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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein
Autoren: Rolf Michael
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materialisiert.
    »Gunnar!« fauchte der Herrscher des Krakenthrones, als er vor sich die Gestalt des Kriegers sah, der vor zwölftausend Jahren seinem Leben ein Ende setzte. »Aber ohne deine Schwerter bist du machtlos!«
    Ullich-Gunnar antwortete nicht. Ein Fauchen, wie es ein Tiger ausstößt, wenn er seine Beute schlägt, dann ließ er die Klinge durch die Luft wirbeln.
    Lichtkaskaden flammten durch den Raum. Funken sprühten, als die Klingen zusammentrafen.
    Dann schien es, als sei die Machete aus Glas gewesen. Splitter stäubten herab, während der tobende Barbarenkrieger mit dem muskulösen Körper und dem langwallenden Blondhaar nur noch das Heft in der Hand hielt.
    »Crom verfluche es!« schrie er und schleuderte den nutzlosen Griff Amun-Re entgegen. Geschickt wich dieser aus.
    »He! He!« kam Amun-Re’s meckerndes Lachen. »Die Mächte der Finsternis meinen es gut mit mir. Die beiden Gegner, die mir am meisten geschadet haben sind in meine Gewalt gegeben. Sie sind hilflos! Es wird ein großes Opfer für meine Götter. Denn ihre Seelen sind stark. Und sie werden Tsat-hogguah Kraft geben, in dieser Welt zu erscheinen. Dann aber ist der Tag gekommen, wo die Große Brücke geschlagen und das Hohe Tor errichtet wird. Die Waage des Schicksals wird sich senken. Die Welt, diese Galaxis, der ganze Kosmos wird von einem Menschen regiert. Von Amun-Re!«
    »Vorher erwürge ich dich mit bloßen Händen!« brüllte Ullich-Gunnar.
    »Du bist der erste, dem ich Gwaiyur ins Herz senke!« versprach Amun-Re. »Ich spüre es - meine Götzen sehen diesen Kampf. Und sie eilen herbei, ihren Diener zu unterstützen.«
    »Herbei! Herbei, ihr Herren der Schwärze. Heute ist der Tag, von dem die Alten raunten. Heute wird Tsat-hogguahs Reich auf Erden errichtet. Heute werden die Spuren des Lichts auf dieser Welt endgültig getilgt. Herbei! Herbei! Helft mir, daß sich die Waage des Schicksals endgültig senke!«
    Etwas wie ferner, verhaltener Donner schien durch den Tempel zu grollen. Dann, wie unscharfe Projektionen, erkannte Professor Zamorra Gestalten des Wahnsinns, die als Schemen durch den Raum schwebten.
    »Gib uns ihr Blut zu trinken, Sklave! Gib uns ihr Blut. Dann werden wir leben. Dann können wir dir beistehen!«
    »Um Gottes willen!« hauchte Professor Zamorra und preßte Nicole an sich. »Amun-Re’s Blutgötzen aus dem alten Atlantis. Und sie sehen so aus, wie sie in der verbotenen Schrift von Meridar beschrieben sind. Sieh, da ist Grohmhyrxxa, das Monster mit dem Fliegenkopf, der Dämon, der zu besiegen, aber nicht zu töten ist. Und dort, in dessen Körper sich die unzähligen Leiber verdammter Kreaturen winden. Das ist Yob-Soggoth, der Vielgestaltige. Da, die häßliche Kreatur mit dem Papageienschnabel…«
    »Die Blutgöttin Jhil!« hauchte Nicole Duval.
    »Aber da, dieses Wesen in der Krötengestalt, das ist das Abbild des Tsat-hogguah, wie er sich den Menschen zeigt. Und diese perverse Karikatur auf den menschlichen Körper ist Muurgh, Amun-Re’s Blutsbruder im Reich der Dämonen!«
    »Ist es vorbei?« fragte Nicole. »Müssen wir wirklich unterliegen?«
    »Wenn wir sterben, dann im Kampf!« straffte sich Professor Zamorra und schob Nicole hinter sich. »Wir sind noch nicht ganz waffenlos!«
    Mit einem Ruck riß er Ollam-ongas Ju-Ju-Stab vom Gürtel.
    »Noch hast du nicht gesiegt, Amun-Re!« rief er.
    »Nein… noch nicht, Zamorra!« grinste Amun-Re. »Aber bald. Sieh, wie dein junger Freund stirbt!«
    Michael Ullich achtete nicht auf die Worte. Er sah auch nicht das von oben heruntersausende Schwert des Zauberers. Er sprang den Magier mit vorgestreckten Armen an.
    Dann geschah alles im Bruchteil einer Sekunde.
    Nicole hatte die Augen geschlossen als sie sah, daß Gwaiyur den blonden Jungen im nächsten Moment von oben bis unten spalten mußte.
    In diesem Augenblick erklang ein Harfenton.
    Und in den Händen Gunnar-Ullichs materialisierten die beiden Schwerter. In seinen Händen durch Zufall gekreuzt, bildeten sie einen Schutz.
    Gwaiyur prallte genau an den Punkt, wo sich Gorgran, das Schwert, das durch Stein schneidet und Salonar, das Drachenschwert, kreuzten.
    Ein schrilles Kreischen erscholl, als die Zauberwaffen zusammenklirrten.
    Amun-Re’s Gesicht verfärbte sich. Der Triumph wich aus seinen Augen.
    Und dann sah auch er die Erscheinung im grünen Gewand mit dem pelzverbrämten, goldfarbenen Umhang. Professor Zamorra wußte sofort, daß er jener Macht gegenüberstand, die ihm schon einmal im Kampf gegen
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