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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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Ohren schreiben.« Er lachte.
    Als Mr. Further eine Stunde später anrief, war ihm das Lachen vergangen.
    »Können Sie sofort zu mir kommen?« fragte er aufgeregt. »Ich möchte am Telefon nichts sagen. Ich habe eine höllische Angst.«
    »Ist es so schlimm?«, fragte ich.
    »Fragen Sie nicht so viel und kommen Sie.«
    Dem Mann musste eine gewaltig dicke Laus über die Leber gekrochen sein.
    »Ich fahre schnell einmal zu Further«, sagte ich zu Phil. »Ich denke, dass ich in einer Stunde wieder hier bin.«
    In Furthers Betrieb war alles in bester Butter. Die Druckmaschinen liefen, die Setzkästen klapperten und die Boten sammelten die fertig gedruckten Seiten ein, um sie zum Sortieren und Beschneiden in die Binderei zu bringen.
    Mr. Further selbst saß in seinem kleinen Büro und hatte den Kopf in beide Hände gestützt.
    »Setzen Sie sich, Mr. Cotton«, forderte er mich mit Grabesstimme auf. »Es ist etwas Furchtbares geschehen. Ich glaube fast, dass jetzt die Reihe an mir ist.«
    »Da müssen Sie schon etwas deutlicher werden, Mr. Further. Sagen Sie dem guten Onkel Doktor, was Ihnen fehlt, und er wird Ihnen die Medizin verschreiben.«
    »Sie haben gut Witze machen«, sagte er bitter. »Sehen Sich das an.«
    Es war ein einfacher Briefbogen, auf dem mit der Schreibmaschine geschrieben stand.
    Mister Further!
    Schon die Tatsache, dass Sie das unverschämte Buch des Dr. Blackwood veröffentlich hatten, sollte uns eigentlich genügen, Sie wenigstens zum Krüppel schlagen zu lassen oder Ihnen die Bude über dem Kopf anzustecken.
    Sie haben lediglich unserer Gutmütigkeit und dem Umstand, dass Sie zu blöde waren, um zu begreifen, was der Kerl uns da einbrockte, zu verdanken, wenn wir Sie in Ruhe ließen. Dafür verlangen wir allerdings einen Gegendienst. Sie haben uns das Manuskript von Blackwood unverzüglich auszuliefern. Wir möchten nicht, dass es nochmals zum Abdruck verwendet oder gar weiterverkauft wird.
    Ebenso verlangen wir alle noch im Besitz befindlichen Exemplare des Buches. Hüten Sie sich, uns zu betrügen. Sie wissen ja, was mit Leuten geschieht, die uns in die Quere kommen. Wir werden Sie um zwölf Uhr anruf en und Ihnen weitere Instruktionen geben.
    »Sagen Sie mir um Gottes willen, was ich tun soll?«, fragte Further mit weinerlicher Stimme. »Ich bitte Sie mir das Manuskript zurückzugeben. Bücher habe ich nicht mehr, da sie alle an die mir angegebenen Adressen geschickt wurden.«
    »Aber den Satz haben Sie noch«, sagte ich. »Die Bande ist also doch dümmer, als ich geglaubt habe.«
    »Den Satz werde ich, um allem vorzubeugen, sofort zerstören lassen. Wann kann ich das Manuskript von Ihnen zurückhaben?«, fragte er.
    »Überhaupt nicht, mein Lieber. Dieses Manuskript brauchen wir. Wenn der Anruf kommt, so sagen Sie, Sie hätten es - um ganz sicherzugehen - verbrannt und den Satz vernichtet. Dass Sie keine Bücher mehr im Besitz haben, dürfte selbst diesen Gangstern klar werden.«
    »Das können Sie nicht tun. Wollen Sie die Verantwortung dafür übernehmen, wenn ich ermordet werde?«, fragte er mit zitternder Stimme.
    »Ich werde Sie gerne beschützen lassen, Mr. Further. Ich schicke Ihnen zwei Detectives der Stadtpolizei, oder - wenn Sie wollen - zwei von unseren Leuten.«
    »Das wird auch nichts nützen. Die Kerle werden mich doch bekommen. Ich bitte zum letzten Male. Geben Sie mir das Manuskript zurück.«
    »Sie sind ein Narr, Mr. Further«, erwiderte ich böse. »Wenn Sie im Brustton der Überzeugung behaupten, das Manuskript vernichtet zu haben, so werden die Gangster das glauben müssen. Und sie werden Sie in Ruhe lassen. Aber, wenn Sie wollen, schicke ich Ihnen zwei Leibwächter.«
    »Um Gottes willen nicht, Mr. Cotton. Dann glauben die Kerle erst recht, ich hätte sie angelogen.«
    »Dann kann ich Ihnen nicht helfen, Mr. Further. Haben Sie eine Waffe?«
    »Ja, aber ich habe sie seit ewigen Zeiten nicht mehr benutzt.«
    »Zeigen Sie her.«
    Er holte eine 32er Smith & Wesson aus der Schreibtischschublade, die recht neu und gepflegt aussah und deren Magazin wie ich mich überzeugte, voll aufgeladen war. Ich lud sie durch und schob den Sicherungsflügel vor.
    »So, stecken Sie den Apparat ein und wenn einer Ihnen zu nahe kommt, dann knallen Sie los. Das werden Sie ja wohl noch können, aber ich glaube nicht, dass es erforderlich sein wird. Sie brauchen sich ja nicht gerade in finsteren Kneipen herumzutreiben. Bleiben Sie abends zu Hause und schließen Sie alles gut ab. Sind Sie eigentlich
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