaum zurückziehen können. Trotzdem gab es noch eine Menge Dinge in diesem Fall, die noch nicht geklärt waren.
    Der Mord an Elmer Armstrong ging keinesfalls auf Parsons Konto. Er konnte das nicht gewesen sein, und er hatte auch gar kein Interesse daran.
    Die zweite Frage war, wo die Beute hingekommen war, um deretwillen Parson zwei Morde begangen hatte. Wer konnte die Kassette geöffnet und den Inhalt gestohlen haben, ohne dass die alte Mrs. Armstrong das überhaupt merkte?
    Lange vor ihrer Ermordung konnte das nicht geschehen sein, denn Esther hatte sie noch beobachtet, wie sie wenige Wochen vorher den Inhalt zu prüfen schien.
    Woraus hatte dieser Inhalt überhaupt bestanden? Man hatte immer nur von »einem Teil der Beute« gesprochen, und ich hatte es versäumt, mich genau danach zu erkundigen.
    Ich rief also am nächsten Morgen Lieutenant Crosswing an. Der bat mich, wir möchten zu ihm kommen, und das taten wir auch. Er legte uns die Listen der
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