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024 - Die Rattenkönigin

024 - Die Rattenkönigin

Titel: 024 - Die Rattenkönigin
Autoren: Dämonenkiller
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ließen sofort ein Seil in die Tiefe. Inzwischen seilten sich auch Pioniere von anderen Hubschraubern ab und versorgten alle vier Seiten des Daches mit Flaschenzügen. Man wollte die Eingeschlossenen zuerst auf das Dach holen und von dort mit den Hubschraubern wegbringen.
    Zuerst unternahmen die Ratten nichts gegen diesen Rettungsversuch, doch nachdem etwa ein Dutzend der Eingeschlossenen gerettet worden war, kam es zu den ersten Zwischenfällen.
    Dorian kniete am Dachrand und blickte hinunter. Gerade wurde ein etwa zehnjähriges Mädchen mit ihrem Hund im Arm heraufgezogen. Plötzlich klirrte eine Fensterscheibe in einer der oberen Etagen. Eine Ratte sprang heraus und schoß knapp an dem Mädchen vorbei. Weitere Ratten folgten. Zwei davon verbissen sich in den Kleidern des Mädchens. Es schrie und weinte und schlug verzweifelt um sich. Der Hund bot den Ratten einen erbitterten Kampf, doch dann fiel er mit ihnen in die Tiefe. Als Dorian das Mädchen auf das Dach holte, weinte es hemmungslos über den Verlust des Tieres.
    Die Rettungsaktion wurde immer schwieriger, weil sich die Ratten aus den Fenstern auf die Menschen stürzten. Einige erlitten dabei nicht unerhebliche Verletzungen, aber Todesopfer waren keine zu beklagen. Und es gelang schließlich, alle Eingeschlossenen lebend auf das Dach zu holen. Mehr als die Hälfte war in anderen Hubschraubern fortgebracht worden; die letzten achtzehn wurden im Laderaum des »Whirlwind« untergebracht.
    Gerade als der Hubschrauber des Dämonenkillers mit den Geretteten vom Dach abhob, begann sich das Bürohaus zur Seite zu neigen. Aus der Luft sahen sie, wie der Straßenbelag rund um das Gebäude herum sich zu bewegen begann. Die Ratten hatten das Fundament unterhöhlt. Das Bürohaus stürzte mit donnerndem Getöse in sich zusammen.

    »Das ist das Haus, das Sie meinen«, sagte der Pilot.
    Dorian war zu ihm in die Kanzel geklettert. Aus der Luftperspektive hätte er Anselm van Riems' Haus nicht wiedererkannt – und nicht nur deshalb, weil es förmlich unter Rattenkörpern begraben war. Tausende dieser schrecklichen Biester hatten das gesamte umliegende Gebiet erobert. Sie hockten auch auf den Bäumen. Auf dem Dach des Hauses war kein Fußbreit Platz mehr. Ein Wunder, daß das Dach dieser Belastung standhielt.
    Dorian setzte sich über Funk mit Kommissar Rejnbrink in Verbindung. »Ist van Riems noch im Haus?« erkundigte sich der Dämonenkiller.
    »Ja«, kam die Antwort aus dem Lautsprecher des Funksprechgerätes. »Er und seine Verlobte, Julie Hanegem.«
    »Verdammt!« entfuhr es Dorian. »Wieso haben Sie mir nichts davon gesagt? Ich dachte, Sie würden alles unternehmen, um die beiden herauszuholen?«
    »Habe ich auch«, erwiderte Rejnbrink müde. »Ich habe wirklich alles versucht, aber die Ratten haben alle Rettungsversuche vereitelt. Sie bewachen die beiden wie einen Schatz. Es gelang uns nur, den beiden ein Funksprechgerät durchs Fenster zu werfen, so daß wir wenigstens Verbindung zu ihnen haben. Sie sind beide wohlauf. Es geht ihnen gut – den Umständen entsprechend wenigstens.«
    »Es muß doch eine Möglichkeit geben, die beiden fortzubringen. Zumindest das Mädchen. Ratten-Jenny haßt sie besonders.«
    »Fangen Sie schon wieder damit an! Sie haben mir versprochen …«
    »Schon gut. Ich werde meine Zunge künftig im Zaume halten. Aber Sie haben mir auch etwas versprochen, Kommissar.«
    »Ich habe wirklich alles versucht, die beiden zu retten.«
    »Sie hätten ein Panzerfahrzeug einsetzen sollen. Damit müßte es möglich sein, bis zum Haus vorzudringen. Sie müssen mir ganz einfach glauben, daß Anselm die Wurzel allen Übels ist.«
    »Ich versuche es noch einmal von der Luft aus«, erwiderte Rejnbrink erschöpft.
    »Wenn Sie keinen Erfolg haben, dann nehme ich die Sache in die Hand. Einverstanden?«
    »Sie glauben wohl, ohne Sie geht es nicht, wie?«
    »Ich will nur, daß Sie es mich auf meine Art und Weise versuchen lassen. Ich glaube, die richtige Methode zu kennen, um diesem Spuk ein Ende zu bereiten.«
    »Und die wäre?«
    Dorian hätte beinahe gesagt, daß man versuchen müßte, mit Anselms Hilfe direkt an Ratten-Jenny heranzukommen – wenn man sie tötete, dann wären die Ratten führungslos –, aber er besann sich noch rechtzeitig. »Wenn es nicht anders geht, müssen wir van Riems opfern. Damit können wir hundert anderen das Leben retten. Verlangen Sie keine Einzelheiten. Sie würden mir doch nicht glauben. Also, wie ist es? Wenn Sie keinen Erfolg
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