Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
Vom Netzwerk:
ein, Sir!«, meldete die Ordonnanz.
    Blackford nahm das Blatt, las es und runzelte die Stirn.
    »Seltsam«, brummte er. »Sieht ja beinahe so aus, als ob da ein Schiff das Sternenbanner führte, das sich nicht gern von anderen amerikanischen Schiffen sichten lassen möchte. Vielleicht Spione…?«
    Er ließ die Frage in der Luft hängen, zog sich seinen Uniformrock straff und klopfte an die Tür zur Kabine des Admirals. Unter Zuhilfenahme des Funkspruchs der Gettisburgh setzte er einen neuen Funkspruch auf und ließ ihn senden.
    Nach einer weiteren Stunde traf beim FBI-Hauptquartier in Washington ein höherer Beamter des Marineministeriums ein und wurde zu einem der leitenden FBI-Leute geführt.
    »Das Marineministerium hat von einem seltsamen Vorfall auf hoher See Kenntnis erhalten«, sagte der Beamte. »Wir wären dem FBI dankbar, wenn Sie einige Ermittlungen für uns anstellen könnten. Das FBI ist doch für Spionage zuständig.«
    »Natürlich«, erwiderte der FBI-Mann. »Um was handelt es sich?«
    »Um eine Hochseejacht, die den Namen Bella Bianca trägt und das Sternenbanner führt. Der Eigner ist ein Industrieller namens Joseph Donald Towell. Dem Ministerium liegen keinerlei Unterlagen vor, die irgendetwas gegen diesen Mann enthielten. Trotzdem möchten wir gern wissen, ob der Mann einwandfrei ist, wann und mit welchem Ziel die Bella Bianca auslief und warum die Männer auf ihr mit Pistolen herumlaufen. Das ist nicht gerade üblich bei Hochseejachten.«
    »Wir werden Ermittlungen anstellen lassen«, versprach unser Mann. »Das Marineministerium wird umgehend von unseren Nachforschungen unterrichtet werden.«
    »Vielen Dank!«
    »Keine Ursache!«
    Genau vierzehn Minuten nach diesem Gespräch tickte im New Yorker FBI-Gebäüde der Fernschreiber. Nach weiteren zehn Minuten ließ mich Mr. High in sein Office rufen.
    »Sehen Sie sich das einmal an!«, sagte er und schob mir den aus dem Fernschreiber herausgerissenen Bogen hin.
    Ich zog ihn heran und las: »fbi Washington headquarter an fbi new york district stop ermittlungsersuchen wa/ ny/32 118/61 stop zugrunde liegender Vorfall wie folgt stop us-kriegsschiff sichtet auf hoher see jacht bella bianca stop jacht erwidert weder ueblichen flaggengruß noch funkgruß stop dreht eilig ab um naehere begegnung zu vermeiden stop jachtbesatzung bewaffnet stop spionageverdacht gegeben stop eigner jacht Joseph donald towell stop negatives material über towell hier nicht vorhanden stop ermittelt in Sachen towell und jacht stop namentlich folgende punkte stop…«
    Es folgte eine Aufzählung von Fragen, für die sich Washington besonders interessierte. Ich schob den Bogen über den Schreibtisch zurück und grinste breit: »Was für ein Spaß, Chef! In Washington zittern sie vor möglichen Spionen, und dabei haben sie uns endlich auf die Spur einer ganz gewöhnlichen Gangsterbande gebracht! Rufen Sie sofort Washington an! Wir müssen wissen, wo die Jacht gesichtet wurde und welchen Kurs sie hatte. Ich rufe inzwischen die Hafenbehörden an, wann die Jacht ausgelaufen ist. Warum haben wir eigentlich nicht selbst daran gedacht, dass es Jachten gibt?«
    Mr. High zuckte mit einem verlegenen Lächeln die Achseln.
    »Vermutlich, weil wir beide keine haben, Jerry.«
    Und damit hatte er Wohl den Nagel auf den Kopf getroffen.
    ***
    Fast vierundzwanzig Stunden später hockten wir am Rande des Flugfeldes auf einigen herumstehenden Kisten. Wir: das waren Jimmy Reads, Bill Rand und ich. Neben uns stand ein Captain von der Luftwaffe eines jungen afrikanischen Staates. Er war ungefähr in unserem Alter.
    »Sie müssen bald zurückkommen«, sagte er und unterdrückte ein Gähnen.
    Wir rauchten. Auch der Captain hatte sich unserer Zigaretten bedient, um die Müdigkeit ein wenig zu vertreiben. Im Osten dämmerte es goldig grau am Horizont empor.
    Und dann kamen sie wirklich. Eine Staffel Nachtjäger dröhnte von fern heran, ging in die Einflugkurve und senkte sich auf das Rollfeld. Der übliche Flughafenbetrieb setzte ein. Wagen fuhren hinaus zu den Maschinen.
    »Gehen wir in mein Office«, sagte der Captain. »Es wird ungefähr eine halbe Stunde dauern, bis die Aufnahmen entwickelt sind. Normalerweise dauert es noch länger, aber ich habe Anweisung gegeben, dass man sich beeilt.«
    Wir nickten und folgten ihm in sein Büro. Wir setzten uns. Er telefonierte mit irgendwem und bestellte Kaffee. Wenig später brachte ein Soldat das Gewünschte. Der Captain schenkte uns ein. Wir schlürften den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher