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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein
Autoren: Rolf Michael
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Wahre! Der Einzige! Der Mächtige! Blutsbruder der Dämonen und mächtiger Zaubermeister, vor dem die Kraft der Magier des Westens und die Hexenkunst der Schwarzzauberer des Ostens zunichte wurde. Ich bin der, der einst auf dem Krakenthron von Atlantis saß. Nach jahrtausendelangem Todesschlaf bin ich erwacht, um mein drittes Leben zu erfüllen. Und nun bin ich zu euch gekommen, um zu holen, was mein ist. Ihr könnt mir das Schwert nicht verweigern!«
    »Hast du das rechte Opfer bereit, das die Geister des Steines geneigt macht, dir das Schwert zu überlassen?« fragte der Opferpriester. »Denn dieser Jadestein ist unzerstörbar. Viele haben es versucht. Aber er tötet jeden, der ihn nur zu berühren wagt. Groß ist die Macht, die hier den Schutz des Schwertes übernommen hat. Bist du aber der Herr des Schwertes, dann wirst du wissen, wie du in ihren Besitz kommen kannst!«
    Im gleichen Augenblick schaltete sich Amun-Re in die Gedanken des Opferpriesters ein. Denn von etwaigen magischen Sperren, die um das Schwert gezogen waren, wußte er nichts. Einen normalen Stein zu sprengen, hätte keine Schwierigkeit bedeutet.
    Mit einem durch die Zähne gemurmelten Wort und eine imbedeutende Handbewegung konnte Amun-Re einem Berg befehlen, in sich zusammenzustürzen. Einen Stein, und sei er auch aus Jade, zu sprengen, war demnach für ihn keine Schwierigkeit.
    Aber da spürte er, einmal darauf hingewiesen, die magische Ausstrahlung des Steines ganz deutlich. Gut, daß er den Opferpriester hatte reden lassen. Eine Berührung des Jadesteines hätte üble Folgen für ihn haben können.
    Ein Opfer… ein Blutopfer… las Amun-Re in den Gedanken der Teufelsmenschen. Ein Blutopfer zu Ehren des Steingötzen über dem Jade-Sarkophag. Dann war das Schwert frei.
    Mit tückischen Augen hatte Amun-Re sofort sein Opfer ausersehen. Zu etwas anderem war der Schwächling nicht mehr nütze.
    »Ja! Das rechte Opfer ist zur Stelle!« rief Amun-Re. Sein ausgestreckter Arm wies auf Gonzales Morena.
    »Nein! Nein!« bibberte es von den Lippen des Verbrecherkönigs von Caracas.
    »Komm!« befahl Amun-Re. Er sprach nur das eine Wort. Aber gleichzeitig ließ er seinen Willen in das Innerste Morenas eindringen. Im selben Moment wurde der Waffenschieber ruhig. Er war sich nicht bewußt, daß er langsam durch die Reihen der zurückweichenden Teufelsmenschen nach vorne zum Altar wankte. Er nahm auch nicht wahr, daß ihn Amun-Re fast sanft auf die uralte Steinplatte drückte, in die tiefe Kerben zum Abrinnen des Opferblutes eingelassen waren.
    Sein Inneres war ruhig geworden. Ganz ruhig. Er wollte schlafen. Nur schlafen. Denn er war so entsetzlich müde…
    Gonzales Morena spürte nicht, wie der Tod ihn ereilte…
    ***
    »Wir sind am Ziel!« wies Professor Zamorra auf die Pyramide. »Jetzt geht es hart auf hart!«
    »Wirklich sehr ärgerlich, daß wir außer den Macheten keine Waffen mitgenommen haben!« schimpfte Roger Benjamin Stanton.
    Carsten Möbius sagte nichts. Aber seine Finger glitten unter seine abgewetzte Jeans-Jacke. Beruhigend spürte er das Metall des kleinen Revolvers, den er Pancho Menardo, dem Capitano, abgehandelt hatte.
    Ein solcher Engelmacher verlieh ihm immer Sicherheit. Den anderen hatte er bisher nichts von der Waffe erzählt.
    »Das ist der Joker, den ich setzen werde!« nahm er sich in Gedanken vor. Dann folgte er Professor Zamorra und Michael Ullich, die schon die Stufen der Pyramide emporhasteten.
    Keuchend erreichten sie die obere Plattform.
    »Da rein!« wies Professor Zamorra auf die gähnende Tür.
    Mit blanker Machete verschwand der Meister des Übersinnlichen als erster in der schwarzen Öffnung…
    ***
    »Das Opfer ist vollbracht!« hallte Amun-Re’s Stimme durch den Raum.
    »… ist vollbracht… vollbracht…!« hallte das Echo nach.
    »Zu eurer Ehre, ihr Geister des Steines und Wächter des Schwertes wurde es vollbracht. Ihr seid nun frei und könnt von dannen ziehen. Denn der Herr des Schwertes ist gekommen. Gebt es mir heraus. Das Schwert Gwaiyur gehört mir!«
    Da wurde der Tempel wie von einem überirdischen Singen erfüllt.
    »Die Geister…!« raunte es ringsum bei den Teufelsmenschen. »Die Geister erkennen ihn als den Herrn des Schwertes… !«
    Hinter Amun-Re begann der Jadestein zu glühen. Erst dunkelrot. Dann wurde das Rot immer heller, bis es im grellen Weiß strahlte.
    Alles aber überglänzte die Aureole, die das Schwert umgab. Die Teufelsmenschen schlossen die Augen, um von dem gleißenden Licht nicht
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