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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette
Autoren: Larry Brent
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der Besatzung denken. So etwas geht
einem immer an die Nieren«, murmelte er. »Aber lassen wir dieses Thema jetzt.
Wir können nichts an dem ändern, was geschehen ist.«
    Er brachte es in der Tat fertig, sie abzulenken. Auf den sauberen
Planken des Decks lagen sie nebeneinander. Eine frische Brise blies über sie
hinweg und kühlte ihre von der Sonnenbestrahlung erhitzten Körper.
    Chantelle und Ryan unterhielten sich leise, tauschten
Zärtlichkeiten aus und küßten sich. Chantelle fielen in der Wärme die Augen zu.
Arme und Beine von sich gestreckt, ließ sie die Sonnenstrahlen auf sich wirken.
Da Ryan wußte, daß das Inselmädchen am liebsten oben ohne sonnenbadete, öffnete
er den Verschluß ihres BH. Benommen und schläfrig drehte er die seufzende
Chantelle zur Seite, streifte ihr das winzige Kleidungsstück ab und legte es
vorsichtig neben sie.
    Ehe er sich
versah, umklammerten die Arme Chantelles seinen Hals und zogen ihn mit sanfter
Gewalt nach unten.
    Du bist
wirklich zärtlich«, murmelte sie mit leiser Stimme. »Aber wenn du das nächste
Mal den Verschluß meines BH öffnest, dann zwick mich bitte nicht in die Haut.
Das ist dein Schicksal, Ryan.«
    Sie preßte ihren heißen Mund auf seine Lippen und unterdrückte
damit jeden Protest.
     
    ●
     
    Eine leichte Dämmerung
zeigte sich, als Chantelle endlich eingeschlafen war. Mit offenen Augen lag
Sanders neben ihr und starrte sinnend in den Himmel. Eine dünne Wolkendecke zog
vom Westen her. Der Wind war während der letzten Stunden nicht stärker
geworden. Mit gleichbleibender Fahrt bei leicht bewegter See glitt die Orpheus
durch das nasse Element. Bei dieser Windstärke benötigte das Schiff rund vier
Tage, um Land zu erreichen.
    Leise erhob Ryan Sanders sich. Diesmal bemerkte die Schlafende
nicht, wie der Australier sich entfernte. Er suchte die Kabine auf. Die riesige
Muschel lag unberührt an dem Fleck, wo er sie hingelegt hatte. Auf seiner
Schlafstelle. Daneben das Logbuch.
    Ryan knipste die Lampe an. Den Strom hierzu lieferte ein mit
Dieselöl getriebener Dynamo.
    Hauptsächlich interessierten den jungen Australier die
Eintragungen der letzten Tage.
    Er hoffte, hier einen Hinweis auf das zu finden, was sich an Bord
ereignet hatte. Vielleicht eine Andeutung, Symptome einer unbekannten
Krankheit.
    Aber nichts dergleichen! Regelmäßige Eintragungen schilderten die
Tage auf See - ohne besondere Ereignisse. Weiter zurückblätternd stellte er
fest, daß die Zweimann-Crew noch vor einem halben Jahr der Inselwelt von
Polynesien und Melanesien einen Besuch abgestattet hatte. Dort hatte Sullivan
die ungewöhnliche Muschel gefunden. Irgendwo auf einem nicht näher
gekennzeichneten Korallenriff, wo sie einige Tage verbracht hatten.
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel mußte das Unheimliche über
Sullivan und Henriks hereingebrochen sein. Die letzte Eintragung war sechs Tage
alt. Zu diesem Zeitpunkt lebten Sullivan und sein Partner noch. Eine
Weltumseglung hatte ein rätselhaftes, unheimliches Ende gefunden.
    Immer wieder machte sich der Australier Gedanken über die Probleme
und versuchte, die Fragen zu klären. Hier mußten sich Spezialisten einschalten.
Es ging über sein Begriffsvermögen, daß zwei Körper innerhalb von sechs Tagen
bis auf den blanken Knochen zerfallen konnten - und nicht das geringste
Anzeichen von Verwesung zu erkennen war!
    Er öffnete die Kamera, entnahm ihr den Film und drehte die Spule
sekundenlang gedankenverloren zwischen den Fingern. Seine Kabine grenzte an
eine kleine Dunkelkammer, wo er seine Fotos zu entwickeln und zu bearbeiten
pflegte, wenn er längere Zeit auf Reisen war. Es juckte ihn in den Fingern, den
Film ins Entwicklungsbad zu stecken, aber dann unterließ er es. Chantelle
entging nichts. Sie würde die Bilder zu sehen bekommen. Er konnte es nicht vor
ihr verbergen, wenn er in der Dunkelkammer arbeitete. Chantelle war neugierig.
    Er verstaute den belichteten Film in einer Lade eines schmalen
Einbauschrankes, zwischen Fotopapier und anderen Utensilien. Dann kümmerte er
sich ein letztes Mal um die Segel der Orpheus, stellte sie auf automatische
Steuerung und suchte abermals seine Kabine auf. Chantelle lag noch immer auf
den warmen Planken und schlief Er selbst war von einer unerklärlichen inneren
Unruhe erfüllt, fühlte sich matt und gereizt zugleich. Es schien, als habe sich
mit seiner Rückkehr von der Discover II etwas bei ihm verändert.
    Stöhnend warf Ryan sich auf die Liege, rollte sich ruhelos auf die
Seite,
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