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0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten

Titel: 0241 - Der Teufel bündelt neue Blüten
Autoren: Der Teufel bündelt neue Blüten
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griff dem Bewusstlosen in die Tasche, aber außer Zigaretten, ein paar zerknitterten Geldscheinen und ein paar Silberstücken fand ich nichts, nicht einmal ein Taschentuch.
    Ich hätte den Kerl durch einen Streifenwagen abholen lassen können, und er wäre vom Schnellrichter zu ein paar Monaten verurteilt worden, aber das lohnte nicht. Ich kannte diese Sorte. Erfahren würde ich nichts von ihm.
    »Wo wohnt Carl Bush?«, fragte ich.
    Niemand antwortete. Alle zuckten die Achseln. Nur ein junger Bengel kniff das linke Auge zu und verdrückte sich nach draußen. Ich hatte verstanden, bezahlte meine Drinks und ging.
    Er schlenderte die Sherman Avenue hinauf und bog in die nächste Straße ein. Dort verschwand er in einem Hausflur.
    »Was zahlen Sie?«, Er grinste, als ich ihn erreicht hatte.
    Ich hätte ihn einfach unter Druck setzen können, aber ich wollte jedes Aufsehen vermeiden und so schnell wie möglich zu meinem Ziel kommen. Ich ließ ihn also fünf Dollar sehen, und das war augenscheinlich genug.
    »Biegen Sie rechts um und noch einmal rechts. Dann kommen Sie an den Carol Place. Es ist Nummer acht, ganz oben im fünften Stock. Sein Zimmer ist genau gegenüber der Treppe. Sie können es gar nicht verfehlen… Aber bitte verraten Sie mich nicht.«
    »Wo werde ich denn«, feixte ich.
    Ich hatte erfahren, was ich wollte.
    ***
    Carol Place acht unterschied sich in nichts von den übrigen Mietskasernen. Der Putz blätterte von den Wänden, und so sah das Haus aus, als habe es die Pocken. Im Eingang musste ich über ein paar kleine Mädchen hinwegsteigen, die die Stufen als Spielplatz benutzten, dann kletterte ich die steile-Treppe hinauf. Ich fand die Tür gegenüber der Treppe im fünften Stock. Ich stieß sie einfach auf.
    Charly Bush saß am Tisch vor einer halb vollen Ginflasche, hatte den Kopf auf die Arme gelegt und pennte. Ich rüttelte ihn an der Schlüter, mit dem einzigen Erfolg, dass er fast umgekippt wäre.
    Ich blickte mich um und sah in der Ecke die Wasserleitung, daneben hing ein vor Zeiten weiß gewesenes Handtuch. Ich drehte den Hahn auf, hielt es darunter und wickelte es um Bushs Kopf. Der stieß einen Schrei aus, fuhr hoch und sah mich an, als ob ich ein Gespenst wäre.
    »Wie kommen Sie hierher?«, fragte er und schleuderte das nasse Handtuch weit von sich.
    »Zu Fuß. Die Strecke vom SCHIMMEL bis hierher war zu kurz um deshalb den Wagen zu starten.«
    »Und was wollen Sie?«
    »Mich zuerst dafür bedanken, dass Sie mir diesen Schläger auf den Hals gehetzt haben. Gehört er vielleicht zum selben Verein wie die Leute, die Coster umgelegt haben?«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden. Ich kenne keinen Schläger, und ich habe Ihnen niemand auf den Hals gehetzt.«
    Ich kam einen Schritt näher und beugte mich vor.
    »Dann will ich Ihnen sagen, über was ich mit ihnen reden will. Sie hatten einen Freund Harry Coster. Dieser Freund war in Geldschwierigkeiten. Er war ein Mann, der wettete und spielte. Also ging er zu einem Wucherer und legte einen Pump an. Als er dann nicht zurückzahlen konnte und in Druck kam drehte er ein krummes Ding, und der Teufel soll mich holen, wenn Sie nicht wissen, was es war.«
    »Raus!« Es war, als ob er nach mir spucke.
    »Ich denke nicht dran. Ich finde es hier sehr gemütlich«, sagte ich ironisch, zog mir mit dem Fuß einen Stuhl herbei und setzte mich.
    Dann bot ich ihm eine Zigarette an, die er nicht haben wollte. Ich steckte mir selbst eine an.
    »Wer ist der Wucherer?«, fragte ich.
    »Ich weiß von keinem Wucherer. Ich weiß überhaupt nichts. Lassen Sie mich in Ruhe.«
    Ich griff über den Tisch hinüber und bekam ihn an Kragen. Ich zog ihn ganz nahe heran und sagte:
    »Du wirst mir jetzt sofort alles erzählen, sonst…«
    Ich blickte ihn drohend an. Endlich tat er den Mund auf.
    »Er brauchte Geld, einen Grand, den er beim Wetten verloren hatte und den lieh er sich.«
    »Gut, also er lieh sich einen Grand und weiter.«
    »Er konnte nicht pünktlich zurückzahlen. Er hatte gerade ein lausiges Pech im Spiel, und da der Geldverleiher seine Zinsen täglich berechnete, dauerte es nicht lange, bis aus einem Grand zwei geworden waren.«
    »Und?«
    »Kein und. Mehr weiß ich nicht.«
    Diesmal glaubte ich ihm.
    »Und wer ist der Wucherer?«
    »Werden Sie ihm sagen, von wem Sie es wissen?«
    »Ich bin doch kein Idiot. Wer ist es?«
    »Dan Sleuth. Wo er wohnt, weiß ich nicht. Er macht seine Geschäfte in der 118. Straße im WALFISCH.«
    Ich steckte meine
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