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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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den Tisch.
    »Was haben Sie da, Jerry?«, fragte Mr. High überrascht.
    »Eine in ihre Bestandteile zerlegte englische Zehn-Pfundnote. Wenn ich mich nicht sehr irre, so wurde wegen dieser Zehn-Pfundnote in der letzten Nacht ein Mann ermordet.«
    Dann erzählte ich, was ich auf dem Weg zum WAGON-WHEEL und in der Kneipe selbst gesehen und gehört hatte.
    »Ich habe diesem zerrissenen Geldschein bisher keine besondere Bedeutung beigemessen«, meinte ich. »Jetzt allerdings sieht das anders aus.«
    Ich suchte zwischen den Papierstückchen, bis ich das mit dem englischen Pfundzeichen hatte.
    »Darf ich Ihr Vergrößerungsglas einmal haben?«, fragte ich Mr. High.
    »Natürlich, Jerry.« Er reichte mir die Lupe herüber, und ich betrachtete mir das Fragment der Note.
    »Wenn das stimmt, was uns hier mitgeteilt wird, so ist der Schein falsch«, sagte ich. »Der untere Querbalken ist lim ungefähr einen halben Millimeter kürzer als der obere.«
    »Zeigen Sie her, Jerry.«
    Mr. High beugte sich über den Schnitzel, prüfte sorgfältig und sagte dann:
    »Wir müssten natürlich genaue Anweisungen und Erklärungen abwarten.« Er stützte für einen Augenblick das Kinn in die Hand. »Wir können die Probe auch selbst machen. Eahren Sie zur American Trust Company und holen Sie einen echten Schein. Dann können wir Vergleiche anstellen.«
    »Wird gemacht, Chef«, sagte ich und machte mich auf den Weg zur Wall Street.
    Zwanzig Minuten später war ich zurück, und fünf Minuten danach wussten wir, dass die zerrissene Note eine Fälschung war.
    Jetzt begann die Maschinerie des FBI zu arbeiten.
    Sämtliche Leute, die jemals etwas mit der Herstellung von Falschgeld oder dessen Vertrieb zu tun gehabt hatten, wurden unter die Lupe genommen, sämtliche Banken und andere Geldinstitute wurden aufgefordert, ihre Bestände an englischen Zehn-Pfundnoten auf Fälschungen zu überprüfen.
    Ich fuhr sofort zur Stadtpolizei in die Center Street und erkundigte mich, wer den Mordfall aus der 45. Straße bearbeite. Ich hatte Glück. Es war Lieutenant Crosswing, der Leiter des Homicide Squad drei. Ich verstand mich gut mit Crosswing.
    »Wie kommt solcher Glanz in meine Hütte?«, fragte er lachend.
    »Wollen Sie mir nur mal guten Tag sagen, oder was führt Sie her?«
    »Leider nicht, Lieutenant. Ich möchte mich erkundigen, was Sie mir über den Mord in der 45 Straße erzählen können.«
    »Was hat das FBI denn damit zu tun?«, fragte er. »So viel wir bisher ermittelt haben, handelt es sich um einen Racheakt. Vielleicht hat man sich sogar nur geirrt und einen Mann mit einem anderen verwechselt. Es ist uns bis jetzt nicht gelungen, ein Motiv ausfindig zu machen.«
    »Wer ist der Ermordete?«
    »Ein gewisser Harry Coster. Er wohnte in Bronx, Morris Avenue 1150, war von Beruf Lithograph, verheiratet und hat drei Kinder. Er soll sich in letzter Zeit in Geldverlegenheit befunden haben, obwohl er gut verdiente. Sergeant Green, der seine Frau vernommen hat, erfuhr von dieser, das Coster das Wetten und Kartenspielen nicht lassen konnte und dabei meistens verlor. In letzter Zeit soll er allerdings einen größeren Betrag aufgetrieben und seine Schulden bezahlt haben.«
    »Können Sie mir sagen, bei welcher Firma er angestellt war?«
    »Das ist das Einzige, was Green nicht erfahren konnte. Die Frau wusste es nicht.«
    »Hatte er einen größeren Betrag bei sich, als er ermordet wurde?«
    »Nein, nur ungefähr hundert Dollar und eine handvoll Silbergeld.«
    »Keine englischen Pfundnoten?«
    »Wie kommen Sie auf diese ulkige Idee. Jerry?«
    »Wissen Sie auch, dass er vor seiner Ermordung im WAGON-WHEEL mit einem Mann zusammen saß, der mir als ›der Schwarze‹ bezeichnet wurde?«
    »Ja, das haben meine Leute herausgefunden. Wir wissen aber nicht, wer dieser ›Schwarze‹ ist. Der Wirt sagte aus, der Mann sei ein seltener Gast und werde so genannt, weil er nicht nur schwarzhaarig sei, sondern auch eine dunkle Hautfarbe habe. Wie er heißt, wusste niemand.«
    »Ich fürchte, Lieutenant, wir werden uns über diesen Fall noch öfter 8 unterhalten müssen. Ich war nämlich zufällig Augenzeuge des Mordes und habe ihren Detectives den Rang abgelaufen. Ich war unmittelbar danach im WAGON-WHEEL und saß an dem Tisch, an dem der Ermordete mit seinem Partner verhandelt hatte. Im Aschenbecher fand ich eine in kleine Fetzen zerrissene, englische Zehn-Pfundnote. Diese Note war gefälscht.«
    »Weiter«, forderte mich Lieutenant Crosswing auf. »Sie haben doch noch mehr
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