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0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

Titel: 0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
Autoren: Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
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einen Verteidiger nicht aus der Firma ziehen«, sagte er. »Ich kann Ihnen jedoch, wenn Miss Armstrong damit gedient ist, wöchentlich fünfzig Dollar für sie geben. Ich würde diese Summe aus meiner eigenen Tasche zahlen. Später kann Miss Armstrong sie mir zurückgeben.«
    »Dann schicken Sie diese doch bitte Miss Armstrong ins Untersuchungsgefängnis.«
    »Geben Sie mir eine Quittung, und ich händige Ihnen den Betrag für die ersten zwei Wochen sofort aus.«
    Das hätte ich Mr. Hubert nicht zugetraut. Ich hatte geglaubt, er werde uns genauso abweisen, wie Mr. Briggs. Wir bedankten uns, und Mr. Hubert geleitete uns noch bis an die Tür. , »Da kann man sehen, wie man sich täuschen kann«, meinte ich, und wunderte mich, denn Phil war so tief in Gedanken versunken, dass er mir keine Antwort gab.
    Jetzt fehlte uns nur noch ein tüchtiger Strafverteidiger für Esther. Und um diesen zu bekommen, gab es zwei Wege. Der erste war der über Mr. High.
    Aber wir fürchteten, dass diesem die Hände gebunden seien.
    Der Fall war immer noch Phils und meine Privatangelegenheit. Es war unmöglich, das FBI einzuschalten. Es konnte auch seine Beziehungen nicht dazu benutzen, Esther einen Verteidiger zu beschaffen.
    Es blieb also nur noch der zweite Weg.
    Wir fuhren zur 42. Straße West. Bei der News hatten wir Pech. Louis Thrillbroker war ausgeflogen. Nur die Sekretärin war anwesend. Sie tat sehr geheimnisvoll. Griff zum Telefon und sprach mit dem FBI. Thrillbroker war schon bei uns, um uns auszuquetschen. Er kam sofort zurück.
    ***
    Ich muss dazu sagen, dass wir mit Louis auf recht vertrautem Fuß standen. Außerdem trank Louis außerordentlich gern ein paar Whisky mehr, als sein Spesenkonto abwarf, und war stets auf der Suche nach jemandem, der diese ausgab.
    »Was kann die News für die Allgemeinheit tun?«, quakte er und zeigte seine gelben Pferdezähne.
    »Wir brauchen Geld«, sagte ich. »Einen großen Haufen Geld.«
    »Ich auch«, grinste Louis. »Ist Uncle Sam pleite, oder habt ihr mehr vertrunken, als ihr bezahlen könnt?«
    »Es ist eine sehr ernste Sache, Louis«, sagte ich. »Wir wollen, dass die Morning News das Honorar für einen Verteidiger der wegen Mordes an ihrer Großmutter verhafteten Esther Armstrong bezahlt. Oder dass die News das Geld wenigstens so lange vorlegt, bis sich die Unschuld der Angeklagten erwiesen hat.«
    »Ich höre immer Unschuld«, sagte der Reporter. »Staatsanwalt Blunt hat heute in einer Pressekonferenz behauptet, er habe erdrückende Beweise, aufgrund deren jede Jury ein ›schuldig‹ aussprechen werde.«
    »Nichts hat er«, sagte ich bestimmt. »Das Mädchen ist nicht schuldig. Die Wurzeln dieses Verbrechens liegen viel tiefer, als ihr alle zusammen wisst.«
    Natürlich übertrieb ich etwas, aber das war nötig, um Louis Thrillbroker auf Touren zu bringen. Er griff sofort nach Stenogrammblock und Bleistift und sagte: »Schießen Sie los, Jerry.«
    »Wissen Sie Louis, wer der verstorbene Anthony Armstrong war?«
    »Ich habe mich noch nicht dafür interessiert. Schließlich ist er ja nicht ermordet worden.«
    »Da irren Sie sich, Louis. Er wurde ermordet, allerdings schon vor vierzehn Jahren. Sein Mörder wurde niemals gefasst. Im Übrigen rate ich Ihnen, in Ihrem Archiv nach den Prozess-Berichten über die Armstrong-Gang zu suchen. Dann werden Ihnen verschiedene Lichter aufgehen.«
    Louis runzelte die Stirn, griff nach dem Haustelefon und führte ein kurzes Gespräch. Als er fertig war, sagte er nur: »Weiter.«
    »Die Armstrong-Gang war auf Juwelendiebstahl und Raub spezialisiert. Die ganze Bande wurde zu vielen Jahren Zuchthaus verurteilt, nur ihr Boss, Anthony Armstrong kam davon. Niemand konnte ihm was beweisen. Die wenigen Komplizen, die ihn kannten, hielten den Mund. Ein Teil der geraubten Schmuckstücke und Steine wurde gefunden. Der Rest war wie vom Erdboden verschluckt. Ein Jahr später wurde Anthony Armstrong auf offener Straße ermordet.«
    »Und jetzt, vierzehn Jahre später, wird seine Witwe erdrosselt«, sagte Louis nachdenklich. »Vierzehn Jahre… Wie viel bekamen die Burschen eigentlich damals?«
    »Das weiß ich im Augenblick nicht, aber das dürfte leicht festzustellen sein.«
    Louis nickte, und dann streckte er uns seine riesige Pranke hin.
    »Abgemacht. Die News stellt Miss Armstrong einen Verteidiger, und zwar den besten, den wir auftreiben können. Die Bedingung ist: erstens, ein Exklusiv-Interview mit der jungen Dame und euer Versprechen, dass ich jeweils der
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