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0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl

Titel: 0247 - Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
Autoren: Kein Mörder träumt vom Todesstuhl
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beschäftigt. Dabei bin ich auf eine völlig überraschende Sache gestoßen. Mrs. Judith Armstrong war Witwe, wie uns bekannt ist. Ihr Mann ist vor vierzehn Jahren verstorben. Was meinen Sie, wer dieser verstorbene Anthony Armstrong war?«
    »Wie soll ich das wissen, Lieutenant?«
    »Allerdings. Das war ja vor Ihrer Zeit, genauso wie vor meiner. Aber Sergeant Green meinte vorhin plötzlich, der Name Armstrong käme ihm bekannt vor. Er erkundigte sich im Archiv. Wir haben eine Akte über Armstrong, die vor vierzehn Jahren bei seinem Tod geschlossen wurde. Er ist nicht, wie seine Angehörigen so diskret sagten, ›verstorben‹. Er wurde auf offener Straße aus einem vorbeifahrenden Wagen durch eine präzise Maschinengewehrgarbe getötet. Anthony Armstrong war, bis ein Jahr vor seinem 16 Tod, der Boss der Armstrong-Gang, die sich auf Juwelendiebstähle spezialisiert hatte. Diese Gang flog auf, und die meisten ihrer Mitglieder wurden zu langjährigen Zuchthaustrafen verurteilt. Nur Armstrong selbst konnte seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Es war ihm absolut nichts nachzuweisen, und niemand trat als Zeuge gegen ihn auf. Statt seiner wurde ein gewisser Pete Parson zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Staatsanwaltschaft war damals der Ansicht, Parson habe seinen Komplizen aus unerfindlichen Gründen gedeckt und die gesamte Schuld auf sich genommen. Ein Teil der Diebesbeute fand sich im Schlupfwinkel der Gang, der Rest blieb verschwunden. Niemand weiß, wo er hingekommen ist.«
    »Vielleicht in die Kassette der Mrs. Judith Armstrong?«, meinte ich.
    »Daran habe ich auch gedacht, aber das ist nicht mehr als eine Vermutung. Und so beurteilt es auch der District-Attorney. Er hält es für ausgeschlossen, dass die Alte einen Anteil aus der Beute der ehemaligen Gang verwahrt habe. Umso mehr, als ihr Mann sich, nachdem die Gang geplatzt war - von allen illegalen Machenschaften zurückzog und ein Maklerbüro gründete, über das nichts Nachteiliges bekannt wurde. Dieses Büro wurde auch nach seinem Tod weitergeführt. Unter anderen arbeitet auch Elmer Armstrong dort. Die Überwachung erfolgt durch Rechtsanwalt Briggs.«
    »Finden Sie das nicht merkwürdig, dass Mrs. Armstrong, die doch über ein großes Privatkonto verfügt, eine sicherlich nicht bedeutende Maklerfirma betreibt?«
    »Briggs, den ich darüber aushorchte, meinte, dies sei wohl einer gewissen Sentimentalität zuzuschreiben. Die alte Frau habe die Firma aufrechterhalten, weil ihr Mann sie gegründet hat.«
    »Können Sie sich vorstellen, dass Judith Armstrong zu so einer Sentimentalität fähig ist?«
    »Eigentlich nicht, aber es sieht so aus. Es gibt keine andere Erklärung. Die Firma hat sogar ein verhältnismäßig großes Office in der City. In der Cedar Street. Der Prokurist ist ein gewisser Hubert, der nach Briggs Behauptung sehr zuverlässig sein soll.«
    »Nun, was Briggs Behauptungen angeht, so bin ich im höchsten Grad skeptisch. Hat übrigens Esther Armstrong einen neuen Verteidiger?«
    »Wieso einen neuen Verteidiger?«
    »Weil Mr. Briggs mir mitgeteilt hat, Esther habe ihn zum Teufel gejagt. Das kann ich ihr absolut nicht verdenken. Meine juristischen Kenntnisse beschränken sich zwar auf das, was ich auf der FBI-Schule gelernt habe, aber wenn ich an Briggs Stelle gewesen wäre, so hätte man das Mädchen freilassen müssen.«
    »Das ist das Erste, was ich höre. Ich möchte wissen, wovon sie einen Verteidiger bezahlen will. Sie hat, soviel mir bekannt ist, kein Geld. Ihr Erbteil ist selbstverständlich bis zur Entscheidung über die Mordanklage gesperrt.«
    »Nun, das wird sich finden. Jedenfalls hat sie mich um einen Besuch gebeten. Und ich denke, ich werde dieser Bitte nachkommen.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden«, bat der Lieutenant.
    »Aber nur privat. Ich habe ja mit dem ganzen Fall offiziell nichts zu tun, deswegen bitte ich Sie auch, meine private Meinung vertraulich zu behandeln.«
    »Solange es sich nicht um Belastungsmomente handelt, bin ich einverstanden. Ich wäre natürlich verpflichtet, diese dem District-Attorney mitzuteilen.«
    »Das weiß ich, Lieutenant. Ich werde mich danach richten.«
    ***
    Ich besprach mich mit Phil. Und dann zogen wir beide zu Mr. High, der sich unseren Bericht anhörte.
    »Ich lasse Ihnen freie Hand, denn ich vermute, dass der Mord an Mrs. Armstrong mit der früheren kriminellen Tätigkeit ihres Mannes in Verbindung gebracht werden muss. Sollte es sich dagegen heraussteilen, das es sich um eine
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