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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette
Autoren: Larry Brent
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könnte in einem
Zusammenhang stehen. Das hört sich mehr als unwahrscheinlich an.«
    Er reichte ihr die Zeitung, damit sie den Bericht genauer lesen
konnte.
    »Glauben Sie an Seeschlangen oder andere Seeungeheuer?« fragte sie
unvermittelt. Ihre Stimme klang eigenartig nuanciert. Das Gespräch mit der
Fremden entwickelte sich in einer Richtung, die Larry eigentlich gar nicht
angestrebt hatte. Normalerweise ging die Initiative zu einem Gespräch von ihm
aus, und wenn es sich um eine Dame - und dann noch um eine so attraktiv aussehende
- handelte, dann entwickelte sich das Gespräch meistens zu einem Flirt.
    Aber im Augenblick war Larry nicht zum Flirten aufgelegt. Zu viele
andere Gedanken beschäftigten ihn.
    X-RAY-3 sah sie voll an. »Wie kommen Sie darauf?« fragte er, statt
eine Antwort zu geben.
    Es gibt
bestimmt viele Dinge auf dieser Welt, die man noch nicht erforscht hat.«.
    »Da muß ich Ihnen zustimmen.«
    Die
unerforschten Meerestiefen zum Beispiel. Seefahrer fr ü herer Zeiten berichteten immer von
geheimnisvollen Wesen und fremdartigen Ungeheuern.«
    »Aber in
neuerer Zeit - auf Ozeanriesen und Luxusdampfern etwa - hat man sie noch nie
gesehen. «
    »Diese Schiffe fahren normale Routen ... «
    »Hm.« Larry mußte ihr abermals zustimmen. »Sie sind erstaunlich
gut orientiert.«
    »Ich war als Stewardeß über ein Jahr auf einem Linienschiff, das
die Strecke Amerika-Europa befuhr.«
    »Interessant. Und vor dem Wasser hatten Sie keine Angst?« fragte
er lächelnd.
    Sie lächelte zurück. Ihre weißen Zähne schimmerten wie Perlen.
Eine leichte Röte überzog ihr hübsches, ebenmäßiges Gesicht. »Nein. Weniger
jedenfalls als vor der Luft. Die hat ja bekannterweise keine Balken ... «
    »Das Wasser auch nicht.«
    »Wenn eine Maschine runterfällt, dann ist es garantiert aus.«
    »Aber es kommt selten vor.«
    »Wenn ein Schiff sinkt, dann gibt es Schwimmwesten mit
Rettungsbooten, Die Überlebenschance ist also noch vorhanden. Und ein gewisses
Maß an Sicherheit gibt mir Ruhe.«
    »Dann wäre ich an Ihrer Stelle von Los Angeles nach New York mit
dem Schiff gefahren«, flachste Larry.
    »Ich habe kein Schiff mehr bekommen«, lachte sie. Das Girl an
seiner Seite taute auf wie ein Eisrest unter den ersten Strahlen der wärmenden
Frühlingssonne. Der Charme Larry Brents hatte auf das scheue Girl eine ähnliche
Wirkung. Nach dem Gespräch der letzten Minuten fühlten sie nicht mehr, daß sie
sich eigentlich fremd waren.
    »Aber wir schweifen ab, Mr. Brent«, sagte sie, nachdem er sich
vorgestellt hatte und damit einen Schritt weiterging. Sie hieß Angela. Der Name
paßte zu ihr. Etwas Engelhaftes strahlte sie aus. Aber es konnte auch ein Engel
mit den verborgenen Talenten eines Vamps sein. So ganz sicher war sich Larry
noch nicht. Angela war ein angenehmes Rätsel an seiner Seite während des Fluges
nach New York.
    »Kommen wir noch mal auf die Seeungeheuer zurück. Nehmen wir an,
es gibt welche, auch wenn Sie und ich noch keines gesehen haben.«
    »Wer sagt Ihnen, daß ich noch keines gesehen habe?« warf Larry
ein, ehe sie weitersprechen konnte.
    Angela ging auf die letzten Worte Larry Brents nicht ein.
Wahrscheinlich glaubte sie, er hätte nur eine scherzhafte Bemerkung gemacht.
Mit ernster Miene fuhr sie fort: »Ich jedenfalls kenne jemand, der behauptet,
einmal eine Seeschlange beobachtet zu haben. Und ich weiß, daß dieser Mann, der
Koch auf dem Dampfer, mit dem ich fuhr, alles andere als ein Lügner und ein
Aufschneider ist. Sein Name war Patrick. Ein Farbiger. Ein gottesfürchtiger
Bursche, der keiner Fliege etwas zuleide tat. Einmal nachts, als er nicht
schlafen konnte, machte er einen Spaziergang über das Promenadendeck. Keine
Menschenseele weit und breit. Das Schiff war auf automatische Steuerung eingestellt,
der wachhabende Offizier kontrollierte den Kurs nur gelegentlich. Während der
Offizier auf der Kommandobrücke stand, hockte Patrick etwa hundert Meter
entfernt in einem Liegestuhl am Heck des Schiffes und blickte auf das
spiegelglatte Meer und den Glanz der Sterne, die sich in dem tintenschwarzen
Wasser spiegelten.
    Patrick war hellwach. Das muß ich unbedingt noch hinzufügen. Er
stand auch nicht unter dem Einfluß von Alkohol. Der Koch wurde auf eine
Bewegung im Wasser aufmerksam. Aber im ersten Moment war er der Meinung, daß es
ein paar Haie seien, oder vielleicht ein Wal. Aber dann trat etwas ein, was ihn
aufschreckte. Patrick glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als ... «
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