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0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
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schon brüllend heiß sein.
    Die meisten Gangster würden noch schlafen, sagte sich Jackson. Aber oben, auf Deck, musste eine Wache stehen. Und das war der Mann, den er suchen musste. Wenn es ihm gelang, die Wache zu überwältigen, konnte er sich in den Besitz einer Schusswaffe setzen. Und darauf kam es zunächst einmal an. Mit einer Pistole konnte man sich leicht eine zweite besorgen.
    Er huschte hinaus in den engen Flur und tappte auf Zehenspitzen zum Heck hin, wo die getäfelte, schmale Treppe emporführte. Noch bevor er sie erreicht hatte, hörte er hinter sich ein Geräusch. Eine Kajütentür ging auf. Zum Glück öffnete sich die Tür so, dass zunächst die Tür zwischen ihm und dem Mann war, der sie aufstieß. Jackson handelte blitzschnell. Er zog die nächste Tür auf 60 und huschte hinein. Der Zufall wollte es, dass er in die kleine, aber hochmodern ausgerüstete Küche kam. Er grinste, als er zwei angebrochene Whiskyflaschen entdeckte. Zunächst aber lauschte er erst einmal an seiner Tür. Den Schraubenschlüssel hielt er fest in der rechten Hand. Sollte jemand die Kombüsentür öffnen, würde es ihm leidtun.
    Draußen tappten Schritte vorbei. Jackson atmete erleichtert aus. Er trat an die kleine, chromblitzende Anrichte und nahm die Whiskyflasche in die linke Hand. Während er mit den Fingern den Hals umklammert hielt, schnippte er mit dem Daumen den Korken fort. Das war ein Kunststück, um das ihn schon viele beneidet hatten. Dabei war es gar nicht so schwer, wenn man erst einmal den Dreh raushatte.
    Er setzte die Flasche an den Mund und nahm einen gehörigen Schluck. Der Whisky brannte wohlig im Hals und im Magen. Jackson holte Luft und nahm einen zweiten Schluck. Teufel ja, tat das Zeug gut!
    Er genehmigte sich einen dritten Schluck, als er draußen Stimmen hörte.
    Er huschte ans Bullauge und riskierte einen Blick. Neben der Jacht lag ein verhältnismäßig großes Eingeborenenboot. Ein Farbiger saß darin und gestikulierte heftig.
    Das wäre nicht weiter verwunderlich gewesen. Wo in Afrika auch immer ein Schiff festmacht, im Nu werden ein paar neugierige Eingeborene mit ihren Booten da sein und die Hälse recken. Das gehört dazu.
    Aber da war etwas anderes, was Jackson von seinem Standort aus sehen konnte. Und das war ganz und gar nicht gewöhnlich…
    ***
    »Einer von uns muss an Bord«, sagte ich. »So schwierig das auch sein mag, aber es muss versucht werden.«
    »Warum?«, fragte der Captain.
    »Weil sie die Millionäre an Bord haben«, sagte ich. »Jedenfalls ist das anzunehmen.«
    Und unter den Millionären ist Phil, dachte ich, aber davon sagte ich nichts.
    »Trotzdem verstehe ich nicht…«, murmelte der Captain.
    Wir waren mit einem Hubschrauber gekommen und im nächsten Dorf gelandet. Der Captain hatte mit dem Häuptling ein Palaver abgehalten. Anschließend waren wir in einem anderthalbstündigen Marsch mit Trägern zur Küste marschiert. Und dort hatte man ein verhältnismäßig großes Boot aus einem Versteck geholt. Es lag in einer kleinen Bucht und war durch eine vorspringende Landzunge gegen Sicht von der Jacht her geschützt.
    »Einer muss an Bord«, beharrte ich. »Und zwar mit einer Waffe. Sonst wirft uns Lindser die Leichen der Millionäre der Reihe nach vor den Bug des Zerstörers, der von unserem Stützpunkt drüben in Marokko seit gestern Abend unterwegs ist. Wir müssen einen Mann an Bord bringen, der den Schutz von Lindsers Gefangenen übernehmen muss.«
    »Ich möchte wissen, wie Sie an Bord kommen wollen!«, sagte der Captain. »Wenn Sie es unbedingt versuchen wollen, soll es mir recht sein. Aber wie stellen Sie sich das vor?«
    Er fing an, mit dem Unterhäuptling zu palavern, der die Träger geführt hatte. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis der Captain sich wieder uns zuwandte.
    »Der Unterhäuptling sagt, wenn er eine Belohnung bekommt, rudert er das Boot bis an die Jacht heran und hält sich auch sonst an Ihre Weisungen.«
    Ich hatte wohl doch noch zu romantische Vorstellungen, als ich fragte: »Was für eine Belohnung soll es sein?«
    Die Antwort hätte ich genauso gut mitten in Manhattan kriegen können, denn sie lautete schlicht und einfach: »Geld!«
    Na, wir waren für unseren Trip natürlich mit einigen Geldmitteln ausgerüstet worden. Ich zählte ein paar Scheine heimlich in der Hosentasche ab und hielt sie dem Unterhäuptling hin. Er nahm sie, besah sie sich sehr gründlich und strahlte übers ganze Gesicht. Er fing ein neues Palaver an.
    »Okay, okay«,
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