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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette
Autoren: Larry Brent
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attraktiven,
hübschen Nachbarin war so kurz geschnitten, daß es auch nichts mehr nützte,
wenn sie mit zarten Fingern den Rocksaum herunterzog. Die Hälfte ihrer
wohlgeformten Schenkel lag sowieso frei.
    Die Gangway wurde eingezogen, das Flugzeug rollte langsam der
Startbahn entgegen, und vor den Passagieren leuchteten die beiden Schildchen
auf: »Fasten seatbelts please« - »No smoking«.
    Die Maschine beschleunigte rasch und gewann schnell an Höhe.
    Obwohl er die Zeitung las, merkte er, daß seine Nachbarin den Atem
anhielt. »Es ist alles halb so schlimm«, sagte er leise und wandte ihr sein
Gesicht zu. »Sie fliegen wohl das erstemal?«
    Sie sah trotz
ihrer bronzefarbenen Hauttönung ein wenig blaß um die Nase aus. Wortlos nickte
sie.
    Larry wollte das Gespräch weiterspinnen, aber eine Schlagzeile zwischen
den Berichten aus aller Welt fesselte minutenlang seine Aufmerksamkeit:
     
    Rätselraten
um herrenlose Segelboote
     
    Der
Fall des spurlos verschwundenen englischen Weltumseglers Donald Jonkers ist
inzwischen noch rätselhafter geworden. Am Freitagabend gab die britische
Schiffahrtsagentur Lloyds bekannt, daß zwischen dem 1. und 9. November noch
zwei weitere herrenlos treibende Boote im Atlantik und im Pazifik gemeldet
wurden. Am 2. November meldete das britische Motorschiff Hurrican vor der K ü ste von Nordwestafrika ein zwanzig Meter langes Boot, das kieloben
auf dem Wasser trieb. Am 4. November meldete ein britischer Dampfer im
Pazifischen Ozean die Sichtung einer kleinen Jacht, die offenbar mit
automatischer Steuerung segelte. Im Cockpit war niemand zu sehen. Am 7.
November fischte das Motorboot Polar Star die einmastige schwedische Jacht
Solveig aus dem Wasser des Mittelpazifik. Das Boot war herrenlos, aber sonst in
tadelloser Ordnung. Ebenfalls vom 7. stammt die Nachricht des englischen
Dampfers Kartanaxa, der nur tausend Meilen von der amerikanischen Küste
entfernt auf das offenbar mit automatischer Steuerung treibende Segelboot
Discover II stieß. Von der Zweimann- Crew Jack Sullivan und John Henriks war
nichts zu sehen. Das nur sieben Meter lange Boot befand sich in tadellosem
Zustand. Nichts wies auf äußere Beschädigungen hin. Ob es irgendeinen
Zusammenhang zwischen den einzelnen Sichtungen gibt, weiß man noch nicht.
Experten halten es nicht für möglich. Das Rätselraten wird um so größer, weil
Jack Sullivan und John Henriks unmittelbar vor dem Abschluß ihrer Weltumseglung
standen. Aufgrund der Position, die die Kartanaxa mitteilte, steht fest, daß in
diesem Gebiet während der letzten vierzehn Tage kein schlechtes Wetter
herrschte...
     
    Larrys Lippen wurden zu einem schmalen Strich.
    Jack Sullivan verschwunden? Er hatte den wagemutigen Weltumsegler
noch verabschiedet.
    Sullivan war ein Freund von ihm, gemeinsam hatten sie die
Pflichtjahre in der Army in Deutschland verbracht. X-RAY-3 hatte sich zufällig
in Italien aufgehalten, als er erfuhr, daß die Discover II vor Genua auslaufen
sollte. Er war dorthin gefahren und hatte noch ein paar Worte mit Sullivan
gesprochen. Das lag schon über zwei Jahre zurück. In der Zwischenzeit hatte er
Tonbandbriefe von der Südspitze Afrikas, von Papeete, Moorea, Noumea und den
Galapagosinseln erhalten. Wo Sullivan vor Anker gegangen war, hatte er Post
aufgegeben und entgegengenommen.
    Und diesen Mann sollte es nicht mehr geben?
    Larry Brent war minutenlang wie betäubt.
    Langsam wandte er den Kopf. Die Maschine lag wie ein Brett in der
Luft, die Leuchtschrift vor ihm war erloschen, aber er bemerkte es nicht.
    Er wandte seiner dunkelhäutigen Nachbarin den Kopf zu und meinte:
»Fliegen ist eine ziemlich sichere Angelegenheit, Miss. Es passieren weitaus
mehr Autounfälle ... «
    »Und Unfälle mit Segelschiffen«, bekam er merkwürdigerweise zur
Antwort. Das Girl hatte von der Seite den Bericht mitgelesen. »Was bewegt Sie
eigentlich so sehr dabei?«
    Er bewunderte ihre Beobachtungsgabe. »Die beiden Männer von der
Discover II kannte ich. Einer von ihnen war mein Freund.«
    Sie nickte. »Ja, dann verstehe ich Sie. Aber als sie die Reise
antraten, mußten sie wissen, was sie da unternahmen.«
    »Über das tödliche Risiko war sich jeder im klaren. Und doch
glaubte niemand an den Ernstfall. Außerdem gibt die Art und Weise, wie Sullivan
und sein Begleiter verschwanden, selbst Experten Rätsel auf. Niemand kann sich
die Sache erklären. Auch das Verschwinden anderer Segelboote - Tausende und
aber Tausende Meilen von der Sichtstelle entfernt -
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