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024 - Die Rattenkönigin

024 - Die Rattenkönigin

Titel: 024 - Die Rattenkönigin
Autoren: Dämonenkiller
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verlieben«, keifte Arline. »Sie gehört zu den Ratten. Und sie hätte bei diesen bleiben sollen.«
    Coco war enttäuscht. Sie hatte erwartet, daß Arline für Ratten-Jenny Partei ergreifen würde, doch genau das Gegenteil war der Fall.
    Arline klopfte weiter mit dem Stock auf den Boden, in einem ständig sich wiederholenden Rhythmus. War das ein Kode für die Ratten im Keller? Coco taumelte auf einmal, als würde sie einen Schwindelanfall bekommen. In den Wänden krachte es bedrohlich. Staub rieselte von der Decke.
    »Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu«, meinte Cohen.
    Arline kicherte. »Die Ratten sind unersättlich. Sie werden Borvedam dem Erdboden gleichmachen, bis kein Stein mehr auf dem anderen steht.«
    Die Balken des Fachwerkhauses ächzten. Die eine Wand bekam Sprünge. Der Bretterboden senkte sich. Cohen und Coco standen für einen Moment wie erstarrt da. Chapman reagierte sofort.
    »Die Ratten unterhöhlen das Haus!« rief er so laut er konnte und sprang vom Tisch.
    Arline kam auf die Beine und hämmerte nun wie verrückt mit ihrem Stock auf den Holzboden. Da kam Bewegung in Cohen. Er packte die Alte am Arm und zerrte sie zur Tür. »Raus hier!«
    Plötzlich stürzte ein Teil des Bodens krachend ein. Die eine Wand bekam einen handbreiten Sprung. Cohen hatte die Tür aufgerissen und stürzte mit Arline, die hysterisch lachte, in die Diele hinaus. Coco und Chapman folgten ihm. Sie waren kaum am Ausgang, als die Treppe zum Obergeschoß in den Keller hinunterstürzte. Das ganze Haus wankte. Als sie im Garten waren, stürzte eine Seitenfront des Hauses ein. Das Dach neigte sich langsam zur Seite und brach unter ohrenbetäubendem Getöse zusammen. Coco sah, wie Arline sich von Cohen losreißen konnte und in der Staubwolke verschwand, die sich schnell über den Garten ausbreitete. Coco sprang ihr nach. Sie hatte die Alte bald eingeholt, packte sie an der Schulter und wirbelte sie herum.
    »Sie wollen es ja nicht anders, Arline«, sagte Coco wütend und fixierte den Blick der Alten. »Ich muß Sie hypnotisieren, damit Sie nicht wieder zu flüchten versuchen.«
    Arline murmelte aufgeregt. Ihr Unterkiefer machte mahlende Bewegungen. Coco sah ihr tief in die Augen. Sie drang immer tiefer in sie ein, bis sie auf einmal das Gefühl hatte zu versinken. Arlines Augen waren bodenlos. Coco griff haltsuchend um sich. Sie verlor die Orientierung, fiel immer tiefer – und dann wurde sie von einer gefräßigen, grenzenlosen Schwärze verschluckt.
    Als sie wieder zu sich kam, stand Cohen über sie gebeugt. Hinter ihm sah sie fremde Gesichter, die neugierig gafften. Coco erhob sich. Sie war immer noch schwach auf den Beinen. Sie blickte zum Haus hinüber. Es waren nur noch einige Mauerreste davon übrig. Die Ratten hatten ganze Arbeit geleistet.
    Cohen führte sie aus dem Kreis der Neugierigen.
    »Was war denn mit dir los?« erkundigte er sich.
    »Ich wollte Arline mit einem Bann belegen«, sagte Coco verständnislos. »Aber statt dessen wurde ich beeinflußt. Arline muß eine starke übersinnliche Begabung haben. Sie reflektierte meine hypnotischen Impulse wie ein Spiegel.«
    Wer war Arline wirklich? Welches Ziel verfolgte sie?

    Zwei Tage später waren die meisten Bewohner von Borvedam evakuiert, aber es gab noch einige hundert, die in ihren Häusern eingeschlossen waren und von den Ratten belagert wurden. Andere wiederum weigerten sich, ihren Besitz aufzugeben und verbarrikadierten sich vor den Rettern in ihren Wohnungen.
    Borvedam sah aus wie ein Schlachtfeld: überall eingestürzte Häuser, die Gärten waren von den Ratten förmlich umgegraben worden.
    Längst schon hatte das Militär das Kommando über das Notstandsgebiet übernommen. Pioniereinheiten waren im ständigen Einsatz, um die Eingeschlossenen zu retten oder um evakuierte Gebiete mit Flammenwerfern, Rattengiftspritzen und Gasgranaten zu säubern. Aber all diese Maßnahmen waren nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Denn die Ratten zogen sich aus den evakuierten Gebieten zurück und unternahmen alles, um die Rettung der Eingeschlossenen zu erschweren. Es hatte den Anschein, als besäßen sie genügend Intelligenz, um die Maßnahmen der Truppen vorauszusehen und sich darauf einzurichten.
    Dorian und seine Gefährten wußten natürlich, daß Jenny hinter den Aktionen der Ratten stand, doch hüteten sie sich, die Soldaten darauf aufmerksam zu machen. Sie waren froh, daß man ihnen Plätze in einem Rettungshubschrauber zugebilligt hatte, so daß sie
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