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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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verheiratet?«
    »Nein. Ich bin Junggeselle.«
    »Dann umso besser. Aber, wie gesagt, ich bin jederzeit bereit, Ihnen Schutz zu gewähren.«
    Damit verabschiedete ich mich und ließ einen, wir mir schien, recht trostlosen Mr. Further zurück. Ich ärgerte mich über den Kerl. Er war schlimmer als ein Weib. Wahrscheinlich würde er mit der Pistole unterm Kopfkissen die ganze Nacht wach liegen.
    Um zwölf Uhr zehn meldete er sich wieder am Fernsprecher.
    »Es hat einer angerufen und gefragt, ob ich einverstanden sei. Ich habe ihm genau das erklärt, was Sie mir aufgetragen haben. Er gab keine Antwort und hängte ein.«
    »Na, dann ist ja alles in bester Butter«, lachte ich. »Man hat Ihnen geglaubt, sonst hätte der Bursche versucht, Ihnen Daumenschrauben anzusetzen.«
    »Hoffentlich«, sagte er. Aber ich konnte hören, dass er sich immer noch fürchtete.
    Am Nachmittag suchte ich Annie in ihrer Zelle auf, die für solche Fälle besser ausgestattet war, und fragte sie, wie es ihr gefalle.
    Sie hatte sich einen großen Packen illustrierte Zeitungen und ein paar Liebesromane holen lassen und erklärte mir, sie fühle sich vollständig wohl.
    »Es wird wohl nicht lange dauern«, tröstete ich. »Ich nehme an, dass die Gang in den nächsten Tagen auffliegen wird.«
    »Meinetwegen brauchen Sie sich nicht zu beeilen«, meinte sie. »Ich habe mich seit Jahren nicht so wohl und sorgenfrei gefühlt wie hier.«
    Als ich ging, überlegte ich, dass dies der erste unserer »Logisgäste« war, der mir ein derartiges Kompliment gemacht hatte.
    Der Nachmittag verging, wie es in dienstlichen Rapporten heißt, ohne besondere Ereignisse. Um sechs Uhr abends gingen wir, um einen Drink zu nehmen. Um halb acht aßen wir unser Dinner, und um neun waren wir bei mir zu Hause und saßen bei einer Schachpartie, über die wir alles andere vergaßen.
    Phil verlor, und da es erst halb elf war, verlangte er eine Revanche. Diesmal strengte er sich besonders an und brachte mich gewaltig in Druck.
    Ich hatte schon einen Läufer, einen Springer und drei Bauern eingebüßt, während er noch mit sämtlichen Figuren spielte. Es sah übel für mich aus.
    Ich war deshalb gar nicht böse darüber, als die Telefonklingel uns unterbrach.
    »Ich verbinde«, sagte mein Kollege in der-Vermittlung, und ich meldete mich. »Cotton speaking.«
    »Hier spricht Lieutenant Chambers, Police Departement Queens. Vor einer halben Stunde wurde auf einen in dem Gothic Drive Nummer 28 wohnhaften Mann namens Edward Further ein Überfall verübt. Es gelang ihm, dem Anschlag zu entkommen, und um polizeiliche Hilfe zu bitten. Bei seiner Vernehmung bestand er darauf, Mr. Cotton vom Federal Bureau of Investigation zu benachrichtigen. Er behauptet, der Überfall hänge mit einem Verbrechen zusammen, das von Ihnen bearbeitet würde.«
    »Wie hat sich die Sache denn zugetragen?«, fragte ich.
    »An Hand der Aussagen des Mr. Further und der festgestellten Spuren hat sich Folgendes ergeben: Mr. Further saß lesend in seinem Wohnzimmer zu ebener Erde, als durch die Fensterscheibe zwei Schüsse auf ihn abgegeben wurden. Der eine traf die Lehne des Sessels, in dem er saß, dicht über der linken Schulter. Der zweite ging über ihn weg in die Wand, Mr. Further sagte aus, er habe sich sofort zu Boden geworfen und die Stehlampe, bei deren Licht er gelesen hatte, ausgeschaltet. Während er dann den Polizei-Notruf wählte, hörte er, wie ein Wagen, der vor seinem Haus gehalten hatte, sich entfernte. Vor dem Fenster fanden wir Fußspuren und zwei Patronenhülsen, Kaliber 38.«
    »Verändern Sie nichts. Ich komme sofort hin.«
    »Was ist denn jetzt schon wieder los?«, fragte Phil, der über dem nächsten Zug auf dem Schachbrett brütete.
    »Man hat einen Mordanschlag auf Further verübt«, sagte ich. »Die Falschmünzerbande muss vollkommen verrückt geworden sein. Ich möchte überhaupt wissen, weshalb die Burschen über dieses blöde Buch so sehr in Rage gekommen sind. Es steht doch absolut nichts darin, was uns weiterhelfen könnte.«
    »Vielleicht steht doch etwas drin, und wir haben es nur nicht gemerkt«, grinste mein Freund. »Müssen wir denn jetzt unbedingt die Partie abbrechen und nach Queens fahren?«
    »Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben«, meinte ich. »Dienst ist Dienst und Schach ist Schach.«
    Seufzend stand Phil auf.
    Wir schlüpften in die Mäntel, nahmen die Hüte von der Garderobe und kletterten in den Jaguar.
    Es war diesig, und wir hatten einen Weg von ungefähr
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