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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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so vernünftig, Phils Rat zu befolgen und zuerst in seine linke Jackentasche zu fassen.
    »Da, Sergeant«, sagte der Mann und konnte sich ein anzügliches Grinsen nicht verbeißen. »Der Agent hat recht. Hier ist sein Dienstausweis.«
    Der Sergeant warf einen kurzen Blick auf das Dokument, wirbelte seine Pistole mit einem gekonnten Griff dreimal um den ausgestreckten Zeigefinger und ließ sie zurück in das Halfter an seiner Hüfte gleiten.
    »Tut mir leid, Agent«, sagte er mit einem Achselzucken. »Wir sind angerufen worden, dass hier, im Haus Schüsse gefallen wären. Wir konnten ja nicht wissen, dass das FBI schon da ist.«
    »Natürlich nicht«, nickte Phil und schob die Hände in die Hosentaschen. »Ist Ihnen draußen ein Mann begegnet: um die Fünfunddreißig, an die sechs Fuß groß, Gewicht wahrscheinlich um hundertsechzig Pfund, braunes Haar, dunkle Augen und ovales Gesicht mit ungewöhnlich kleinem Kinn?«
    Der Sergeant schob sich seine blaue Schirmmütze nach vorn in die Stirn und kratzte sich das kurz geschorene Kopfhaar, das eisengrau war und hart wie die Stoppeln einer Drahtbürste.
    »Kann schon sein«, gab er verlegen zu. »Vor dem Hause stehen eine Menge Leute. Wie das so ist, wenn es irgendwo kracht. Die Neugierigen schießen ja gleich wie Pilze aus dem Boden.«
    »Okay«, seufzte Phil. »Gehen Sie rauf in die dritte Etage. Der Flur links. Die erste und letzte Tür nach hinten hinaus. Sehen Sie sich mal um. Viel mehr, als dass geschossen wurde, wissen wir nämlich auch noch nicht. Ich werde mal sehen, ob ich eine Spur dieses Burschen finde, den ich suche.«
    »In Ordnung, Sir!«, beeilte sich der Sergeant kundzutun. »Wir werden nachsehen. Sollen wir auf jeden Fall Ihre Rückkehr abwarten, bevor wir etwas unternehmen?«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten«, erwiderte Phil und stieß die Haustür auf.
    Selbst auf den wenigen Stufen, die von der Haustür hinab zum Gehsteig führten, hatten sich bereits Neugierige versammelt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stoppte gerade der blaue Wagen von Snick Cooford, einem Polizeireporter, dem man nachsagte, dass er in der Unterwelt das Gras wachsen hörte. Es musste beinahe so sein, denn Cooford war wie durch ein Wunder immer dort, wo etwas passierte.
    Phil blickte die Straße hinauf und hinab. Da es noch verhältnismäßig früh am Abend war, herrschte auf beiden Gehsteigen ein reger Verkehr. Es war völlig sinnlos, die Straße jetzt entlangzulaufen und den Mann zu suchen, der mit einem rasch übergeworfenen Morgenmantel den Eindruck erweckt hatte, er gehöre zu den Hausbewohnern. Jedenfalls war der Bursche sehr clever.
    Phil drehte sich um und wollte wieder ins Haus. Einer von den gaffenden Männern am Fuß der Treppe rief herauf: »He, Bruder, was ist denn los? Warum ist die Polizei gekommen?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Ich habe selbst keine Ahnung«, log er. »Vielleicht sind im Hof die ersten Marsmenschen gelandet und haben kein Einreisevisum. Die Polizei wird ihnen schon Bescheid sagen.«
    Er kehrte ins Haus zurück, ohne sich um das Gelächter auf der Treppe zu kümmern, das bei seiner Bemerkung aufgeflackert war. Die Haustür fiel mit einem laut durch das Treppenhaus hallenden Krach hinter ihm ins Schloss. Phil stieg die Stufen hinauf. In jeder Etage, die er passierte, reckten sich neugierige Hälse, und fragende Gesichter sahen ihm entgegen. Aber Phil reagierte nicht einmal mehr auf die fragenden Zurufe einiger Männer.
    Er kam in die dritte Etage und sah einen Polizisten ganz hinten im Flur vor der offenstehenden Tür des letzten Zimmers stehen. Schon wollte er an der Portiere im Durchgang vorbei nach hinten gehen, als sich die Tür des vordersten Zimmers öffnete und der Sergeant mit dem anderen Polizisten herauskam.
    »Haben Sie schon in dieses Zimmer geblickt?«, fragte der Sergeant leise.
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Nein, warum?«
    Der Sergeant schob die Tür mit der Fußspitze zu, bis sie im Schnappschloss einklinkte.
    »Weil da drin ein Mann ermordet worden ist«, sagte er knapp. »Ein gewisser Gus Hollister. Er handelte mit Gemüse und Obst, das er sich jeden Morgen auf dem Großmarkt holte. Sein Karren wird wohl hinten im Hof stehen. Hollister wohnt hier seit Menschengedenken und er gehört, obgleich er Weißer war, in diesen Bezirk wie die Sonne zu einem schönen Frühlingstag. Er war der harmloseste Mensch, den sich einer nur vorstellen kann. Ich möchte, verdammt noch mal, wissen, warum man ihn umgelegt hat! Mit einer
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