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0238 - In der Voodoo-Hölle

0238 - In der Voodoo-Hölle

Titel: 0238 - In der Voodoo-Hölle
Autoren: Rolf Michael
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Idee!« lobte Zamorra. »Roger und ich werden abwechselnd in der Halle wachen. Man kann nie wissen…«
    Minuten später waren die beiden Männer allein. Jetzt erst teilte Zamorra dem Freund seine Befürchtungen ungeschminkt mit.
    »… vor allen Dingen ist dieses Mädchen Christiana in Gefahr«, sagte der Meister des Übersinnlichen eindringlich. »Ich fürchte, daß sie schon dem Willen eines Magiers untertan ist. Wer kann auch nur erahnen, was auf den Gebieten der Zauberei alles möglich ist. Ich habe ihr zwar ein starkes Schlafmittel in den Wein gemischt, den sie vor dem zu Bett gehen getrunken hat. Aber wenn hier eine Teufelei im Gange ist, dann ist das vergeblich.«
    »Kannst du denn nichts unternehmen?« fragte Stanton hilflos. »Du kennst dich doch aus in der weißen Magie!«
    »Das ist leider nicht so einfach!« bekannte Zamorra. »Es würde mehr als diese Nacht brauchen, um dir auch nur einen Hauch dessen zu vermitteln, was die Macht der Weißen Magie ausmacht. Das ist kein einfaches Abra-Kadabra, ein Wedeln mit der Zauberrute und die Wunder erfüllen sich. Ah, wenn du nur eine Ahnung hättest, welche Anstrengungen alleine die reinen Vorbereitungen für eine einfache Beschwörung bedeuten. Und heute… nein, dazu haben wir einfach keine Zeit. Wir müssen uns auf uns selbst, auf die Schnelligkeit unseres Körpers, die Kraft unserer Arme und die Schärfe unseres Verstandes verlassen. Und hoffentlich… ja, hoffentlich hilft uns das Amulett in dem bevorstehenden Kampf. Roger, wir müssen damit rechnen, daß Christiana von einem Dämon besessen ist, der ihr befiehlt, was sie zu tun hat. Von einem Dämon, den wir nicht kennen, und den mein Amulett nicht anzeigt!«
    Stanton stieß einen leisen Pfiff durch die Zähne.
    »Amun-Re?« fragte er knapp.
    »Hoffentlich nicht!« entfuhr es Zamorra stöhnend. »Aber wir müssen natürlich damit rechnen.«
    »Ran an den Feind!« krächzte der Papagei Stantons verschlafen, der auf der Gardinenstange einen Ausguckposten bezogen hatte.
    »Ich möchte, daß wir abwechselnd vor der Tür des Mädchens wachen!« sagte Zamorra. »Aber unauffällig. Erwacht sie oder rührt sich sonst irgend etwas, weckst du mich sofort. Möglich, daß sie heute nacht gerufen wird. Sie darf diesem Ruf auf keinen Fall Folge leisten und darf um Gottes Willen das Haus nicht verlassen!«
    »Alles klar!« nickte Stanton. »Du kannst dich auf mich verlassen. Ich übernehme die erste Wache. Sei gewiß, daß ich dich wecke, wenn es rund geht. Ich habe nämlich keine Lust, mich mit dem Teufel zu balgen!«
    »Na, dann angenehme Nachtruhe!« verabschiedete sich Zamorra gähnend und verfügte sich in die obere Etage, wo man ihm mit Nicole ein hübsches Gästezimmer eingeräumt hatte.
    Mit voller Bekleidung warf er sich auf das Bett und war wenige Herzschläge später traumlos eingeschlafen.
    Es war eine Art Vorahnung, die ihm geraten hatte, Hemd und Hose nicht abzulegen. Denn der Schlaf dieser Nacht würde nur sehr kurz sein…
    ***
    »Steuermann, halt die Wacht…!« krächzte der Papagei eine Chorpassage aus dem »Fliegenden Holländer«. Mochte dieser und jener wissen, wie der Vogel ausgerechnet darauf kam, jetzt etwas aus Wagners Werken zum Besten zu geben.
    »Lied aus!« knurrte Stanton böse. Verschüchtert zuckte der Graupapagei zusammen. Aber einige Minuten später ging es wieder los.
    »Es steht ein Soldat am Wolgastrand hält Wache für sein Vaterland…« kam es aus dem krummen Schnabel.
    »Halts Maul, Vogel!« brummte Stanton und konnte sich des Lachens kaum erwehren. Das Vieh mußte über ein gerütteltes Maß an Bildung verfügen.
    Das Knarren einer Tür in den oberen Etagen ließ den Südamerikaner herumwirbeln. Seine Hand zuckte zu dem Revolver, der schußbereit vor ihm auf dem Tisch lag. Wie John Wayne in seinen besten Tagen wirbelte er, die Waffe in der Rechten, herum.
    Auf der Balustrade am oberen Ende der Treppe erschien eine weiße Gestalt. Stantons Gestalt spannte sich. Er war auf jede Teufelei gefaßt.
    Denn Christiana begann, langsam die Stufen herabzuschweben. Und Stanton mußte zugeben, daß ihr das durchsichtige, weiße Nachthemd sehr gut zu Gesicht stand. Das Textil zeigte mehr als es verbarg. Nur die Lendengegend blieb Stantons Blick verhüllt. R.B. Stantons Hände wurden feucht.
    »Was… was wollen Sie?« brach es aus ihm hervor. »Warum bleiben Sie nicht in Ihrem Zimmer?«
    Amun-Res Geist im Inneren des Mädchens hätte geflucht, wenn er hätte fluchen können. Dieses Hindernis
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