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0247 - Der Herr der Androiden

Titel: 0247 - Der Herr der Androiden
Autoren: Unbekannt
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ihn zu einem stark abgeplatteten Ellipsoid werden lassen.
    Durch die Explosion des Mondes Siren hatten sich die Lebensverhältnisse auf Gleam radikal verändert. Alle Gleamors starben infolge der Hitzestrahlung Sirens oder der folgenden tektonischen Beben.
    Nur der Anführer überlebte. Don Redhorse hatte ihn seinerzeit als Geisel benützt, um der Gefangenschaft zu entrinnen. Nun war Loor Tan selbst ein Gefangener.
    Perry Rhodan wurde erneut in einen seelischen Zwiespalt gestürzt, als man ihm den Gleamor vorführte. In gewisser Hinsicht fühlte er sich schuldig am Untergang dieses Volkes. Auf seinen Befehl hin war Gleams einziger Mond Siren mit Arkonbomben vernichtet worden. Aber innerhalb des ausgehöhlten Mondes hatte sich die gigantische Hyperfunkstation befunden, die die Vernichtungsaktion der Mobys steuerte. Niemand hätte anders entscheiden können als er, Perry Rhodan. Millionen bedrohter Welten wurden dadurch gerettet. Nur die Gleamors starben...
    Rhodan räusperte sich. Loor Tan fuhr zusammen und starrte ihn aus glitzernden Augen an. Der Gleamor hatte seinen typischen breiten Reifrock abgelegt. Auf der CREST II brauchte er das rein zweckbedingte Kleidungsstück nicht. In den Pilzsümpfen Gleams hatte es ihn vor dem Untersinken bewahrt. Jetzt trug Loor Tan die schmucklose Arbeitskombination eines terranischen Wartungstechnikers. Das machte ihn bedeutend menschlicher, wenn auch die Beinkleider viel zu weit für seine dürren Glieder waren.
    Eine Handbewegung Rhodans schickte den Wachtposten aus der Kabine. Nicht ohne Grund hatte der Großadministrator seinen privaten Aufenthaltsraum als Ort des Gesprächs gewählt. Er wollte versuchen, die unsichtbare psychische Schranke zwischen sich und dem eigenartigen Wesen niederzureißen.
    Mit einem Knopfdruck schaltete er den Translator ein.
    „Bitte, Loor Tan, nehmen Sie Platz!"
    Der Gleamor sank langsam in einen Gelenksessel, ohne dabei Rhodan aus den Augen zu lassen. Lächelnd nahm Perry Rhodan den mentalen Angriff zur Kenntnis. Es handelte sich dabei um fünfdimensionale Schwingungen, die vom Gehirn des Gleamors ausgingen. Einen Durchschnittsterraner hätte diese Ausstrahlung in gefährliche Euphorie versetzt. Rhodans geschulter Geist wehrte den Angriff mühelos ab.
    „Lassen Sie es sein. Es hat keinen Zweck, Loor Tan. Außerdem sollten Sie aufhören, sich als Gefangener zu betrachten.
    Lebewesen unserer Art sind miteinander verwandt, auch wenn ihre Entwicklung sich durch einen Abgrund getrennt vollzogen hat. Ihre wirklichen Gegner sind die Herren Andromedas. Es sind auch unsere Gegner. Wenigstens auf dieser Basis sollten wir zu einer Verständigung kommen."
    Zufrieden spürte er, wie der Gleamor seinen geistigen Angriff einstellte. Doch zeigte er seine Zufriedenheit nicht. Wachsam musterte er das nervös zuckende Gesicht seines Gegenübers.
    „Man hat Ihnen den toten Androiden gezeigt...?"
    Ein tiefer Seufzer drang aus Loor Tans Brust. Anschließend schüttelte sich der Gleamor.
    „Ich kenne Ungeheuer dieser Art nicht, Sir."
    Perry Rhodans Stimme füllte sich mit tiefem Ernst, als er entgegnete: „Ähnliche Ungeheuer gab es zu Tausenden und aber Tausenden auf dem Mond Ihrer Welt, Loor Tan. Nachdem Siren explodiert war fielen sie durch den Weltraum über Gleam her. Es besteht begründeter Verdacht, daß sie die letzten Überlebenden Ihres Volkes umbrachten."
    Loor Tan schnellte aus dem Sessel, Als wäre die Sitzfläche plötzlich glühend geworden. Er atmete heftig. Dabei stülpte er seine Unterlippe in kurzen Intervallen heraus und zog sie wieder zurück. Ohne Zweifel raubte die typische hochgradige Erregung dem Gleamor die Sprache. Endlich beruhigte er sich wieder. „Was macht es schon aus, daß mein Volk nicht mehr lebt!" sagte er müde. „Wir auf der Welt, die ihr Gleam nanntet, waren nur noch wenige. Außerdem befanden wir uns im letzten Stadium der Degeneration." Er setzte sich wieder. „Von mir können Sie nicht viel erfahren, Sir. Suchen Sie die Mächtigen. Sie allein können Ihnen helfen, die Feinde unserer beiden Rassen zu finden."
    Perry Rhodan seufzte resigniert. Da war es wieder, dieses ominöse Wort. Die „Mächtigen" - angeblich die lebenstüchtig gebliebenen Rassegenossen eines weit verstreut lebenden Volkes - wo lebten sie, und worin bestand ihre Macht...?
    Darüber hatte Loor Tan nichts aussagen können. Er selbst bezeichnete sich und die umgekommenen Gleamors als völlig degenerierte Nachkommen eines ehemals großen Volkes, die von
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