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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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Beweis noch fehlte.
    Folgerichtig mussten diese beiden Gangster im Auftrag der Falschmünzer gehandelt haben. Die dicke Wirtin hatte sie davon unterrichtet, dass wir uns für sie interessierten. Sie hatten den Versuch gemacht, uns zusammenzuschlagen oder sogar zu ermorden.
    Dass die Blonde darüber genau Bescheid wusste, bezweifelte ich. Sie kannte wohl die beiden Typen und dachte sich ihr Teil. Die Wirtin jedoch wusste einiges. Wenn ich sie genügend in Rage versetzte, würde sie sich vielleicht verraten.
    »Wie ist es heute mit einer ZehnPfundnote?«, grinste ich und bekam keine Antwort.
    Wir bestellten noch einen, und diesmal bekam ich sofort das richtige Maß.
    Dann packte die Dicke ein Tablett voll mit Schnäpsen und wälzte sich durchs Lokal, um die Rationen ihrer Gäste aufzufrischen.
    Ich bemerkte, wie sie auch vor Annie und den vier Halbstarken je ein Glas niedersetzte und noch einen Augenblick stehen blieb.
    Dann verschwand sie hinter der Tür mit der Aufschrift: KÜCHE und die wasserstoffblonde Annie vertrat sie hinter der Theke, bis sie zurückkam.
    Jetzt, da die Alte außer Sicht war, verlor Annie ihre Zurückhaltung. Sie ließ sich bereitwilligst einen ausgeben, sagte »Cheerio«, und dann beugte sie sich zu mir herüber und flüsterte:
    »Ich kann euch etwas erzählen, was ihr wissen möchtet, aber nicht hier. Ich wohne im Nebenhaus zwei Treppen hoch. Wenn ich verschwinde, so wartet fünf Minuten und kommt nach.«
    »Okay, schenk uns noch einen ein«, grinste ich und sah mich vorsichtig um, aber niemand schien etwas gehört zu haben.
    Kurz darauf kam die Wirtin zurück, schien plötzlich bester Laune zu sein, und Annie ging wieder an ihren Tisch.
    Dort blieb sie noch gute fünf Minuten, verabschiedete sich, obwohl die Halbstarken protestierten. Als sie hinausging, warf sie mir noch einen verstohlenen Blick zu. Wir warteten noch kurze Zeit, zahlten und verzogen uns ebenfalls. Vor der Tür sagte ich Phil Bescheid. Der schüttelte bedenkenlos den Kopf.
    »Wenn das keine Ealle ist, so will ich, mich teeren und federn lassen.«
    »Dagegen gibt es Mittel«, sagte ich. »Ich gehe allein nach oben, und du stellst dich hier nebenan in den Torbogen. Fünf Minuten später kommst du nach.«
    »In fünf Minuten können sie dich zwanzigmal umgebracht haben«, widersprach er.
    »Wir sind schon mit ganz anderen Leuten fertig geworden.«
    »Also gut, aber länger als fünf Minuten warte ich nicht.«
    Das Treppenhaus war von einer winzigen Birne matt erleuchtet.
    An der Treppe im ersten Stock hing ein Schild mit der Aufschrift: ZU VERMIETEN. Ich kletterte höher und nahm, bevor ich klingelte, die entsicherte Pistole in die Hand.
    ***
    Die Tür wurde augenblicklich geöffnet. Sie führte direkt in ein mit billiger Eleganz eingerichtetes Wohnzimmer. Dahinter stand ein Mann, den ich noch niemals gesehen hatte. Ich wusste aber sofort, wer er war.
    Er trug einen schwarz-weiß karierten Anzug und dazu einen knallgelben Schlips. Das Haar war schwarz und geölt, ebenso schwarz wie die Augen. Die Nase war groß und gebogen und der Mund reichte fast von einem Ohr zum anderen. Es war einer der beiden Gangster, die der Portier Jones als Besucherund sicherlich Mörder des Mannes, der im MONTAGUE Hotel den Blackwood gespielt hatte, beschrieben hatte.
    »Hallo, hallo«, grinste er. »Da kommt ja hoher Besuch.« Hätte er mich mit einer Kanone in der Hand empfangen, so wäre ich nicht erstaunt gewesen, aber ich sah nichts dergleichen.
    »Good Evening«, grüßte ich meinerseits und trat ein, ohne die Pistole aus der Hand zu legen.
    Das hätte ich nicht tun sollen. Kaum hatte ich zwei Schritte gemacht, als ich einen harten Gegenstand im Rücken fühlte. Der Schwarzweißkarierte sagte immer noch grinsend:
    »Darf ich höflichst bitten, einzutreten. Schusswaffen werden bei uns abgegeben. Leg sie auf den Tisch.«
    Natürlich wäre es mir leicht gewesen, auf ihn zu schießen, aber das hätte auch mich das Leben gekostet. Der Druck im meinem Rücken verstärkte sich und so legte ich meine Pistole auf die Tischkante.
    Jetzt sah ich Annie. Ihr Kleid war an der Schulter zerrissen, ihr Haar zerzaust, ihre Wangen waren rot und geschwollen.
    »Ich kann wirklich nichts dazu. Ich…«
    Der Schwarzweißkarierte schlug ihr die Hand über den Mund.
    »Halt die Schnauze«, sagte er.
    Inzwischen hatte ich mich gefasst.
    In ein paar Minuten musste Phil auftauchen. Es kam also nur darauf an, Zeit zu gewinnen.
    »Lass das Mädel in Ruhe«, sagte ich. »Wenn
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