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0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

Titel: 0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
Autoren: Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
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Familienangelegenheit handelt, so müssen Sie sofort die Finger davon lassen.«
    »Okay, Chef«, sagte ich. »Wir brauchen allerdings Ihre Rückendeckung. Ich will um eine Besuchserlaubnis im Untersuchungsgefängnis ersuchen. Der Staatsanwalt wird vielleicht nicht entzückt sein. Er wird Schwierigkeiten machen.«
    »Überlassen Sie das mir«, lächelte Mr. High. »Ich werde das regeln. Morgen früh haben Sie beide einen Besuchsschein.«
    ***
    In dieser Nacht wurde Elmer Armstrong ermordet.
    Er war am Abend nicht nach Hause gekommen, und nachdem seine Frau bis Mitternacht vergeblich auf ihn gewartet hatte, telefonierte sie mit der Vermisstenabteilung der Stadtpolizei. Diese nahm die Meldung zur Kenntnis und damit hatte sich das vorläufig.
    Wenn man bedenkt, dass in New York täglich Hunderte von Vermisstenanzeigen eingehen und am nächsten Tag wieder zurückgezogen werden, weil der oder die Betreffenden nach einem ausgedehnten Bummel wieder auftauchten, wird das ohne Weiteres verständlich.
    Entdeckt wurde der Mord von dem Buchhalter der Maklerfirma Armstrong & Co. der morgens um neun Uhr kam und - wie das seine Aufgabe war - die Büroräume auf schließen wollte.
    Es gelang ihm nicht, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Als er daraufhin durch das Schlüsselloch blickte, sah er, dass innen ein Schlüssel steckte.
    Der Buchhalter ahnte Unheil und alarmierte einen Schlosser.
    Im Privatbüro des Prokuristen lag Elmer Armstrong. Ein Messer steckte in seinem Rücken.
    Der Kassenschrank war geöffnet, der Inhalt lag überall verstreut. Nur das Bargeld fehlte, ein Betrag von etwas über tausend Dollar.
    ***
    Die Polizei wurde gerufen und konnte feststellen, dass der innen steckende Schlüssel ein Duplikat war, ebenso wie der Schlüssel zum Panzerschrank. Das Fenster stand offen und daneben befand sich die Feuerleiter, die fast bis zur Straße herabführte.
    Der Prokurist wusste nichts anderes zu sagen, als dass Elmer das Office zusammen mit ihm und den anderen Angestellten um fünf Uhr nachmittags verlassen hatte.
    Auf Befragen erklärte er, selbstverständlich habe er Gelegenheit gehabt, Abdrücke der Schlüssel zu nehmen und sich danach Duplikate machen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit stellte sich heraus, dass Elmer keinerlei Ge-18 halt bezogen hatte. Seine Großmutter hatte sich Vorbehalten, ihm dieses Geld persönlich auszuhändigen. Niemand wusste, wie viel es war.
    Eigentlich hatten wir als erstes zu Esther ins Untersuchungsgefängnis fahren wollen. Aber die Sache interessierte uns, und so fragten wir Lieutenant Crosswing, ob er etwas dagegen habe, wenn wir uns im Büro der Firma Armstrong & Co. umsehen würden.
    Er hatte nichts dagegen, und so fuhren wir dorthin.
    Der Tote war bereits weggebracht worden.
    Eine Stenotypistin, ein Buchhalter und ein junges Mädchen, das Karteikarten beschriftete und sortierte, saßen im Vorraum.
    Mr. Hubert, der Prokurist war in seinem kleinen Privatbüro.
    Dieser Hubert war ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte.
    Ich hatte einen würdigen älteren Herrn erwartet und fand einen smarten Mann von ungefähr vierzig Jahren, der einen italienischen Einschlag nicht verleugnen konnte.
    Er sprach schnell und mit weit ausholenden Gesten. Er erinnerte mich an einen Jahrmarktsschreier.
    »Ich begreife das nicht«, beteuerte er. »Ich begreife überhaupt nichts. Ich weiß zwar von Mr. Armstrong selbst, dass seine Großmutter ihn nicht gerade fürstlich bezahlte, aber er hatte ja nun Aussicht auf eine recht erhebliche Summe aus der Erbschaft. Er hatte darum keinen Grund, sich unter Gebrauch von Nachschlüsseln an der geringen Summe zu vergreifen, die wir im Kassenschrank aufbewahren. Ich nehme an, dass er sich von einem anderen verführen ließ, und dass dieser andere ihn ermordete und mit der Beute flüchtete. Das ist die einzige Erklärung, die ich habe.«
    Wir vernahmen auch das übrige Personal, wohlweislich jeden für sich allen. Wir erfuhren, dass Elmer Armstrong ein ruhiger, etwas gedrückter Mann gewesen sei, der offenbar unter seiner misslichen Lage litt und der seine Obliegenheiten nur widerwillig erfüllte.
    Als wir gingen, war uns die ganze Geschichte genauso ein Rätsel wie Mr. Hubert.
    ***
    Wir fuhren zu Crosswing und trafen dort auf Hazel Armstrong, die Frau des Ermordeten, die in Tränen aufgelöst im Büro der Mordkommission saß. Hazel war jene rothaarige Frau diö mir im Kaufhaus in der Krawattenabteilung aufgefallen war.
    Als ich sie nach dem Einkommen ihres Mannes
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