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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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dabei gewesen, so wird Ihnen das wohl nicht genügen.«
    »Ein anderer Zeuge wäre mir üeber.«
    Er überlegte kurz, winkte dem Kellner und fragte.
    »Ist Jack heute Abend hier?«
    »Ja, er bedient vorn.«
    »Schicke ihn bitte mal her.«
    »Das Fragen überlassen Sie bitte mir«, beugte ich vor, und als der kleine, dicke Kellner serviettenwedelnd an den Tisch trat, sagte ich.
    »Haben Sie vor drei Tagen Mr. Sleuth hier gesehen?«
    »Aber selbstverständlich. Er saß genau hier an diesem Tisch mit einem anderen Herrn und Miss Caren.«
    »Wissen Sie, wer dieser Herr war?«
    »Nein. Ich habe nur gehört, dass Mr. Sleuth zu ihm Harry sagte.«
    »Und was taten die beiden?«
    Der Kellner warf Sleuth einen fragenden Blick zu, und als dieser nickte, antwortete er.
    »Ich glaube, Sie wickelten ein Geschäft ab. Ich sah, wie Mr. Harry ein ganzes Päckchen Zehn-Dollarnoten abzählte und sie Mr. Sleuth hinschob, der steckte sie ein und bestellte eine Runde.«
    »Es ist gut«, sagte ich. »Sie können gehen.«
    »Diesmal haben Sie Glück gehabt, Sleuth«, sagte ich. »Ich rate Ihnen jedoch, seien Sie vorsichtig. Wenn wir Sie dabei erwischen, dass Sie anderen Leuten das Fell über die Ohren ziehen, so geht es Ihnen genau wie Gus Railer.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was Sie von mir wollen. Ich habe Ihnen alle Aufklärungen gegeben, die Sie wünschten. Sie haben keinen Grund, beleidigend zu werden.«
    »Noch eine Frage, Mr. Sleuth, bevor wir Sie verlassen. Womit verdienen Sie eigentlich ihre Brötchen, die Drinks im WALFISCH und in anderen Lokalen? Woher haben Sie das Geld für eine kleine Freundin?«
    »Ich bin Vermittler. Der eine sucht etwas, und der andere hat es und möchte einen Abnehmer. Beide zahlen mir Provision, und das läppert sich ganz schön zusammen.«
    »Na, dann läppern Sie mal schön weiter«, sagte ich.
    Wir standen auf und verzogen uns. Den Verlauf dieser Unterredung hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Das überraschendste war, das Coster die zweitausend tatsächlich zurückgezahlt hatte. Er hatte dazu einen ganzen Schwung englische Noten wechseln müssen, und ich war der Überzeugung, diese Noten seien falsch gewesen. Dann allerdings bestand der dringende Verdacht, dass der Mann, der sie ihm abgenommen hatte und hereingelegt worden war, Coster am gestrigen Abend hatte erschießen lassen.
    Als ich um elf Uhr nach Hause kam, bimmelte das Telefon. Es war das Office.
    »Ein Mr. Harrington hat vor einer halben Stunde angerufen. Eigentlich wollte er Sie sprechen. Aber dann meinte er, es genüge, wenn ich Ihnen ausrichte, er habe eine vielversprechende Spur entdeckt. Er hoffe, Ihnen morgen früh günstigen Bescheid geben zu können.«
    »Hat er gesagt, von wo er anrief?«
    »Nein. Nur, dass er nicht in seinem Hotel sei, hat er angegeben. Es habe keinen Zweck, zurückzurufen.«
    ***
    Am folgenden Tag war ich gleichzeitig mit Phil im Office. Um zehn Minuten nach neun meldete sich das Hauptquartier der Stadtpolizei.
    »Einen Augenblick. Ich verbinde mit Lieutenant Crosswing.« Dann kam des Lieutenants Stimme.
    »Sprachen Sie nicht gestern von einem gewissen Harrington, der aus London gekommen war, um Falschmünzer zu jagen?«
    »Ja, was ist mit ihm?«
    »Er ist tot. Und was noch merkwürdiger ist, er hat sich selbst eine Kugel durch den Kopf geschossen.«
    »Unmöglich«, sagte ich. »Der Mann hatte nicht den geringsten Grund dazu.«
    »Er muss aber doch wohl einen gehabt haben. Das Polizeirevier an der 28. Straße, Ecke Madison, hat mitgeteilt, dass man ihn vor einer halben Stunde in seinem Zimmer im LATHAM Hotel gefunden hat. Er saß am Schreibtisch und hat, bevor er Hand an sich legte, einen Abschiedsbrief geschrieben.«
    »Bitte rufen Sie durch und sagen Sie den Cops, sie sollen nichts anfassen und nichts verändern. Ich komme sofort dorthin.«
    Zehn Minuten später waren Phil und ich vor dem LATHAM Hotel in der 28. Straße. Der Manager empfing uns selbst und bat flehentlich darum, kein Aufsehen zu erregen.
    »Wo ist das Zimmer?«
    »Im siebten Stock. Nummer 143. Darf ich Sie hinaufbegleiten?«
    »Wenn Ihnen das besonderen Spaß macht«, antwortete ich.
    Es schien im Spaß zu machen, obwohl ich mir nicht erklären konnte, warum. Wir fuhren hinauf. Auf dem Gang stand ein Mann, dem man den Detective ansah. Er fragte, wer wir seien. Ein Blick auf meinen blaugoldenen Stern genügte, um ihn in Ehrfurcht erstarren zu lassen.
    »Ist Lieutenant Crosswing schon hier?«, erkundigte ich mich.
    »Nein, wir erwarten ihn
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