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0243 - Die Schädelkette

0243 - Die Schädelkette

Titel: 0243 - Die Schädelkette
Autoren: Jason Dark
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nach Hause ging. Sie wußten nur über den Flug nach Europa Bescheid, doch so etwas war für Van Dyck eigentlich nie ein Grund gewesen, früher Feierabend zu machen.
    In der Tat hatte Peter van Dyck andere Gründe. Er konnte es kaum abwarten, in sein palastartiges Landhaus am Meer zu kommen, denn dort wollte er sich das ansehen, was ihn im Augenblick am meisten interessierte.
    Die Kette!
    Van Dyck hatte nicht nur einen guten Riecher für Geschäfte, er ahnte auch, daß hinter dieser Kette ein Geheimnis steckte. Eine Art Fügung mußte ihm die Schädel in die Hände gespielt haben. Zudem waren sie noch mit Diamanten gefüllt, etwas Unwahrscheinliches, und van Dyck, ein Kenner der Materie, glaubte daran, daß die Diamanten nicht in einem natürlichen Prozeß in die Schädel gelangt waren. Die mußte jemand hineingesteckt haben. Aber wer?
    Archäologie und Mythologie gehörten nicht zu den Spezialfächern des erfolgreichen Geschäftsmannes. Er wußte wohl, daß es diese Gebiete gab, mehr auch nicht. Diesmal jedoch ahnte er, daß die Entstehung der Totenköpfe und auch die der Diamanten in vorgeschichtlicher Zeit zu suchen war. Vielleicht hatte er mit dieser Kette einen Fang gemacht, der auf der Welt einmalig war.
    Und nur das wollte er.
    Sein Fahrer wartete bereits. Van Dyck stieg in den Mercedes 600 und gab Anweisung, ihn dorthin zu bringen, wo sein 20-Zimmer-Landhaus lag.
    Der Fahrer fuhr schweigend an.
    Er war ein strohblonder Hüne, der in der Legion gekämpft hatte. Dieser Typ — er hieß Saccu — stammte aus Frankreich und war irgendwann in Südafrika hängengeblieben. Ein furchtbarer Rassist, der im Dschungel gegen aufständige Schwarze gekämpft hatte. Für van Dyck war er genau der richtige Mann.
    Der Wagen rollte lautlos davon.
    Im Fond hockte van Dyck schweigend. Ein finsterer Bursche mit leicht angegrauten Haaren, einem fleischigen Gesicht und breiter Stirn, auf der die Augenbrauen dicht wuchsen. Die Augen selbst zeigten eine menschliche Kälte, die einen Beobachter erschrecken konnte. Wenn auf einen Menschen das Wort rücksichtslos paßte, dann auf Peter van Dyck.
    Während der Fahrt redete er nicht. Auch der Fahrer wagte es nicht, ihn anzusprechen. Saccu gehörte zu den Leuten, die wußten, wann sie den Mund zu halten hatten.
    »Sie fahren mit nach London!« Van Dyck unterbrach das Schweigen. Er hatte sich blitzschnell entschlossen, Saccu mitzunehmen.
    »Sehr wohl, Sir!«
    Mehr brauchten beide nicht zu sagen. Die Fronten waren abgesteckt.
    Eine Stunde etwa dauerte die Fahrt, dann erreichten sie das Landhaus hoch oben auf den Klippen, mit Blick auf das ewig heranrollende, herrliche Meer.
    Eine Privatstraße führte hinauf. Der Garten blühte in voller Pracht. Es gab auf dem Grundstück nicht nur einen großen Tennisplatz und einige Pools, sondern auch einen Landeplatz für Hubschrauber. Natürlich standen mehrere Garagen zur Verfügung.
    Dort oben wehte immer ein frischer Wind. Er brachte den typischen Geruch des Meeres mit. Und das gehörte zu den wenigen Dingen, die van Dyck außer seinem Geld noch liebte.
    Er stieg aus, während der schwere Wagen vor der Riesengarage stehenblieb.
    »Sie können ihn waschen, Saccu!«
    »Sehr wohl, Sir.« Der Hüne verbeugte sich leicht.
    Peter van Dyck lief ins Haus. Dabei schaute er auf die Uhr. Der Mann, einer seiner besten Juweliere, würde pünktlich sein, das wußte er. Van Dyck würde noch Zeit finden, sich für eine Stunde hinzulegen. Er war so trainiert, daß er auf Befehl einschlafen und auch wieder zu einer bestimmten Zeit wach werden konnte.
    Neben dem Hallenpool, den es selbstverständlich auch noch gab, befand sich ein Ruheraum. Van Dyck entledigte sich seiner Kleidung und machte es sich bequem.
    Innerhalb weniger Sekunden war er tief eingeschlafen. Er träumte von Diamanten und Totenschädeln und von einer ungeheuren Macht…
    ***
    Raum und Zeit verloren für mich an Bedeutung. Es gab sie einfach nicht mehr. Für mich existierte nur noch die Unendlichkeit, die Weite des Alls, die Nichtberechenbarkeit der Dimensionen.
    Das Gefühl — ich hatte es schon des öfteren erlebt — war auf irgendeine Art und Weise unbeschreiblich. Aber nicht unangenehm, denn ich befand mich gewissermaßen freiwillig in dieser Lage, und ich wurde auch gehalten.
    Gehalten von einem Freund.
    Es war der Eiserne Engel!
    Urplötzlich war er erschienen. In der Nacht, als ich gerade eingeschlafen war. Zuerst hatte ich an einen Traum gedacht, doch die große Gestalt vor meinem Bett, die
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