Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0239 - Das Erbe des Zauberers

0239 - Das Erbe des Zauberers

Titel: 0239 - Das Erbe des Zauberers
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
abgrundtiefe Bosheit, die von der Gestalt ausging, ließ selbst den Fürst der Finsternis in seiner fürchterlichsten Erscheinung erträglicher werden.
    Es war der Körper eines Menschen, nur daß er von giftgrünen Schuppen überzogen war. Das Gesicht war von engelsgleicher Schönheit und sprühte doch von abgrundtiefem Haß und Verachtung auf alles, was lebt. Arme und Beine, wenn man sie als solche bezeichnen will, waren gewundene Schlangenleiber, aber die Kiefer der Bestien glichen dem Gebiß eines Wolfes.
    Professor Zamorra nahm wahr, daß sich die Gestalt des Dämonen laufend veränderte. Vor Grauen hatten Carsten Möbius und Stanton die Augen geschlossen, während Nicole Duval wie ein hypnotisiertes Kaninchen die entsetzliche Gestalt anstarrte.
    »Ein Dämon!« stöhnte Michael Ullich auf. »Die Schwerter dringen nicht durch. Ich kann nichts ausrichten…!«
    Im gleichen Augenblick hatte der Dämon Muurgh das Glied, was bei einem Menschen der rechte Arm ist, gegen den Krieger mit den zwei Schwertern ausgestreckt. Michael Ullich merkte, wie ihm starke Kräfte die Waffen aus der Hand reißen wollten.
    »Mein… endlich sind diese Schwerter mein… !« grollte die Stimme des Dämons. Mit aller Kraft hielt Michael Ullich die Waffen umklammert.
    »Du bist stark!« hörten alle die Stimme des Muurgh, hinter dem Amun-Re Schutz gesucht hatte. »In dieser Gestalt bist du sehr stark. Laß sehen, ob du auch in der anderen meiner Macht widerstehst. Werde wieder der, der du in dieser Zeit wirklich bist… !«
    Professor Zamorra stieß einen erstaunten Ausruf aus, als er sah, wie sich die herkulisch gebaute Barbarengestalt wieder in die athletisch-harmonische Gestalt des ehemaligen Versicherungsvertreters wandelte.
    »Nun, wo ist jetzt deine Kraft?« höhnte der Dämon. In diesem Moment hörten alle einen Harfenakkord. Gorgran und Salonar , die Schwerter aus der Vergangenheit, vergingen im Nichts.
    »Esh-dhun-damar!« fauchte Muurgh. »Die Harfe… lebt der alte Elbenzauber wieder auf? Dann zeige dich jetzt, Glarelion, daß wir endlich unsere Kräfte messen… !«
    Aber es kam keine Antwort.
    Der Hochkönig der Elben ließ die Menschen in diesem entsetzlichen Ringen mit dem Dämon aus finsterster Vergangenheit allein…
    ***
    »Töte sie, großmächtiger Gebieter!« schrillte Amun-Re’s Stimme. »Jetzt sind sie waffenlos… !« Aus Muurghs Kehle kam ein Grollen, wie aus den Rachen von hundert hungrigen Löwen.
    »Hier… dein Amulett, Zamorra!« rief Michael Ullich und drückte dem Parapsychologen Merlins Stern in die Hand. »Jetzt kannst nur du uns noch helfen… !«
    Die Hand des Parapsychologen umschloß die Silberscheibe. Aber das Metall war kalt und ohne Leben. Zamorra hatte schon festgestellt, daß Merlins Stern, der wesentlich jünger war als Amun-Re’s Zauberei, nicht gegen die Schwarzkünste des Atlanters wirkte.
    Er war genauso hilflos wie die Gefährten auch.
    »Du…!« wies Muurgh in diesem Augenblick auf den Parapsychologen. »Du bist der erste… komm!«
    Im selben Augenblick fühlte sich Zamorra wie von unsichtbaren Händen ergriffen und in die Richtung des Dämonen gezerrt.
    »Die Kraft deiner Seele wird mich stärken und es mir ermöglichen, bald wirklich in dieser Welt zu erscheinen!« hechelte Muurgh.
    In diesem Augenblick schien Ollam-onga zu erwachen. Er hatte für einige Zeit in einem totenähnlichen Zustand gelegen. Mit einem Blick übersah der Ju-Ju-Mann die Situation. Und so verderbt er war - das, was sich hier anbahnte, mußte verhindert werden. Zwar hätte er keine Gewalt gescheut, die Erde zu unterjochen - aber wenn diese Dämonen aus der finstersten Vergangenheit hier und jetzt einen Brückenkopf auf dieser Welt bildeten, war es zu spät.
    Er, Ollam-onga, nur er besaß das Mittel, den Dämon Muurgh zu stoppen. Und mit seinem verrinnenden Leben wollte er dafür sorgen, daß Muurgh in seine Hölle zurückgeschleudert wurde.
    »Hebe mich hoch, Mann mit dem Eulengesicht!« hauchte er. Stanton fiel es nicht schwer, die leichte Gestalt des alten Negers hochzustemmen.
    Mit aller Kraft, die noch in seinem Körper war, warf Ollam-onga den Ju-Ju-Stab. Gerade in dem Augenblick, als die Schlangenarme Muurghs Professor Zamorra umschlingen wollten, traf der Fetisch aus den Tagen der Namenlosen Alten das Zentrum des Dämons.
    Der fürchterliche Schrei des Muurgh trieb die Anwesenden fast in den Wahnsinn. Die Gestalt des Dämons wurde transparent, schwankte hin und her und verschwand im Nichts.
    Wie ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher