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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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dürften echt sein.«
    »Gibt es irgendwelche schriftlichen Unterlagen dafür?«, fragte Lieutenant Kent.
    »Das glaube ich nicht. Die Wucherer werden sich hüten, ihrem Schuldner zu bestätigen, sie hätten ihn ausgenommen. Die haben auch ohne schriftliche Unterlagen ihre Mittel und Wege. Sie brauchen weder Schuldscheine noch Richter. Ein paar richtige Schläger genügen meistens, um die Schuld einzutreiben.«
    »Dann ist es natürlich schwer, den Kerl zu fassen. Es sei denn, es gäbe Zeugen.«
    »Ich habe noch nie gehört, dass ein derartiges Geschäft vor Zeugen abgewickelt wurde«, sagte ich.
    »Mein lieber Jerry, Sie wissen doch, wie pedantisch unsere Gerichte sind.«
    »Und von diesem Sleuth haben Sie inzwischen nichts mehr gehört?«
    »Nein, nicht das Geringste. Ich hatte mich schon der Hoffnung hingegeben, er sei aus New York abgehauen.«
    »Das ist er leider nicht, und ich kann Ihnen verraten, dass wir heute Abend eine kleine Unterredung mit ihm haben werden. Da wir ihn aber nicht persönlich kennen, wären wir ihnen dankbar, wenn Sie uns sein Bild verehren würden.«
    »Das können Sie haben.«
    Der Lieutenant telefonierte, und einer seiner Detectives brachte die Fotografie. Der Mann darauf sah nicht wie ein Wucherer aus.
    Er war verhältnismäßig jung, blond, er trug ein kleines, gestutztes Schurrbärtchen und eine Brille die entweder eine Nickel- oder eine Goldfassung hatte. Das konnte man auf dem Bild nicht feststellen. Ich hätte ihn für einen Buchhalter gehalten.
    ***
    Der WALFISCH war ein ulkiger Name für ein noch ulkigeres Lokal.
    Über der Bar hing ein ausgestopftes Vieh mit einem großen Maul, Glasaugen und einem ausgefransten Schwanz. Das Vieh sah aus wie ein aufgeblasener Kabeljau.
    Der Writ war fett wie ein Walross und hatte auch den entsprechenden Bart.
    Wir befanden uns hier bereits an der Grenze von Harlem. Das Publikum war gemischt.
    Wir sahen uns um, aber der Gesuchte war nicht zu sehen.
    »Ist Sleuth da?«, fragte ich einen der Kellner. r
    »Ich habe ihn vorhin gesehen. Er wird wohl da hinten sitzen.«
    Wir verzogen uns also in den Hintergrund. Dort waren nur wenige Tische besetzt. Und an einem dieser Tasche saß das Original der Fotografie, die ich in der Tasche trug. Er saß zusammen mit einem kleinen, schwarzen Teufel und schien sich herrlich zu unterhalten. Wir gingen auf ihn zu, schnappten uns zwei Stühle und ließen uns nieder.
    Sleuth fuhr hoch, wie von der Tarantel gestochen.
    »Was wollt ihr hier? Das ist mein Tisch.«
    »Haben Sie den heute Abend gepachtet?«, fragte ich. »Und gefällt es hier außerordentlich gut. Nur dürfte bei unserer Unterhaltung das Girl im Wege sein.«
    »Ich habe Sie nicht gebeten, sich zu mir zu setzen. Außerdem kenne ich Sie nicht.«
    »Dafür wir Sie aber umso besser«, meinte ich und zeigte ihm das Bild aus der Verbrechergalerie.
    Er wurde blass und sagte zu der Kleinen: »Hau ab.«
    Sie machte eine Schmollschnute und stand auf.
    »Sind Sie Dan Sleuth?«, fragte ich.
    »Ja, und was sind Sie, Cops?«
    »Vielleicht. Es ist besser für Sie, wenn Sie auf keiner Antwort bestehen. Was ist mit Harry Coster?«
    »Damit habe ich nichts zu tun«, erklärte er nachdenklich. »Sie kannten ihn also?«
    »Ja, wie man sich so kennt.«
    Ich sah, wie seine Hand nach der Rocktasche tastete, in der er einen schweren Gegenstand trug.
    »Finger von der Butter«, befahl ich und legte meine Pistole vor mich auf den Tisch. »Harry Coster war in Druck. Sie liehen ihm tausend Dollar, und als er nicht sofort zurückzahlen konnte, verlangten Sie zweitausend…«
    »Erstens habe ich ihm nicht tausend, sondern zweitausend gegeben und zwar aus reiner Freundschaft. Und die hat er mir auch zurückgezahlt.«
    »Er hat sie zurückgezahlt?«, fragte ich ungläubig.
    »Klar. Und zwar schon vor drei Tagen.«
    »Ist das wirklich wahr?«
    »Ja. Warum sollte ich so etwas sagen, wenn es nicht stimmt. Zuerst hatten wir eine kleine Auseinandersetzung. Er wollte nämlich in englischen Pfunden zahlen, aber damit war ich nicht einverstanden. Er wechselte die Scheine also um und brachte mir Dollars.«
    »Und das vor drei Tagen? Warum wurde er dann ermordet?«
    »Bei Gott, davon weiß ich nichts. Ich habe ihn nicht mehr gesehen.«
    »Und was denken Sie, woher er die englischen Pfunde genommen hat?«
    »Das ist mit gleichgültig. Im Übrigen habe ich sie ihm nicht abgenommen.«
    »Können Sie beweisen, dass er Ihnen das Geld zurückgegeben hat?«
    »Wenn ich sage, meine Freundin Caren sei
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